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22.10.09 - FULDA

Der Ausstand der Gebäudereiniger hat Fulda erreicht. Am heutigen Donnerstag wurde im Finanzamt, dem Landgericht und der Justizvollzugsanstalt (JVA) nicht geputzt. Auch an der Hochschule kamen Staubsauger und Wischmob heute nicht zum Einsatz. Rund 70 Reinigungskräfte beteiligten sich an der Aktion, wie ein Sprecher der Industriegewerkschaft Bauen-Agrar-Umwelt (IG BAU) am Nachmittag mitteilte. Die Gewerkschaft der Gebäudereiniger fordert 8,7 Prozent mehr Lohn. Zudem sollen die Löhne im Osten an die Westlöhne angepasst werden und eine betriebliche Altersvorsorge eingerichtet werden, die von den Arbeitgebern finanziert wird.

Bereits am Dienstag hatte die Gewerkschaft zu bundesweiten, unbefristeten Streiks aufgerufen. Hintergrund: Der Tarifvertrag für die rund 860.000 Beschäftigten des Gebäudereiniger-Handwerks ist zum 30. September ausgelaufen. In einer Urabstimmung hatten sich die Mitglieder der IG BAU am Donnerstag vergangener Woche für einen Arbeitskampf ausgesprochen. Nach Angaben der IG BAU arbeitet mehr als die Hälfte der Gebäudereiniger (Symbolbild; Foto: Günter Havlena, www.pixelio.de) in Mini-Jobs. Drei von vier Putzkräften erhielten lediglich den bisherigen Mindestlohn von 8,15 Euro (West) oder 6,58 Euro (Ost). Durch den Wegfall des Mindestlohns fürchtet die Gewerkschaft nun einen "Zerstörungswettbewerb durch Dumpinganbieter".

Einige Arbeitgeber sollen Reinigungskräften bereits neue Verträge mit Löhnen angeboten haben, die erheblich unter dem bisherigen Tariflohn liegen. "Der Druck der Arbeitgeber wächst massiv", erklärte Klaus-Dieter Körner, stellvertretender Regionalleiter der IG BAU, gegenüber osthessen-news. Für kommenden Mittwoch ist ein Spitzengespräch zwischen Gewerkschaft und Arbeitgebern angesetzt. "Es wird Zeit, dass wir uns einigen", sagte Johannes Bungart, Geschäftsführer des Bundesinnungsverbandes des Gebäudereiniger-Handwerks auf Anfrage. Er sei dafür, dass schnellstmöglich ein neuer Tarifvertrag abgeschlossen werde. "Wir stehen zum Mindestlohn", betonte Bungart.

Die IG BAU will den Streik in den nächsten Tagen weiter ausdehnen. Am heutigen dritten Streiktag haben nach Angaben der Gewerkschaft bundesweit rund 2300 Reinigungskräfte in 184 Objekten die Arbeit niedergelegt. (th) +++

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