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Richterin Lena (Michaela May) besucht ihren "Lieblingsfeind" Teddy (Fritz Karl, re.) bei seinem Sozialdienst. Ob sein "neuer" Chef Werner (Hans-Joachim Heist) ihm - auf dem Domplatz - eine kleine Pause genehmigt? - Filmfotos: ARD

Hart aber herzlich: Richterin Dr. Lena Kalbach (Michaela May).

19.02.08 - Fulda

"Pittoreske Kulisse": ARD-Spielfilm mit Michaela MAY - und vielen Fuldaern

Es war ein ausgesprochen heißer Tag im Juni letzten Sommer. Ein fünfköpfiges Team von osthessen-news brach morgens wohlgemut zu einer ungewohnten Rolle auf: nicht w i r sollten drehen, sondern wir sollten eine "tragende Rolle" in einem ARD-Spielfilm übernehmen. Die Rolle schien uns wie auf den Leib geschneidert. Wir waren Reporter bei der Arbeit.

Drehort war das Palais Altenstein, das aber durch ein Original-Metallschild am Eingang für diesen Tag zum Amtsgericht erhoben worden war. Ein, zwei Stunden hatten wir für die Szene eingeplant - es wurde ein ganzer Drehtag daraus. Nicht etwa weil wir uns oder die zahlreichen anderen Statisten sich zu blöd angestellt hätten -ganz im Gegenteil.

Immer wieder auf das Zeichen riss unser Kameramann Klaus Dehnhard die knapp 10 kg schwere DVCPro auf die Schulter und wir stürmten mit Mikro und Fotoapparat auf die sich öffnende Gerichtstür zu. Dort erschien der mongolisch gewandete Vadim Glowna mit seiner jungen Filmpartnerin - die Presse bekam laut Drehbuch natürlich k e i n Interview zum Prozessverlauf - und beide Schauspieler sollten sich am Fuß der Treppe auf die dort wartenden Pferde schwingen.

Allein für diese Filmsequenz von zwei Minuten musste unzählige Male neu Aufstellung genommen werden. Mal pullerte ein Pferd, mal verschwand die Sonne hinter den Wolken, mal war der echte Kameramann am falschen Ende. Wir erlebten einen wirklich anstrengenden Filmtag, bis die Szene schließlich im Kasten war.

Am Donnerstag (21. Februar) können die Zuschauer bundesweit das Ergebnis unserer "filmreifen Bemühungen" um 20 Uhr 15 im Ersten unter dem Titel "Alles was recht ist" anschauen. Wundern darf man sich aber nicht, wenn einem Fulda seltsam fremd - und vor allem ungeheuer provinziell - vorkommt. So hinterwäldlerisch stellt man sich andernorts in Deutschland wohl die Barockstadt vor, deren Gastronome noch nicht mal von der Zubereitung eines Cappuccino gehört haben (so sah es das Drehbuch vor). Aber dafür dreht die Crew die coole Musikerszene, in der Lena in der Band "die Richter" Saxophon spielt, ja in unserem hippen Musumskeller! Äh...nee. D e r ist im Film nämlich kurzerhand verlegt worden - und soll ein Jazzclub in Frankfurt sein.

Übrigens: wer manchmal nicht weiß, wie er Fulda anderen beschreiben soll, hat nun von der ARD eine aparte Vorlage geliefert bekommen. Auf der ARD-Internetseite heißt es nach der Handlungsbeschreibung zum Spielort: "Vor der pittoresken Kulisse der hessischen Domstadt Fulda erzählt der Film eine Geschichte von Familienbanden, Freundschaft und Moral." - Pittoresk. Na denn.

Doch trotz leichtem - sicher lokalpatriotisch bedingtem - Kopfschütteln: der 90 Minuten lange Fernsehfilm wird sicher vielen Fuldaern Spaß machen. Nicht nur eine lebendig-humorvolle Geschichte, interessante Filmcharaktere, starke Schauspieler und witzige Dialoge werden geboten - mit dem Gerichtsverfahren der eigenen Kinder gegen einen Mann, der allen als Sonderling erscheint und doch nur seine persönliche Freiheit leben will, packt der Film das Tabuthema Entmündigung an.

Dem als "Familienfilm" ausgewiesenen Stück dürfte außerdem schon aus einem Grund eine hohe Einschaltquote sicher sein - denn halb Fulda hat irgendwie als Statist mitgespielt oder bei den Dreharbeiten zumindestens zugeschaut.

Und noch ein Redaktionstipp: nehmen Sie sich diesen Film gleich auf ! Zum Vorführen für Verwandte und Freunde von außerhalb ("...da sitz ich im Café auch immer") oder für die eigenen Nachkomme in den kommenden Jahrzehnten ("So sah Fulda 2007 noch aus!"). Wer weiß, ob es den ARD-Film jemals auf Kauf-DVD gibt oder wann er später mal wiederholt wird.

Einen anderen deutschen Spielfilm, in dem Fulda Anfang der fünfziger Jahre zum Teil Kulisse war ("Königliche Hoheit" mit Ruth Leuwerik und Dieter Borsche) gibt es nämlich nicht zu kaufen - und er wird auch nur höchst selten im Fernsehen ausgestrahlt.

Im Gasthaus Fuldaer Hof, Am Ried 13 in Fulda Maberzell wird der Film übrigens ab 20.15 Uhr auf einer Großleinwand übertragen.

