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18.05.09 - KINZIGTAL

„Schlamperei“ - Landwirt säte unwissentlich gentechnisch veränderte Sorte aus

In Hessen ist auf insgesamt vier Hektar Fläche Mais ausgesät worden, der Spuren von gentechnisch veränderten Sorten enthält. Dies teilte Agrar-Staatssekretär Mark Weinmeister am heutigen Montag in Wiesbaden mit. Die Maispflanzen sollen laut Weinmeister in den kommenden Tagen vernichtet werden. Eine Gefahr für die Umwelt bestehe nicht.

Ein Landwirt aus dem Main-Kinzig-Kreis hatte die Maissorte „PR39F58“ des US-Herstellers Pioneer ausgesät. In einer Charge des Saatguts hatten Hessische Kontrolleure Spuren von vier in Deutschland nicht zugelassenen Sorten (MON 810, T 25, MON 88017 und NK 603) entdeckt und den Saatguterzeuger daraufhin zu einer Rückrufaktion veranlasst. Zuständig dafür ist das staatliche Gewerbeaufsichtsamt im niedersächsischen Cuxhaven, weil der deutsche Sitz des US-Agrarunternehmens Buxtehude (Kreis Stade) ist. Wie das aus Kanada stammende verunreinigte Saatgut trotzdem zur Aussaat kommen konnte, sei unklar.

Weinmeister sagte dem betroffenen Landwirt Unterstützung zu. „Der Bauer kann nichts dafür. Er hat seinen Mais in dem Glauben gesät, dass er einwandfreies Saatgut gekauft hat“, sagte er. Der Staatssekretär äußerte sich empört über den Hersteller: „Das ist Schlamperei, die nicht passieren darf. Wenn hessische Kontrolleure die Verunreinigung nicht bei einer Routine-Untersuchung festgestellt hätten, wäre die Sache vermutlich unentdeckt geblieben. Wer Saatgut für Futtermittel herstellt, der muss absolute Sorgfalt walten lassen – von der Erzeugung bis zum Verkauf.“ Das Land Hessen kontrolliert seit dem Jahr 2001 das im Handel erhältliche Saatgut. „Weil das so ist, fallen solche Verunreinigungen erst auf“, sagte Weinmeister.

Wie der Staatssekretär weiter erläuterte, soll der Mais vernichtet werden, sobald er drei bis vier Blätter hat und auf Pflanzenschutzmittel empfindlich reagiert. Wenn keine lebenden Pflanzen mehr vorhanden seien, könnten die betroffenen Flächen erneut bestellt werden. Das Vorgehen werde durch Spezialisten vom Regierungspräsidium Gießen kontrolliert. +++

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