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Weil Mitglieder der "Bürgerwelle Lauterbach" den Alcatel-Mitarbeitern die Zufahrt versperrten ... - Fotos: Bürgerwelle Lauterbach

... musste die Polizei zur Hilfe gerufen werden.

28.11.07 - Lauterbach

Polizei löste Blockade vor Mobilfunkgelände auf - "Bürgerwelle" warnt weiter

Der Streit um den Mobilfunksendemast in Lauterbacher Stadtteil Blitzenrod scheint sich zuzuspitzen: am Montag griffen das Lauterbacher Ordnungsamt und die Polizei mit acht Einsatzkräften in fünf Dienstwagen ein. Vorausgegangen war eine Blockade der Mobilfunksendemast-Gegner von der "Bürgerwelle Lauterbach" auf dem Sendemast-Gelände in Blitzenrod. Nach Angaben des städtischen Ordnungsamtes hatte die rund 15 Mann starke Gruppe mit mehreren Autos den Arbeitern des Sendemastinhabers "Alcatel-Lucent" die Zufahrt versperrt. Daraufhin alarmierten die Mitarbeiter die Polizei. Vor Ort sprachen die Polizeibeamten Platzverweise aus und überprüften die Personalien der beteiligten Autofahrer, die der Überprüfung ohne Gegenwehr nachkamen.

Nach Informationen der Stadt Lauterbach hat das Landgericht Gießen dem Betreiber nach einem Gerichtsprozess letztinstanzlich die Betriebserlaubnis für den Sendemast zugesprochen.

Der Verein will - nach eigenen Angaben - jedoch nicht aufgeben und sich weiterhin für eine Standortverlagerung des - bislang noch nicht aktivierten - Mobilfunkmastes einsetzen. Die Mobilfunkgegner befürchten gesundheitliche Gefahren durch die Mobilfunkstrahlung und werfen der Stadt Lauterbach vor, dass sie wirtschaftliche Vorteile über die gesundheitlichen Interessen der Bürger Blitzenrods stelle. "Unsere Kinder wachsen in Blitzenrod auf. Solange nicht die Unschädlichkeit dieser Strahlen bewiesen ist, protestieren wir weiter", sagte "Bürgerwellen"-Mitglied und Mutter Martina Täubner.

Der stellvertretende Leiter des Ordnungsamtes Lauterbach, Ralf Krömmelbein, erklärte auf Anfrage, er habe schon mehrmals mit den Mobilfunkgegnern "zu tun gehabt". Der kommunale Mitarbeiter sagte: "Es wurde des öfteren die Zufahrt zum Betriebsgelände mit Autos versperrt. Daher wurden auch schon Ordnungswidrigkeitsanzeigen erstellt". Die Bußgelder seien jedoch nicht bezahlt worden, stattdessen habe die "Bürgerwelle" einen Anwalt eingeschaltet, so dass "ein langwieriger Rechtsstreit folgte."

Krömmelbein war am vergangenen Montag selbst im Waldgelände bei Blitzenrod vor Ort. Befremdlich sei ihm dabei die Reaktion der Mobilfunkmastgegner vorgekommen: "Als wir und die Polizei kamen, zückte der Großteil der Demonstranten ihre Handys, um die Presse zu informieren".

Klaus Euler von der "Bürgerwelle Lauterbach" erklärte heute gegenüber osthessen-news, der Verein wolle seine öffentlichkeitswirksamen Aktionen auch künftig fortsetzen. Welche Aktivitäten dies seien, stehe noch nicht fest. Auf jeden Fall aber werde die Bürgerinitiative Fragen stellen, die für die ganze Bevölkerung interessant seien. Etwa, warum die Stadt Lauterbach das Thema Gesundheit der Bürger nicht ernster nehme. Oder ob eine Jahrespacht von 3.000 Euro für den Mobilfunksendemast die möglichen Folgen wert seien. Und die "Bürgerwelle" wolle auch wissen, wie steigende Raten an Leukämie- und Krebserkrankungen beurteilt würden. "Bei all diesen Themen werden wir nicht locker lassen", sagte Klaus Euler abschließend. (jd / gw) +++

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