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Eine Biogasanlage in Großenlüder (Kreis Fulda)

Die Studenten und Experten zusammen mit Erstem Kreisbeigeordneten Dr. Heiko Wingenfeld (links)

03.09.07 - Rhön/Fulda

Wie viele Biogasanlagen "passen" in die Rhön? - int. Studenten antworten

Welche Möglichkeiten und Potentiale liegen in der Nutzung von Biogas in der Rhön? Diese Frage untersuchten und beantworteten drei ausländische Studenten, während eines Sommerpraktikums beim Biosphärenreservat Rhön. Der Mitarbeiter Joachim Jenrich betreute die Gäste. Die genaue Fragestellung lautete, mit welchen Pflanzen und welchen Betriebsgrößen ein ökonomisch und ökologisch sinnvoller Energiepflanzenanbau möglich ist und welche Folgen sich hieraus ergeben. Eines der Ergebnisse ist, dass in der Rhön maximal fünf bis sechs mit Mais und Getreide betriebene Anlagen wirtschaftlich und ökologisch vertretbar sind.

"Maximal fünf bis sechs Anlagen"

Federführend bei dem Projekt, das maßgeblich von der Hochschule Fulda ermöglicht wurde, waren Leah Ihlenfeld aus den USA, Ruben Brouérius von Nidek aus den Niederlanden und Francois Babe aus Frankreich. Zudem waren zahlreiche regionale Experten eingebunden. In der Biogasanlage in Großenlüder erhielten die Studenten eine erste praktische Anschauung. Mitarbeiter der Kreisverwaltung stellten die Biomassepotenzialstudie des Landes Hessen vor und erläuterten die Wirkungsweise konventioneller Biogasanlagen. Im Gespräch mit Dr. Beier, Geschäftsführer des Bauernverbandes Fulda-Hünfeld, wurden der Bezug zu den landwirtschaftlichen Flächen in der Region sowie die Preisentwicklung für Mais, Getreide sowie Pachtflächen hergestellt. Daraus zeichnete sich schnell ab, dass maximal fünf bis sechs konventionelle Anlagen wirtschaftlich betrieben werden können.

Kombianlagen bieten zusätzliche Möglichkeiten

Im Dialog mit der Firma Biosonic wurde das alternative Konzept, Biogasanlagen auch mit Grassilage, Grünabfällen und Stroh zu betreiben, in die Überlegungen mit einbezogen. Diese, am Eichhof bei Bad Hersfeld getestete Alternative kalkulierten die Studenten durch und verglichen sie mit der konventionellen Biogasanlage in Poppenhausen. Wenngleich eine Potenzialstudie für die alternativen Biosonic-Anlagen nicht mehr verwirklicht werden konnte, so wurde deutlich, dass durch Kombianlagen, die neben Gülle und Mais auch Stroh, Gras und Grünschnitt berücksichtigen, weitere Potenziale erschlossen werden könnten. Biogasanlagen dürften jedoch nicht den sozialen Frieden in der Gemeinschaft gefährden. Auch müsse die Artenvielfalt im Biosphärenreservat Rhön erhalten bleiben.

Gasleitung statt Wärmeleitung

Die Studenten empfehlen, Blockheizkraftwerke für die Energiegewinnung nicht mehr unmittelbar am landwirtschaftlichen Betrieb anzusiedeln, sondern am Ort des Wärmebedarfs. Dies heißt, dass gegebenenfalls statt einer Wärmeleitung zum Abnahmeort eine Gasleitung gebaut werden muss. Das Blockheizkraftwerk wird dann, um Verluste zu minimieren, am Bedarfsort stationiert. Ein wichtiger Aspekt für die Studenten war auch, dass Biogasanlagen nicht zu Spekulationsobjekten werden dürften, sondern vorrangig bäuerlichen Familien die Chance auf ein (weiteres) wirtschaftliches Standbein ermöglichen sollten.

Fazit: Anregungen und neue Fragestellungen

Jenrich: „Das Projekt war für uns sehr wichtig, denn es hat für das zu erarbeitende Regionalentwicklungskonzept zusätzliche Anregungen gegeben. Im Hinblick auf den Schutz der Artenvielfalt auf den für Biomasseanlagen vorgesehenen Flächen ergeben sich aber auch neue Fragestellungen.“ Eine Veröffentlichung der Arbeit ist unter www.hessen-global.de eingestellt.

Weitere Informationen zu den (teilweise Kreis Fulda spezifischen) Ergebnissen eines Biogasforums finden sich unter http://www.osthessen-news.de/beitrag.php?id=1133593 +++


Die Studenten bei der Arbeit.

- Archivbilder




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