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29.06.08 - BAD HERSFELD

Nach Lkw-Unfall fordert FDP mehr Alkoholkontrollen und Lkw-Parkplätze

Der schwere Unfall eines Gefahrgutlasters auf der A7, der am vergangenen Freitag ein völliges Verkehrschaos im Landkreis erzeugte (osthessen-news berichtete mehrfach ausführlich auch mit VIDEOFILM) , haben wieder einmal "einige Schwachstellen im deutschen Straßenverkehr" aufgezeigt. Deshalb forderte heute der FDP-Kreisvorsitzende Thomas Fehling drastische Maßnahmen, damit ein solches Mega-Debakel besser verhindert werden kann.

„Weil sich ein unverantwortlicher LKW-Fahrer besoffen ans Steuer setzte, mussten tausende von Menschen stundenlang im Stau stehen und massive Nachteile in Kauf nehmen. Viele konnten nicht auf Toilette, hatten nichts zu Essen und zu Trinken dabei. Für Kinder und Senioren war es die Hölle. Urlauber verpassten Züge und Flüge.“ Wenn man neben dem Materialschaden und den Aufräumkosten noch die versteckten Schäden bei den anderen Autofahrern berücksichtig, geht der angerichtete Gesamtschaden sicherlich in einen hohen Millionenbereich. Fehling fordert drei konkrete Maßnahmenpakete: Erstens müsse die Polizei viel aktiver nach Alkoholsündern fahnden, denn offenbar häufen sich die schweren LKW-Unfälle aufgrund Alkohol am Steuer. Aber auch die Unternehmen könnten etwas tun. In Asien müssen Taxifahrer vor dem Start des Fahrzeugs ‚pusten’. Das Ergebnis wird elektronisch aufgezeichnet und per Funk an die Firmenzentrale gesendet, damit Sünder sofort identifiziert werden.

Zweitens erweist sich Übermüdung der LKW-Fahrer als zunehmende Unfallursache. Um dies zu verhindern, braucht es dringend mehr LKW-Parkplätze an den hessischen Autobahnen. Zudem sollte der Gesetzgeber prüfen, ob bei Überschreiten der Lenkzeiten von beispielsweise 60 Minuten nicht automatisch die Warnblinkanlage am LKW angeht. Dann wissen wenigsten die anderen Verkehrsteilnehmer Bescheid. Mit den elektronischen Tachoscheiben wäre dies technisch sicher leicht machbar. Als dritte Maßnahme sieht Fehling eine gesetzliche Änderung im Schadensersatz für betroffene Verkehrsteilnehmer. „Wenn sich ein Verkehrsteilnehmer so vorsätzlich verhält und besoffen ans Steuer setzt, muss er auch für den angerichteten Schaden aufkommen. Er muss den Anderen die verpassten Flüge und Züge, betriebliche Ausfallzeiten, verspätete Zulieferungen etc bezahlen. Das wäre nach meiner Ansicht sehr gerecht. Der Gesetzgeber soll prüfen, wie man solche Schadensersatzforderungen nachweisen und geltend machen kann“, so Fehling weiter.

Als sehr problematisch sieht Fehling auch die Anweisung der Polizei, dass die Fahrzeuge aufgrund der überlasteten Umleitungen die Autobahn nicht verlassen sollen. Damit werden die Menschen auf der Autobahn gefangen gehalten und können überhaupt keine Verbesserung ihrer Situation herbeiführen. Sie könnten weder eine Raststätte oder ein Hotel ansteuern, sie könnten nicht tanken, keine Medizin besorgen, nicht umkehren und es später versuchen noch irgendeine andere Lösung in Betracht ziehen. Weil die Polizei eine solche Ausnahmesituation offenbar nicht koordiniert bekomme, würden die Menschen auf der Autobahn "gefangen gehalten". +++

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