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05.02.09 - REGION

Aktueller Stand: DIGITALFUNK - Probebetrieb ab September - 420 Basisstandorte

"Mit dem Digitalfunk führt Deutschland eine zukunftsorientierte Technik ein, die ein flächendeckendes Netz für alle Behörden und Organisationen mit Sicherheitsaufgaben (BOS) zur Verfügung stellt. Nach Inbetriebnahme steht den Kräften von Polizei, Feuerwehr, Rettungsdienst und Katastrophenschutz modernste Technik zur Bewältigung ihrer Aufgaben zur Verfügung." DIes teilte das Hessische Innenministerium am heutigen Nachmittag in einer Presseerklärung mit. Damit sei eine behördenübergreifende Kommunikation möglich, die auch erhebliche Vorteile bei der Einsatzorganisation und -steuerung biete. Neben der qualitativ hochwertigen Sprachkommunikation werde via Digitalfunk auch eine Datenübertragung möglich.

Rund 200 Führungskräfte aus den nordhessischen Feuerwehren hatten bei einem Treffen im Regierungspräsidium Gelegenheit, Wissenswertes rund um die Einführung der neuen Funktechnik zu erfahren. Nach der Begrüßung durch Regierungsvizepräsident Hans-Peter Conrad und den Vorsitzenden des Bezirksfeuerwehrverbandes Kurhessen-Waldeck, Werner Bähr, referierte Joachim Wendt, der Leiter des Projektes Digitalfunk im hessischen Innenministerium.

Federführend für den Aufbau und den späteren Betrieb des bundesweit einheitlichen Digitalfunknetzes ist die Bundesanstalt für den Digitalfunk der Behörden und Organisationen mit Sicherheitsaufgaben (BDBOS). In Hessen wurde unter Federführung des Hessischen Ministeriums des Inneren und für Sport (HMdIS) eine Projektorganisation eingesetzt. Hier sind die Fachleute derzeit mit Planung und Aufbau beschäftigt. um für die Polizei, die Feuerwehr und alle anderen Hilfsorganisationen ein modernes Funknetz zu realisieren. Dazu zählen auch die Umrüstung von 33 Leitstellen und die Beschaffung der Endgeräte.

Der Zeitplan für die Einführung sieht derzeit vor, in Hessen im September 2009 mit dem Probetrieb zu beginnen. Weiterhin soll der landesweite Aufbau des Netzes bis Ende 2010 abgeschlossen sein. Als Pilotdienststellen sind zunächst die Branddirektion Frankfurt am Main für Feuerwehr und Rettungsdienst sowie die Polizeidirektion Wiesbaden vorgesehen. Weiterhin ist derzeit geplant, dass im Jahr 2010 in Nordhessen ein weiteres Pilotprojekt unter Beteiligung von Polizei und Feuerwehr den Betrieb aufnimmt. Nach erfolgreichem Abschluss des Pilotbetriebs werden die hessischen Dienststellen -beginnend in Südhessen- schrittweise in den Wirkbetrieb übergeleitetet.

Hans-Peter Conrad wies in seiner Begrüßungsrede darauf hin, dass diese Umstellung eine große finanzielle Belastung für die Gemeinden darstelle. „Umso hilfreicher ist die finanzielle Förderung des Landes für die Beschaffung der digitalen Funkgeräte. Hessen ist damit eines der wenigen Bundesländer, das die Beschaffung der Digitalfunkgeräte fördert. Im Gegensatz zu anderen Bundesländern trägt das Land Hessen die kompletten Kosten für den Netzaufbau und den Betrieb“, erklärte der stellvertretende Regierungspräsident. Der Kreisbrandinspektor des Schwalm-Eder-Kreises Werner Bähr, der auch in seiner Funktion als Vorsitzender des Bezirksfeuerwehrverbandes sprach, dankte dem Regierungspräsidenten für die Organisation der gemeinsamen Veranstaltung, die aus seiner Sicht eine wichtige Informationsplattform bildet.

Projektleiter Joachim Wendt ging im Rahmen seiner Ausführungen auf relevante Themenbereiche - vom Netzaufbau über die Gerätebeschaffung bis hin zur Umrüstung der Leitstellen von Polizei und Feuerwehr - ein. Demnach sieht die Funknetzplanung in Hessen derzeit 420 Basisstationsstandorte vor. „Mit dieser Standortdichte ergibt sich eine sehr gute Funkversorgung und das Netz wird am Ende schließlich so ausgebaut sein, dass beispielsweise die Alarmierung über das neue digitale Funknetz in den Siedlungsflächen gewährleistet ist“, sagte Wendt. Auch konnte er berichten, dass die Planungsphase in Teilbereichen bereits abgeschlossen ist. Das hessische Baumanagement hat im Auftrag des Projekts Digitalfunk BOS Hessen die Ausschreibung und die Bauüberwachung für die Ertüchtigung oder den Neubau der entsprechenden Infrastruktur übernommen. Im Dezember 2008 wurde ein erstes »Paket« für den Aufbau von acht Basisstationen vergeben. Mit dem Stahlbau haben die Fachfirmen bereits begonnen und an den ausgewählten Standorten starten die Baumaßnahmen, sobald es die Witterung zulässt.

Bezüglich der Beschaffung der digitalen Endgeräte zog der Projektleiter für die Einführung des Digitalfunks ebenfalls eine positive Zwischenbilanz: „Wie Sie wissen, hat das Land Hessen allen Bedarfsträgern die Möglichkeit gegeben, sich an einer Sammelbestellung zu beteiligen. Diese war ursprünglich nur dafür vorgesehen, um die Funkgeräte für die hessische Polizei und die anerkannten Fahrzeuge des Katastrophenschutzes zu beschaffen.“ Mit dieser Einkaufskooperation erhielten die Gemeinden und Städte die Möglichkeit, den Bedarf für ihre Freiwilligen und Berufsfeuerwehren zu decken. Gleiches gilt für die Werkfeuerwehren, die vier im Land Hessen aktiven Rettungsdienstträger (Arbeiter Samariterbund, Deutsches Rotes Kreuz, Johanniter Unfallhilfe und Malteser Hilfsdienst), die Deutsche Lebensrettungsgesellschaft sowie fünf privatwirtschaftliche organisierte Firmen im Rettungsdienst. Aufgrund der großen Stückzahlen ist mit erheblichen Einsparungen gegenüber einer Einzelbestellung auf Ortsebene zu rechnen. „Die Beteiligung an dieser Kooperation ist auf ein erfreulich großes Interesse gestoßen“, konnte Wendt berichten: Von 426 Kommunen haben sich 409 entschlossen, ihre Geräte auf diesem Weg zu beschaffen. Gleiches gilt für die 21 Landkreise und die fünf kreisfreien Städte in Hessen, die sich ebenfalls geschlossen beteiligen.

Im Anschluss an den Vortrag hatten die Feuerwehrleute Gelegenheit, Fragenstellungen von allgemeinem Interesse anzusprechen. Anhand von zwei bereits mit Digitalfunkgeräten ausgestatteten Fahrzeugen - eines von der hessischen Landesfeuerwehrschule und eines von der Werkfeuerwehr VW aus Baunatal - konnten sich die Fachleute ein Bild davon machen, wie die Geräte aussehen und wo sie eingebaut werden können. +++

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