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Eines der ältesten Fahrzeuge bei den „Fladungen Classics“ war dieser Opel 1290 aus dem Jahr 1935

Nicht nur Fahrzeuge waren bei den „Fladungen Classics“ zu bestaunen, man konnte auch Handwerkern und Künstlern, wie Designerin Silke Fuchs (im Bild), bei ihrer Arbeit zuschauen. - Fotos Eva Wienröder

06.07.09 - Fladungen

Elvis war zu den „Fladungen Classics“ wieder auferstanden.

„Toll!“, „Klasse!“, „Super!“ - solche Ausrufe der Begeisterung waren bei den 2. „Fladungen Classics“ überall zu hören. Den Fladungern wurde seitens der Teilnehmer und seitens der Besucher viel Lob für eine zweifelsohne voll gelungene Veranstaltung zuteil und sie verdienen auf jeden Fall ein großes Kompliment für die gute Organisation des Events. Bei Bilderbuchwetter tummelten sich am Samstag und Sonntag mehrere Tausend Besucher in der Fladunger Innenstadt und bekamen unter dem Motto „Klamotten, Blech und Oldies“ ein Programm der Extraklasse geboten, das von seinem Umfang und seiner Vielseitigkeit keine Wünsche offen ließ.

Nachdem die erste Auflage des Oldtimer-Wochenendes im vergangenen Jahr viel Anklang gefunden hatte, hatte man sich entschlossen, gleich heuer zu den 2. „Fladungen Classics“ einzuladen. Das Fladunger Oldtimerwochenende hat sich schon einen Namen bei den Fans historischer Fahrzeuge gemacht – die Gästeunterkünfte in Fladungen und Umgebung waren schon Wochen im Vorfeld des Veranstaltungs-Wochenendes ausgebucht.

Die 1950er und 60er Jahre wieder aufleben zu lassen – das traf offensichtlich voll den Nerv der Besucher. Gerade jetzt in Zeiten der Wirtschaftskrise sehnt sich so mancher in die Jahre des Aufschwungs zurück. In Fladungen konnte man sich voll und ganz in das „goldene“ Zeitalter zurück versetzen und bei der Reise in die Vergangenheit auch etwas von dem unbeschwerten Lebensgefühl von damals aufnehmen. Dafür sorgten nicht nur die historischen Fahrzeuge, sondern insbesondere auch das ganze „Drumherum“ und das große Programm.

Die Wirtschaftswunderjahre wurden wieder lebendig, nahezu alles war in Fladungens Altstadt auf die 50er und 60er Jahre abgestimmt. Die Stände und sogar Schaufenster hatte man wie anno dazumal dekoriert, Hingucker waren dabei auch die vielen alten Reklameschilder von Persil & Co. Achim Kümmeth von den Fladunger Oldtimerfreunden hatte einen sog. „Pilzkiosk“ oder auch „Milchpilz“ genannt, nachgebaut, und vor Lothar Pantens Rennstall mit historischen Formelfahrzeugen war eine originalgetreue Tankstelle aufgebaut. Zu den Besonderheiten zählte auch das 14 Meter hohe Riesenrad aus dem Jahr 1928, von dem aus man in luftiger Höhe einen tollen Überblick über das Rhönstädtchen genießen konnte.

Der Schwerpunkt der präsentierten Fahrzeuge lag auf den 50er und 60er Jahren, neben amerikanischen Straßenkreuzern von Chevrolet und Cadillac prägten auch deutsche, britische, italienische und französische Vehikel das Ortsbild, unter ihnen Mercedes, Opel, VW, Jaguar, Triumph, Alfa Romeo und Citroen. Viel Beachtung fanden noble Klassiker, wie ein Jaguar E-Type Cabriolet, ebenso wie der VW Käfer als der Volkswagen schlechthin. Auch skurrile Gefährte erregten die Aufmerksamkeit der Besucher, wie das Fuldamobil, ein Kleinwagen mit drei Rädern, der von der Elektromaschinenbau Fulda und später in Lizenz auch von anderen Herstellern, zum Teil auch im Ausland, gefertigt wurde. Auch eine ganze Reihe von Zweirädern, Traktoren, LKW und Nutzfahrzeugen konnte bewundert werden, dem Unimog war sogar eine eigene Ausstellung gewidmet. Zu den ältesten Fahrzeugen die in Fladungen gezeigt wurden dürfte ein Opel 1290 Cabrio, Baujahr 1935, eines Thüringer Oldtimerfreundes gezählt haben.

