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- Fotos: Jörg Moritz

16.12.08 - FULDA/MENGERS

Kreistag zur Schweine-Nottötung - "wenige Problemhöfe im Kreis"

250 Schweine mussten Anfang Oktober auf einem Bauernhof in Eiterfeld-Mengers notgeschlachtet werden. Gestern hatte diese Massentiertötung ein Nachspiel im Fuldaer Kreistag. Oskar Ruhl, Fraktionsvorsitzender der Freien Wählergemeinschaften wollte wissen, was die zuständige Kreisbehörde im Vorfeld unternommen habe, um die Tötung zu verhindern. Immerhin war dem Veterinärsamt die desolate Situation auf dem Hof bereits seit März 2007 bekannt, wie Erster Kreisbeigeordneter Dr. Heiko Wingenfeld erklärt hatte. Immer wieder seien Kontrollen auf dem Hof durchgeführt und mündlich und schriftlich sei zur Mängelbeseitigung aufgerufen worden. Doch auch Buß- und Zwangsgelder hätten ebenso zu einer Änderung in der Haltung geführt wie verschiedene Beratungen. Im Gegenteil: Die Mängel nahmen laut Wingenfeld mit der Zeit weiter zu.

14 Tage vor der Not-Tötung der Schweine wurden schon Rinder vom Hof abgeholt - ebenfalls wegen mangelhafter Haltung. „Wurde bei dieser Abholung nichts von den Missständen in den Schweinestellen bemerkt?“ wollte Ruhl wissen. „Die Schweine konnten aus rechtlichen Gründen nicht am selben Tag mitgenommen werden“, rechtfertigte Wingenfeld. Außerdem habe man die Hoffnung gehabt, dass sich der Bauer nun verstärkt um die Schweine kümmern werde. Zwei Wochen später wurde diese Hoffnung aber endgültig enttäuscht: 250 Schweine mussten getötet werden. osthessen-news berichtete: http://osthessen-news.de/beitrag.php?id=1156220

Die Tiere wurden damals vom Technischen Hilfswerk in Containern zur einer Tierkörperbeseitigungsanlage gebracht. Mangels Nachfrage konnten die Tiere laut Wingenfeld nicht mehr verkauft werden. Außerdem habe der Verdacht auf Salmonellen-Erkrankung bestanden.

„Bei früherem Einschreiten, hätte das Ausmaß eingeschränkt werden können“, vermutete Ruhl. „Möglicherweise hätte es dann nicht so weit kommen müssen.“ Diese Annnahme blieb für die Zuhörer auch nach der gestrigen Kreistagssitzung ungeklärt. Ausgesprochen wurde von Wingenfeld und Ruhl dagegen übereinstimmend, dass die Nottötung immer nur das „äußerste Mittel“ sein dürfe.

"Wenige Problemfälle im Kreis"

Auch von anderen Höfen im Landkreis Fulda liegen dem Kreisveterinäramt Hinweise über Pobleme bei der Tierhaltung vor. Laut Wingenfeld gibt es unter den 800 Vollerwerbslandwirten im Kreis aber „nur wenige solcher Fälle“. Gleichwohl würden sich die finanziellen Probleme der Tierhalter zur Zeit verschärfen. In deren Folge würden Einsparmöglichkeiten bei der Tierhaltung gesucht.

Ziel sei es, in Problemfällen darauf hinzuwirken, dass Rahmenbedingungen eingehalten werden oder der Tierbestand reduziert wird. Hierbei arbeite der Kreis mit der jeweiligen Gemeinde und dem Kreisbauernverband zusammen, informierte Wingenfeld. (Daniel Kister) +++.



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