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14.03.08 - Fulda

ZUSCHKE zur ehemaligen Mülldeponie Löschenrod "Transparenz zu jeder Zeit"

Zufrieden zeigten sich die Mitglieder des Bau- sowie des Umweltauschusses mit der Informationspolitik der Mitarbeiter des Hersfelder Umweltamtes sowie der Stadt Fulda zur aktuellen Lage der ehemaligen städtischen Mülldeponie im Eichenzeller Ortsteil Löschenrod. Erfreulich aus Sicht von Stadtbaurätin Cornelia Zuschke: Die Mitglieder beider Gremien bescheinigten den Verantwortlichen der Stadt „Transparenz zu jeder Zeit.“ Im Detail beschäftigten sich die Experten in einer mehr als eineinhalbstündigen Situationsbeschreibung und Diskussion mit Fragen wie: „Welche geologischen Schichten liegen zwischen Deponie und Grundwasser? Oder ob Gefährdungen für Boden, Wasser, Tiere und Menschen durch die regelmäßigen Untersuchungen der letzten Jahre auszuschließen sind“.

Zu Beginn erläuterten die Experten Fehl und Sonntag des in Hersfeld ansässigen Umweltamtes des Kasseler Regierungspräsidiums die chemischen und physikalischen Abläufe in einem Deponiekörper sowie die Grundwasser- und Sickerwasserproblematik. Im Blick der weiteren Erläuterungsrunde stand unter anderem dann die Frage im Raum, ob die Ausmaße der „Deponie“ eigentlich genau feststellbar seien. Klare Antwort der Fachleute: Die Deponiegrenzen sind bekannt aus frühen Luftbildauswertungen und aus vertiefenden Baggerschürfungen, die insbesondere in den Randbereichen Klarheit darüber gebracht haben, wie weit die Deponie reicht. Von einer „wilden Deponie“ könne zu keinem Zeitpunkt die Rede gewesen sein, unterstrichen die Experten.

Der private Eigentümer der Deponie Löschenrod habe im Betriebszeitraum die Ablagerungen überwacht und dafür ein Entgelt erhoben. Allerdings hatte seinerzeit keine Verpflichtung zur detaillierten Aufzeichnung der angelieferten Abfallarten bestanden. Detailliert gingen die Hersfelder Umweltexperten auf die geologischen Bodenverhältnisse ein. Unter der Deponie Löschenrod, die sich über das Areal von vier ehemaligen Sandgruben erstreckt, befinden sich nach Angaben eines vorliegenden Gutachtens Sande, Kiese sowie Buntsandsteinschichten. Die unter dem Abfall liegende Schicht zwischen Deponieboden und natürlichem Grundwasser ist etwa 10 Meter dick. Ob durch die regelmäßigen Untersuchungen in den Jahren 2001, 2003 und 2007 eine Gefährdung von Boden, Wasser, Tieren und Menschen auszuschließen sei, beantworteten die Fachleute mit der Feststellung, dass nach Ausweitung der Untersuchungen eine „akute Gefährdung für Mensch und Tier ausgeschlossen wurde, solange das Grundwasser im direkten Umfeld der Deponie nicht genutzt wird“.

Die aktuellen Untersuchungsergebnisse umfassen 34 Parameter. Die jeweiligen Proben sind an der einzigen Sickerwasseraustrittstelle und an den vorhandenen Grundwassermessstellen am Deponiekörper entnommen worden. Insbesondere die am Sickerwasseraustritt registrierten Überschreitungen der „Geringfügigkeitsschwellenwert“ bei Zink, Blei und Kupfer wurden in der Sitzung des Umweltausschusses intensiv erörtert, wobei viele den Begriff „Geringfügigkeitsschwellenwert“ im Vergleich zu Grenzwerten beispielsweise im Zusammenhang mit imissionsschutzrechtlichen Genehmigungen erläuterte.

Im weiteren Verlauf der Sitzung stellten die Gastreferenten klar, dass die Deponie in Löschenrod entgegen anders lautender Vermutungen nicht vom RP Kassel als Sondermülldeponie eingestuft worden ist. Zwar sei im Rahmen zweier Gutachten aus dem Jahr 1993 und 1995 festgestellt worden, dass neben Hausmüll auch Gewerbeabfälle, die heute als Sondermüll gelten könnten, abgelagert worden sind. Dennoch sei die Deponie Löschenrod nicht als Sondermülldeponie eingestuft worden. Alles in allem, so die Stadtbaurätin in einer Bilanz der Sitzung, habe vieles, was bislang vielleicht unklar gewesen ist, geklärt und manche Behauptung klargestellt werden können.

In der eineinhalbstündigen Informations- und Fragerunde, in der die Stadtbaurätin neben eigenen, Fachleute aus der Verwaltung und des RP’s mit umfangreichen Erläuterungen zu Wort kommen ließ, sind sowohl den Ausschussmitgliedern als den anwesenden Gästen alle die Deponie betreffenden Fakten vorgestellt und Fragen ausführlich beantwortet worden. Dabei stellten die Fachleute auch Inhalte des jüngsten Sickerwassergutachtens vor, obwohl es nach Worten der Stadtbaurätin in schriftlicher Form der Stadtverwaltung noch nicht vorliegt. Die Daten waren vorab per Fax zur Sitzung übermittelt worden.

Zuschke: „Ich bin mir sicher, dass das Thema mit dieser Sitzung ein weiteres Mal die notwendige Transparenz erfahren hat, die uns allen sehr am Herzen liegt und im Sinne der Betroffenen wie der Bürger überhaupt notwendig ist“. +++

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