Archiv
20.02.09 - REGION
2008 zahlten Banken in Hessen Arbeitnehmern durchschnittlich 82 700 Euro/Jahr
Die vollzeitbeschäftigten Arbeitnehmer des Kreditgewerbes in Hessen verdienten nach ersten vorläufigen Ergebnissen des Hessischen Statistischen Landesamtes durchschnittlich 82 700 Euro im Jahr 2008. Der Bruttojahresverdienst umfasst die regelmäßige monatliche Entlohnung und alle Sonderzahlungen, wie dreizehnter Monatslohn, Urlaubs- und Weihnachtsgeld, Leistungsprämien sowie Gewinnbeteiligungen. Die Vergütung im Kreditgewerbe lag deutlich über dem Durchschnitt der hessischen Wirtschaft von 48 100 Euro.
Ein Grund für die weit überdurchschnittlichen Verdienste im Kreditgewerbe sind die hohen Anforderungen an die Qualifikation der Beschäftigten. So sind bei den Banken gut 18 Prozent der Arbeitnehmer als Führungskräfte mit umfangreichen Dispositionsbefugnissen eingestuft. Weitere 56 Prozent der Beschäftigten nehmen Aufgaben wahr, die mehrjährige Berufserfahrung und spezielle Fachkenntnisse voraussetzen. Für die gesamte hessische Wirtschaft lagen diese Werte mit 13 bzw. 25 Prozent deutlich niedriger.
Im Kreditgewerbe ist der Anteil der Sonderzahlungen am Gesamtverdienst mit fast 29 Prozent wesentlich höher als im Durchschnitt der hessischen Wirtschaft mit gut 13 Prozent. Während die Sonderzahlungen für die vollzeitbeschäftigten Arbeitnehmer der Banken durchschnittlich fast 24 000 Euro im Jahr 2008 erreichten, lag der gesamtwirtschaftliche Durchschnitt bei knapp 6400 Euro.
Insbesondere die Entlohnung der Führungskräfte in den Banken war stark durch leistungs- und ergebnisorientierte Sonderzahlungen geprägt. Deren Bruttojahresverdienst von knapp 158 000 Euro setzte sich 2008 aus rund 91 000 Euro regelmäßigen Monatszahlungen und knapp 67 000 Euro Sonderzahlungen zusammen. Fast drei Viertel dieser Sonderzahlungen, also nahezu 50 000 Euro wurden im ersten Quartal des Jahres 2008 ausgezahlt und dürften somit vor allem an die persönlichen Leistungen und an den Unternehmenserfolg des Vorjahres geknüpfte Sonderzahlungen („Boni“) gewesen sein. 18 Prozent ihrer Sonderzahlungen erhielten die Führungskräfte der Banken im zweiten Quartal, drei Prozent im dritten und sechs Prozent im vierten Quartal.
Im Durchschnitt der gesamten hessischen Wirtschaft lag der Bruttojahresverdienst der Führungskräfte bei gut 97 000 Euro, darunter knapp 20 000 Euro Sonderzahlungen. Die Verteilung über das Jahr war deutlich ausgeglichener als im Kreditgewerbe. Rund 37 Prozent der Sonderzahlungen erfolgten im ersten Quartal, 29 Prozent im zweiten, acht Prozent im dritten und 26 Prozent im vierten Quartal. +++