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20.11.07 - Fulda
Warnung vor mit Blei kontaminiertem Marihuana - Konsumenten erkrankt
Seit August sind im Raum Leipzig verschiedene Fälle akuter Bleivergiftung bekannt geworden, die auf vergiftetes Marihuana zurückgeführt werden. „Gras“ (Marihuana) aus Gewächshäusern wird Blei zugesetzt, um das Verkaufsgewicht zu steigern. Beim Rauchen der gestreckten Ware kann es zu tödlichen Vergiftungen kommen. Bereits vor einigen Jahren waren in Holland, Frankreich und Großbritannien Skunkproben aufgetaucht, die mikroskopisch kleine Glaspartikel aufwiesen. Die Splitter sollen das Glitzern des THC-Harzes vortäuschen und können langfristig schwere Schäden der Atemwege nach sich ziehen.In den 70er Jahren waren es Henna, Pfeffer, Mehl, Schuhcreme und andere Substanzen, mit denen Haschisch gestreckt wurde.
Blei ist die vorerst gefährlichste Beimengung. Der Schwarzmarkt kenne für Rauschgifte offenbar keine Tabus mehr, betont der Leiter des Caritas-Suchtzentrums in der Fuldaer Wilhelmstraße, Michael Schütte. Zwar sei Leipzig einige 100 Kilometer weit weg, dennoch müsse man damit rechnen, dass diese kriminelle Methode zur Erzielung höherer Gewinne beim Marihuana-Verkauf „deutschlandweit Schule mache“. Bei unklaren Beschwerden, insbesondere akuten Bauchschmerzen, sollten Konsumenten daher unbedingt ihren Arzt oder den Notarzt in jedem Fall darüber informieren, dass sie womöglich kontaminiertes Marihuana oder Cannabis konsumiert haben.Personen, die sich wegen Suchtproblemen beraten lassen wollen, sind bei der Sucht- und Drogenberatung des Caritasverbandes für Stadt und Landkreis Fulda herzlich willkommen. Die Beratung unterliegt selbstverständlich der Schweigepflicht. Kontaktaufnahme per Telefon unter 0661/2428- 360, offene Sprechstunde ohne Voranmeldung montags von 11.00 bis 12.00 Uhr. +++