Vogelsberg-Projekt für Freiheit und Demokratie findet bundesweite Beachtung

Der Vogelsbergkreis nimmt als einer von drei hessischen Landkreisen teil am Programm „Vielfalt tut gut“, einem Jugendpräventionsprojekt des Bundes-Jugendministeriums gegen Extremismus und Gewalt – und ist besonders erfolgreich damit. 15 Projekte gegen Ausgrenzung, Rassismus und Rechtsextremismus konnte Landrat Rudolf Marx in einer Pressekonferenz vorstellen. „Wir müssen uns als überzeugte Demokraten gegen Extremismus und Rassismus stellen und dem Ungeist entgegenwirken“, betonte Marx. Der Kreistag und der Kreisausschuss stünden einmütig hinter diesem demokratiefördernden Jugendprojekt. In diesem Jahr stehen 145.000 Euro zur Verfügung. Davon sind 99.000 Euro schon fest verplant.

Anti-Gewalt-Prävention sei für den Vogelsbergkreis kein neues Thema, sagte Marx und verwies beispielsweise auf das Projekt SMOG (Schule machen ohne Gewalt). „Wir können uns damit sehen lassen, was hier in bunter Vielfalt auf die Beine gestellt wird“, freute sich der Landrat. Die Besonderheiten der Vogelsberger Projekte fänden nicht nur große Beachtung beim Jugendministerium in Berlin, sondern auch bei mehreren wissenschaftlichen Instituten, die die Vorgehensweise, Ziele und Zielgruppen gerne näher kennen lernen wollen. 90 Projekte „Vielfalt tut gut“ gibt es in Deutschland, davon sind 20 in der wissenschaftlichen Evaluation – einer davon ist der Vogelsbergkreis.

Bemerkenswert findet Landrat Marx die Teilnahme der Kreisjugendfeuerwehr, des Jugendrotkreuzes, der evangelischen und katholischen Kirche und etlicher weiterer Institutionen. Das Projekt der Vogelsberger Jugendfeuerwehr wird beim Bundesverband in Bonn bereits jetzt als bundesweit übertragbar eingeschätzt.

Hier die Themen der Projekte, ihre Art und ihre Träger:„Vielfalt muss erlernt und erlebt werden“ (Seminare, Evangelisches Dekanat Alsfeld, gemeinsam mit der schulbezogenen Jugendarbeit und dem Bündnis gegen Rechtsextremismus Kirtorf). „Demokratieförderung an Schulen und Stärkung der Zivilcourage“ (Projekttage, Bund der Katholischen Jugend). „Gesicht zeigen gegen Gewalt“ (Anzeigenkampagne, Evangelisches Dekanat und Initiative Gesicht zeigen). „Demokratiearbeit mit männlichen jugendlichen Migranten“ (Seminare, Caritasverband Gießen-Vogelsberg und Stadtjugendpflege Lauterbach). „Besuch Gedenkstätte Buchenwald“ (Seminar, Arbeiterkulturkartell Alsfeld und Naturfreunde Lauterbach). „Dokumentation rechtsextremistischer Aktivitäten“ (Einrichtung einer Sammelstelle, Förderverein zur Geschichte des Landjudentums Vogelsberg).

„Vielfalt tut gut“ (Netzwerkveranstaltung für alle Interessierten am 26. April an der Max-Eyth-Schule, Jugendbildungswerk Vogelsberg). „Vielfalt tut gut“ (Seminare des Kinder- und Jugendparlaments, unterstützt vom Jugendbildungswerk). „Rock gegen Rechts“ (Kulturveranstaltung, Rage against Racism und Naturfreunde Lauterbach). „Materialkoffer Weltreligionen“ (Evangelisches Dekanat Alsfeld). „Stationen des Holocaust und Rassismus heute“ (Fotoausstellung, Evangelisches Dekanat Aslfeld). „Toleranz gegenüber anderen Kulturen“ (Workshop, Jugendrotkreuz Kreisverband Alsfeld). „Unsere Welt ist bunt“ (Integrationsprojekt, Kreisjugendfeuerwehr Vogelsberg). „Ramba Zamba“ (Theaterprojekt, Schottener Reha, Vogelsberger Lebensräume und Fachschule für Sozialpädagogik). „Prävention gegen Rechtsextremismus“ (Förderverein Pestalozzi-Schule Gemünden).

Nähere Informationen: www.vielfalt-im-vb.de Hier sind auch die 15 Einzeprojekte im Detail beschrieben. +++