Archiv
- Archivbilder: jd
22.04.08 - Fulda
170 Mitarbeiter vor dem AUS - In EIKA-Wachswerke gehen die Lichter aus
Schlechte Nachrichten für 170 Eika-Mitarbeiter: Eine Stilllegung der insolventen Wachswerke ist aus Sicht der Insolvenzverwalterin Sandra Mitter von der Kanzlei Leonhardt Westhelle & Partner in Kassel vermutlich nicht zu vermeiden. "Leider muss ich jetzt die Reißleine ziehen und das Kündigungsverfahren für die 170 Mitarbeiter zum Ende des Monats einleiten. Zwei Interessenten prüfen zwar noch eine mögliche Übernahme. Aber da bisher kein Vertrag unterzeichnet wurde, habe ich momentan keine Hoffnung mehr," erklärte Insolvenzverwalterin Sandra Mitter von der Kanzlei Leonhardt Westhelle & Partner in Kassel. Gestern nformierte sie bereits den Betriebsrat, und morgen sollen die Mitarbeiter auf einer Betriebsversammlung über die aktuelle Entwicklung informiert werden.
Die Eika Wachswerke Fulda GmbH hatten im Januar Insolvenz angemeldet. Am 1. April wurde das Insolvenzverfahren vor dem Amtsgericht Fulda eröffnet. "Ich konnte den traditionsreichen Betrieb zunächst fortführen, da viele Kunden dem Unternehmen treu blieben und auf eine schnelle positive Lösung setzten. Immerhin verhandelten wir mit 20 Interessenten über eine übertragende Sanierung und hatten Anfang April fünf ernsthafte Interessenten. Leider sind nur noch zwei Interessenten übrig, von denen noch keine belastbaren Angebote vorliegen. Im April kann ich die Löhne der Mitarbeiter noch zahlen, im Mai aber nicht mehr. Deshalb muss ich jetzt handeln und die Mitarbeiter auf den schlimmsten Fall vorbereiten. Ich bedauere diese Entwicklung sehr, da die Mitarbeiter sehr engagiert arbeiten und hochwertige Qualitätsprodukte herstellen," so Insolvenzverwalterin Mitter heute gegenüber Osthessen-News. Nach der Eröffnung des Insolvenzverfahrens hatte sie bereits erklärt, dass die Dauer der Betriebsfortführung wesentlich vom Verlauf der Übertragungsverhandlungen abhängt.
Mitter bemüht sich um einen Interessenausgleich mit dem Betriebsrat. Am Dienstag nächster Woche würde den Mitarbeitern dann gekündigt. Ein Teil der Belegschaft würde auch im Mai noch beschäftigt und restliche Arbeiten ausführen.
Der Betriebsrat wird auf der für morgen anberaumten Betriebsversammlung gemeinsam mit der Belegschaft die Situation erörtern - und anschließend eine Pressekonferenz abhalten.
Die zuständige Gewerkschaft IG Bergbau, Chemie Energie (IG BCE) bedauerte gegenüber der ON-Redaktion diese negative Entwicklung und wünscht sich von der Stadt und den Parteien "Unterstützung zur Rettung von Eika und 170 Arbeitsplätzen". +++