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Besitzer Christof Herbert mit seinem schlauen Pferd Charly, der ihn einige Tage in Atem hielt, als er seine Box und die der anderen Pferde im Stall öffnete. - Fotos: Friedrich

Er tut so, als ob er kein Wässerchen trüben könnte – Hengst Charly in seinem Stall in Querbachshof, beobachtet aber genau, was sein Besitzer an der Stalltüre macht.

27.02.09 - Bad Neustadt

Pferde-LIEBE ist... Hengst CHARLY: Riegel öffnen und rüber zur ELLA

Tiere verblüffen uns immer wieder. Schon desöfteren haben wir von besonders schlauen „Viechern“ berichtet. Letztmals von dem schlauen Geißbock in der Rhön. Nun hat der Hengst Charly aus Querbachshof eine weitere tierische Geschichte geliefert. Charly ist ein 14 Jahre alter Hengst, der auf dem Reiterhof von Christof Herbert in Querbachshof steht. Er hat auf dem Hof in den vergangenen Tagen für erhebliche Unruhe gesorgt, aber auch für ganz besondere Sicherheitsvorkehrungen.

Charly steht in seiner Box, so als ob er kein Wässerchen trüben könnte. Ganz genüsslich frist er das ihm vorgelegte Heu, während sein Besitzer, Christof Herbert die fast unglaubliche Geschichte vom schlauen Pferd Charly berichtet. In den vergangenen Tagen sei es immer wieder vorgekommen, daß Charly seine Box verlassen hat. Dazu allerdings muß er an seinem Stall den Riegel aufschieben, als auch bei den anderen Pferden. Die machen sich dann auf den Weg und traben im Hof des Reiterhofes.

Christof Herbert erinnert sich noch an das erstemal – Spätabends war es, als er auf Geräusche im Hof aufmerksam wurde. Plötzlich habe er Pferdegetrappel im Hof gehört, sei aufgestanden und habe bemerkt, daß dort die Pferde aus dem Stall herumliefen. Charly allerdings, der war nicht bei der Gruppe, sondern stand ganz unschuldig in seinem Stall. Mittlerweile wurden natürlich entsprechende Vorkehrungen getroffen und das Schloß mit einer Kette und zusätzlich mit Stricken gesichert. Seitdem hat Charly keinen weiteren Spaziergang mehr unternommen.

Christof Herbert, der hat sich natürlich auch einmal auf die Lauer gelegt, um einmal zu sehen, wie Charly die Box aufbekommt. Mit seiner Lippe betätige er den Riegel. Wobei das gar nicht so einfach ist. Der Riegel muß nämlich erst in eine gerade Lage gebracht werden, bevor er zurückgeschoben werden kann. „Er hat ja genug Zeit und beschäftigt sich wohl damit, wie seine Stalltüre aufgehen könnte. Ansonsten ist der Hengst ein ganz lieber Kerl, sagt Christof Herbert. Er weiß aber mittlerweile auch, daß er bereits bei seinem Vorbesitzer solche Ausbruchsversuche unternommen hat, aber auch die anderen Pferde frei ließ.

Also Charly, denkt nicht nur an sich, wenn es ihm in der Pferdebox zu eng wird, sondern gleich auch an die anderen? Oder will er die anderen nur los haben – denn gleich nebenan da steht die Stute Ella. Christof Herbert schmunzelt und meint, daß man das fast so sehen könnte. Er selbst bleibt nämlich im Stall und geht lieber zur Kaltblutstute Ella. Das ist halt die echte Pferdeliebe – Trautes Heim – Glück allein – fällt mir dazu nur ein. Der Betreiber des Reiterhofes Herbert in Querbachshof, der hat so etwas noch nicht erlebt. Daß einmal ein Pferd ausreißt, das sei durchaus möglich, daß es aber auch noch die Ställe der anderen aufmacht und die frei lässt, daß hat Herbert noch nie gehört.

Noch während wir uns unterhalten betrachtet Charly das Gewirr von Ketten und Seilen am Schloß seiner Box und man erkennt, wie er versucht hier etwas zu entwirren. „Er hat ja Zeit und Muße da auszuprobieren,“ lacht Christof Herbert. Sollte Charly aber eines Tages auch die Knoten des Seiles gelöst und die Kette mit einem eigenen Sicherheitsschloss geöffnet haben, „dann wäre ich völlig ratlos,“ gibt der Betreiber des Reiterhofes in Querbachshof zu.

Dabei ist Charly eigentlich ein Springpferd, wie man es sich nur wünschen kann: Ein Holsteiner, ein Warmblutpferd mit sehr guter Abstammung. Bis schwer Klasse im Springen platziert, ist oftmals beim Springen sogar übermotiviert. Aber ansonsten ist er ein treuer Geselle. Herbert hat auch schon einige Springen gewonnen und gute Platzierung mit seinem Charly erreicht. Das Problem des Ausreißers, das bekomme man aber auch in den Griff, meint Christof Herbert, prüft aber bevor wir gehen, noch einmal, ob wirklich alles gesichert ist. Die Kette ist fest, das blaue Kordel fest verzurrt. „Das kann einer eigentlich nicht öffnen – aber beim Charly ist ja alles möglich, meint Christof Herbert. Na ja, Zeit zum Ausprobieren, wie man die Knoten löst und die Kette entfernt, die hat Charly ja.

Daß Pferde übrigens sehr neugierig sind und etwas von ihrer Umgebung sehen wollen, das sieht man auf dem Querbachshofer Reiterhof. Dort sind in den einzelnen Boxen nämlich Fenster zur Außenseite hin angebracht. „Die Pferde können damit auch mal raus schauen, sehen, was sich draußen tut,“ erklärt Christof Herbert, der viele Pensionspferde hat. Die übrigens sind nicht vom Freiheitsdrang von Hengst Charly betroffen, sondern lediglich die Pferde von Christof Herbert, die in einem Stall mit Charly stehen. (hf) +++

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