"Land unter" - Wasserblase von TERRA THERM angebohrt - Überschwemmung

Auf der Baustelle des Hessischen Finanzministeriums in Wiesbaden ist bei einer Probebohrung am Donnerstagabend eine Wasserblase angebohrt worden. In der Folge traten in der Umgebung der Bohrstelle große Mengen Grundwasser und Schlamm aus. Derzeit (Stand: 14:45 Uhr) läuft das Wasser noch immer - nach Schätzungen der Terra Therm Erdwärme GmbH - einem Tochterunternehmen des osthessischen Energieversorgers ÜWAG - , die die Bohrung durchgeführt hat, etwa 30 bis 40 Liter pro Minute.

Die zuständigen Behörden seien sofort informiert und alle nötigen Maßnahmen getroffen worden, um das Bohrloch zu verschließen und größeren Schaden zu verhindern, teilte das Tochter-Unternehmen der Fuldaer ÜWAG mit. Bei der Bohrung habe es sich um einen sogenannten Response-Test gehandelt, bei dem die Bodenbeschaffenheit und die Wärmeleitfähigkeit überprüft werden sollte, sagte Jürgen Winter, Geschäftsführer der Terra Therm Erdwärme GmbH. Die Probebohrung sollte durchgeführt werden, weil vor Ort die Geologie und die Hydrologie unklar waren. „Bei der Testbohrung ist man bei 130 Metern überraschenderweise auf Grundwasser gestoßen, das unter hohem Druck stand und in großer Menge ausgetreten ist“, sagte Winter. Bei Bohrungen in Wiesbaden, die zuvor durchgeführt worden seien, sei das Problem nicht aufgetreten. Die Probebohrung sei von der Unteren Wasserschutzbehörde genehmigt worden.

Nach Schätzungen der Feuerwehr traten am Donnerstagabend zunächst rund 6.000 Liter Wasser pro Minute aus der Bohrstelle aus. In der Folge wurden ein Parkplatz in der Nähe des Finanzministeriums sowie Teile der Friedrich-Ebert-Allee überspült. Ein Arbeitsstab unter Leitung des Finanzministeriums arbeite derzeit eng mit der Feuerwehr und anderen Einsatzkräften vor Ort zusammen. Das Bohrloch sei in den frühen Morgenstunden mit Beton verfüllt worden. Am Freitagvormittag lag der Wasseraustritt noch Angaben von Terra Therm bei etwa 30 bis 40 Liter pro Minute. Die ausgetretenen Wassermassen werden von der Feuerwehr in die Kanalisation gepumpt. Mit den Aufräumarbeiten sei bereits begonnen worden. Das Technische Hilfswerk reinige derzeit die Straßen. +++