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27.06.08 - KOMMENTAR

Tickende Zeitbomben auf Straßen und "Null Verantwortung" - Zivilcourage

Autofahren ist gefährlich. Immer schnellere Fahrzeuge, Zeitdruck und volle Straßen machen das Fahren, besonders auf den Autobahnen, nicht sicherer. Besonders dramatisch wird es, wenn verantwortlungslose Menschen meinen, mit Alkohol im Blut dann auch noch Lastwagen über die Fernstraßen lenken zu müssen. Erst vor wenigen Tagen ist ein Gefahrgut-Lastwagen auf der Autobahn A 5 in der Nähe von Homberg/Ohm verunglückt. Hoher Sachschaden und stundenlange Bergungsarbeiten waren die Folge. Und der Fahrer: Er hatte 2,3 Promille Alkohol im Blut. Heute schon der nächste Großschaden. Ein Lastwagenfahrer war mit einer gefährlichen, ätzenden Säure im Tank unterwegs - aus Richtung Frankfurt am Main in Richtung Norden. Seinen Lastwagen konnte er nicht mehr sicher lenken, er hatte jede Menge Alkohol getrunken. Die Polizeibeamten messen später einen Atemalkohol von 1,9 Promille.

LESEN Sie dazu den Bericht mit BILDERSERIE und VIDEO unter:

http://www.angelstein-tv.de/OsthessenNews/beitrag_C.php?id=1151861

Andere Verkehrsteilnehmer, die seine auffällig unsichere Fahrweise sahen, verständigten die Polizei. Doch es war schon zu spät. Auf die Autobahn A 7 am Hattenbacher Dreieck abgebogen, war auf der Gefällstrecke kurz vor Kirchheim Schluss: Der Gefahrgut-Lastwagen kippt um und fängt an zu brennen. Beherzt retten die ersten Augenzeugen den alkoholisierten Fahrer und löschen den Brand mit Handfeuerlöschern. Sie bewiesen - unter Gefährdung ihrer eigenen Gesundheit - Zivilcourage und haben vermutlich den Super-Gau verhindert. Denn im Tank befinden sich etwa 23.000 Liter ätzende Säure. Und zum Glück rast kein weiteres Fahrzeug in die Unfallstelle.

Für die Einsatzkräfte von Feuerwehr, Rettungsdienst und Deutschem Roten Kreuz bedeutet der Unfall Großalarm und viele Stunden harter Arbeit. Knapp 200 Männer und Frauen sind bei dem Unfall in der Gemarkung Niederaula vor Ort. Ehrenamtlich beseitigen sie den Schaden, den ein betrunkener, verantwortungsloser Fahrer verursacht hat.

Diesmal ist kein Mensch verunglückt, kein Leben zerstört. Doch wie lange dauert es noch, bis die tickenden Zeitbomben auf den Autobahnen Todesopfer fordern? Schwarze Schafe gibt es in jeder Branche und es wäre falsch, die Berufskraftfahrer pauschal an den Pranger zu stellen. Sind sie doch oftmals die Leidtragenden erbarmungsloser Speditionen und Transportunternehmen, die aus Zeit- und Kostengründen keine Scheu haben, anzuordnen: . Oftmals müssen die Fahrer diesen Druck "ausbaden". Doch Alkohol am Steuer ist da keine Lösung - und keine Entschuldigung für den Einzelnen, der wegen seines Trinkens achtlos das Leben der Mitmenschen gefährdet. Der Verkehrsknotenpunkt Hattenbacher Dreieck ist heute noch einmal an der Katastrophe vorbei geschrammt - knapp. (Hans-Hubertus Braune) +++

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