Über die Dreharbeiten hat "osthessen-news" im Juni 2007 bereits mehrmals berichtet

http://www.osthessen-news.de/beitrag.php?id=1137084

http://www.osthessen-news.de/beitrag.php?id=1137178

http://www.osthessen-news.de/beitrag.php?id=1137181

http://www.osthessen-news.de/beitrag.php?id=1137117

ARD -- ALLES WAS RECHT IST -- Deutschland 2008 -- Am Donnerstag (21.02.08) um 20:15 Uhr und am Freitag (22.02.08) um 10:30 Uhr im Ersten.

Regie: Zoltan Spirandelli ---- Drehbuch: Sebastian Andrae ---- Musik: Konstantin Wecker ---- Kamera: Carl-Friedrich Koschnick

Schauspieler:

Michaela May -- Fritz Karl -- Anna Schudt -- Oliver Breite -- Helmfried von Lüttichau -- Vadim Glowna -- Joy Maria Bai

Die Handlung: Die erfahrene Richterin Lena Kalbach (Michaela May) ist eine Frau mit moralischen Prinzipien - und wenn sie diese verletzt sieht, vergisst sie schon mal ihre juristischen Pflichten. So etwa, als es dem gewieften Anwalt Teddy Klein (Fritz Karl) gelingt, einen Mandanten mit windigen Methoden freizuboxen: Empört verweigert Lena die Urteilsverkündung!

Zur Strafe wird die aufmüpfige Richterin vom Landgericht Frankfurt in die hessische Provinz versetzt - ausgerechnet in ihre Heimatstadt Fulda, deren Enge sie vor 30 Jahren entflohen war. Hier lebt ihre erwachsene Tochter Nike (Anna Schudt), die am örtlichen Gericht als Staatsanwältin arbeitet, mit ihrem Mann Johannes (Oliver Breite) und ihren beiden Kindern Clara (Isolda Dychauk) und Emanuel (Maurice Engst).

Während Johannes und die Kinder sich freuen, ist Nike nicht gerade begeistert vom plötzlichen Auftauchen ihrer Mutter. Kein Wunder: Die quirlig-rebellische Alt-68erin Lena und ihre traditionsbewusste, strenge Tochter könnten unterschiedlicher kaum sein.

Tatsächlich dauert es nicht lange, bis die Alt-68erin Lena das geordnete Familienleben ihrer konservativen Tochter gehörig durcheinanderbringt. Aber auch am Gericht der verschlafenen Provinzstadt sorgt Lena für einigen Wirbel - und als sie bei einem heiklen Fall auch noch den gerissenen Anwalt Teddy Klein wiedertrifft, dem sie ihre Strafversetzung zu verdanken hat, läuft die gewitzte Richterin zu wahrer Hochform auf... +++


Dr. Lena Kalbach (Michaela May, li.) mit ihrer Tochter Dr. Nike Reichert (Anna Schudt), die zwar einen ähnlichen Beruf, aber einen völlig anderen Lebensentwurf gewählt hat, als ihre Mutter

Familienfest und andere Schwierigkeiten: Lena (Michaela May, 2.v.li.) mit ihrer Enkelin Clara (Isolda Dychauk, 2.v.re.), ihrer Tochter Nike (Anna Schudt) und deren Ehemann Johannes (Oliver Breite)


Ein echter "Winkeladvokat": Der aalglatte Anwalt Teddy Klein (Fritz Karl).

Hat strenge moralische Prinzipien: Richterin Dr. Lena Kalbach (Michaela May).


Richterin Dr. Lena Kalbach (Michaela May) kann es nicht fassen, dass sie von dem Anwalt Teddy Klein (Fritz Karl) reingelegt wurde.

Die konservative Nike (Anna Schudt, re.) ist gar nicht begeistert, dass ihre Tochter Clara (Isolda Dychauk) sich mit dem angeblichen Dealer Ben (Remo Schulze) abgibt.


Anwalt Teddy (Fritz Karl) setzt die kriminelle Vanessa (Maxi Warwel) unter Druck.

Verrückt? Oder einfach nur exzentrisch? Verleger Dr. Jobst Grübel (Vadim Glowna) mit seiner jungen Freundin Narantuya (Joy Maria Bai) auf dem Weg zum Gericht.


Mit Hilfe des Anwalts Dr. Plagge (Matthias Scheuring, 2.v.re.) versucht Narantuya (Joy Maria Bai), ihren Freund und Mentor Jobst Grübel (Vadim Glowna) zurück zu halten, als er auf seinen Freund Prof. Ostrowski (Michael Hanemann, re.) losgeht.

Virginia (Jule Gartzke) und Oscar Grübel (Patrick von Blume, Mitte) wollen, dass Anwalt Teddy Klein (Fritz Karl) ihren Vater um jeden Preis entmündigen lässt


Die kämpferische Lena (Michaela May, li.) grübelt über ihren neuen Fall - skeptisch beobachtet von ihrer eifersüchtigen Tochter Nike (Anna Schudt) und deren Mann Johannes (Oliver Breite).

Endlich versuchen Lena (Michaela May, li.) und ihre Tochter Nike (Anna Schudt), sich miteinander auszusprechen.


Bei einem Empfang im Fuldaer Stadtschloss entdecken Richterin Lena (Michaela May) und der gewiefte Anwalt Teddy (Fritz Karl) gemeinsame Vorlieben.

Drei Frauen, drei Generationen, drei Temperamente: Lena (Michaela May, Mitte) mit ihrer Enkelin Clara (Isolda Dychauk, li.) und ihrer Tochter Nike (Anna Schudt).

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