"Weltweit mehr Gerechtigkeit erreichen" - KAB Bezirkstag: von Sozialenzyklika bestärkt

Die Auseinandersetzung mit der Sozialenzyklika „Caritas in Veritate“ von Papst Benedikt XVI. und Neuwahlen des Vorstandes standen im Mittelpunkt des Bezirkstags der Katholischen Arbeitnehmer-Bewegung (KAB) Rhön/Vogelsberg. Mit einer Heiligen Messe, zelebriert vom stellvertretenden KAB Diözesanpräses Pfarrer Martin Lerg, Hessisch-Lichtenau in der Sturmiuskirche in Fulda, begann die Tagung.

Die Aufforderung Jesu, „Salz der Erde sein“ bezog der stellvertretende Diözesanpräses Martin Lerg auf den katholischen Sozialverband. „Die Erfahrung unserer Mitglieder müssen wir nutzen, um gesellschaftliche Zustände zu ändern“ forderte er zu politischem Handeln auf. Dabei ginge es nicht darum, mit sogenannten Erfahrungen Neues abzublocken, sondern vielmehr dieses zuzulassen. „Neue Ideen, ungewöhnliche Wege, beides führt zu Veränderungen in unserer Gesellschaft“ so Lerg. Ziel müsse es sein, auf der Basis des christlichen Menschenbildes weltweit zu mehr Gerechtigkeit zu gelangen.

Unter dem Motto „Absage an einen unmenschlichen Markt“ referierten der stellvertretende KAB Diözesanpräses Pfarrer Martin Lerg und KAB Diözesansekretär Schmitt zur Sozialenzyklika Papst Benedikts XVI. „Caritas in veritate“. Die Sozialenzyklika wurde von den beiden Referenten einerseits als ermahnendes Schreiben des Kirchenoberhaupts an Verantwortliche in Politik, Wirtschaft und Gesellschaft bewertet, andererseits als Handlungsrichtschnur für die KAB. Die Bereiche Kapital und Arbeit, Arbeitnehmervertretung, Mitbestimmung, Bildung, Armut, Migration, Entwicklung und Frieden spielen in dem katholischen Sozialverband eine herausragende Rolle.

„Im Rückblick auf die in diesem Jahr stattgefundene Bundestagswahl werden wir die Politik der Regierungskoalition scharf beobachten und insbesondere die christdemokratischen Politiker immer wieder auf christliche Grundsätze aufmerksam machen“ so der KAB Diözesansekretär. Neben dem aktiven Eintreten zur Überwindung der Massenarbeitslosigkeit und der Festlegung von Mindestlöhnen werde die KAB insbesondere immer Bildungsgerechtigkeit einfordern. Eine klare Richtung in der Entwicklungszusammenarbeit hin zu einer sozialen Globalisierung ist für die KAB ein ebensolchen Ziel wie die Einführung einer Finanztransaktionssteuer. „Wir fühlen uns in unserer bisherigen und künftig geplanten Arbeit durch die Sozialenzyklika bestätigt“ äußerte sich Lerg.

Im organisatorischen Teil der Tagung berichtete KAB Diözesansekretär Michael Schmitt über die Arbeitsschwerpunkte des größten der drei Bezirksverbände im KAB Diözesanverband Fulda. Sowohl die traditionelle Friedenswallfahrt zum Maria Ehrenberg wie die jährliche Herbstkleidersammlung zugunsten sozialer Projekte in verschiedenen Ländern fanden Erwähnung. Das Engagement zusammen mit der MTC (Movimiento Trabajadores Campesinos) San Marcos in Guatemala zugunsten von Landarbeiterfamilien in Guatemala gehörte ebenso zu den Arbeitsschwerpunkten wie der Einsatz für den Erhalt des arbeitsfreien Sonntags.

Nach den Ausführungen wählten die Delegierten Egon Schütz, Geisa, wieder zum Vorsitzenden des Bezirksverbandes Rhön/Vogelsberg. Ebenso wiedergewählt wurden seine beiden Stellvertreter Georg Dreifürst, Wächtersbach und Jürgen Markgraf, Eichenzell. Weiterhin wurde Bernhard Fechner, Frankfurt, wiedergewählt. Karola Baier, Margretenhaun, wurde neu in das Bezirksgremium gewählt.

Ein weiterer Höhepunkt des diesjährigen Bezirkstags war die Verleihung der Silbernen Verdienstnadel der KAB Diözesanverband Fulda. Diese Auszeichnung in Form einer Urkunde und einer handgearbeiteten silbernen Anstecknadel wurde dem Künzeller Reinhold Roth für seine über 26-jährige ehrenamtliche Tätigkeit als Kassierer des KAB Ortsvereins Künzell zusammen von Egon Schütz und Michael Schmitt überreicht. Helmut Honikel von der KAB Hainzell wurde diese Ehrung für über 29-jährige Vorstandstätigkeit, davon 25 Jahre als Vorsitzender, zuteil. Desweiteren betreut Honikel ehrenamtlich die KAB Ferienwohnung in der Kapelle von Kleinheiligkreuz und ist für die Hausmeisterarbeiten rund um das KAB Sekretariat zuständig.

Mit einem Danke schön, insbesondere an den gastgebenden KAB Verein St. Sturmius, und einem Mut machenden Aufruf zum Engagement für eine gerechtere Gesellschaft beendete Schütz den Bezirkstag. +++