Interessant waren auch die „schlafenden Schönheiten“, die im Hof des Rhön-Museums ausgestellt waren. Fahrzeuge, unter anderem ein Porsche 356, fristen noch ihr Dornröschendasein und warten darauf alsbald restauriert zu werden, um wieder in alter Schönheit zu erstrahlen.

Die „Fladungen Classics“ waren Inbegriff für das unbeschwerte Lebensgefühl der Wirtschaftswunderzeit. Es herrschte fröhliche und ausgelassene Stimmung, von überall vernahm man gute Laune und lachende Gesichter zeugten von der Freude der Besucher, die sich wie viele Aussteller auch, zum Teil im klassischen Outfit zeigten. Frauen mit auftoupierten Frisuren in Petticoats und Miniröcken und Männer mit gegelter Haartolle im Rockabilly-Look. Wer wollte, konnte sich am nostalgischen Frisörstand von Hubert Sturm noch die passende Frisur verpassen lassen. Am Samstagabend zum Konzert der „Rocky Fellers“ war die Stimmung auf dem Höhepunkt. Die Altstadt war eine große Partyzone und die Besucher feierten singend und tanzend rund um den Marktplatz, wo sich die Gewölbekeller in einladende Bars verwandelt hatten.

Es gab viel zu entdecken, zum Beispiel beim Trödel- und Teilemarkt oder bei der Ausstellung im Rathaus. Dort hatte 2. Bürgermeisterin Agathe Heuser-Panten mit ihrem Helferteam ein Zimmer in „Nierentischromantik“, stilecht wie in den 50ern und 60ern, eingerichtet und auch eine kleine Amtsstube war zu sehen. Im Scheunenkino gab Filmmaterial Auskunft über die beiden Jahrzehnte nach dem Krieg. In der Stadt verteilt gab es zudem verschiedene Vorführungen, bei der alte Maschinen und Handwerkstechniken vorgestellt wurden und die Fahrzeugakademie Schweinfurt zeigte,wie nicht mehr erhältliche Karosserieteile für Oldtimer gefertigt werden

Sehr gut angenommen wurden an beiden die Ausfahrten in den Setra-Oldtimerbussen und die Fahrten mit der Museumsbahn. Ein Special für Eisenbahnfreunde war die Fahrt mit dem Sonderzug der Rennsteigbahn am Samstag von Ilmenau über Meiningen nach Fladungen mit der historischen Dampflok 941538 aus dem Jahr 1922, wegen ihres Einsatzes auf den steilen Strecken des Rennsteiges auch „Rennsteighirsch“ genannt.

Für Unterhaltung war reichlich gesorgt, dazu trugen die vom Frisör-Salon „Schnipp-Schnapp“ initiierte Modenschau bei und die verschiedenen Musikgruppen. Für die jungen Gäste gab es ein nostalgisches Kinderprogramm. Alle Besucher, jung und alt, kamen bei den 2. „Fladungen Classics“ voll auf ihre Kosten.+++ eva


Aufmerksamkeit erregte das skurrile Fuldamobil

Viel bewundernde Blicke erntete dieser Klassiker: ein Jaguar E-Type Cabriolet.


Ein Flohmarkt lockte mit allerhand Klamotten und Relikten aus den 50er und 60er Jahren.

Gegensätze ziehen sich an: der kleine Fiat Topolino und ein Cadillac.


Bei mancher der „schlafenden Schönheiten“ ist noch viel Arbeit nötig.

Der Look der 50er Jahre war in Fladungen angesagt.



Auch alte Maschinentechniken wurden vorgeführt.


Nostalgisch: Drehorgel und Ford- Oldtimer.

Am historischen Frisörstand konnte man sich wie anno dazumal frisieren lassen.



Marmelade wie zu Omas Zeiten gab es beim nostalgischen Bauernmarkt der „Fladungen Classics“.


Herrliches Ausflugswetter zog auch viele Motorradfreunde zum Oldtimer-Treffen nach Fladungen

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