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Wallraff und Zint vor einem Bild mit "FJS" und dem verkleideten Wallraff... - Fotos: Daniel Kister

Die Ausstellung - sowohl ein Stück Zeitgeschichte wie auch persönliche Erinnerung für viele (ältere)

23.08.07 - Fulda

AKTUELL! "Eins in die Presse" - Sonderausstellung Günter ZINT eröffnet

„Seit seiner Mitarbeit an Wallraffs Enthüllungsbüchern »Der Aufmacher« und »Ganz unten« gehört Günter Zint für den Springerkonzern zu den Schurken dieser Republik. Für die Konservativen und ihre Presse, für Polizei, Staatsanwaltschaften, Staatsschützer, Autobahnbauer und die Betreiber von Atomkraftwerken war er nie etwas anderes. Selbst Auftraggebern wie dem »Spiegel« war er letztlich suspekt. Nach mehreren Titelgeschichten, die Zint in den 60er Jahren für das Nachrichtenmagazin fotografiert hatte, wurde ihm der Werkvertrag gekündigt. Nicht wegen der Qualität der Fotos ..." - So beschreibt Nicolaus Neumann in seinem Artikel Zeitzünderfotos, der im Herbst in der Kunstzeitschrift "art" erscheint, den Menschen Günter Zint und sein fotografisches Werk.

Das Fuldaer Vonderau Museum eröffnete am heutigen Abend eine Ausstellung, die bis zum 14. Oktober 2007 das Werk des 1941 in Fulda geborenen Fotojournalisten Günter Zint sehr vielschichtig dokumentiert. Viele seiner berühmt gewordenen Fotografien konnten in der letzten Zeit im Bonner Haus der Geschichte, im Deutschen Historischen Museum in Berlin, im Museum für Hamburgische Geschichte, aber auch an zahlreichen weiteren Orten im In- und Ausland betrachtet werden.

"Osthessen-News" berichtet am morgigen Freitag ausführlich über die Vernissage mit weiteren zahlreichen Fotos und Audiodokumenten. +++

Die Fuldaer Ausstellung will als eine Retrospektive gesehen werden, die mit den, vor über 50 Jahren, noch in Fulda entstandenen Arbeiten beginnt und über das ganze Spektrum des - an die drei Millionen Aufnahmen umfassenden - fotografischen Bildwerks führt; von den engagierten Reportagen der Anti-Atomkraft- und APO-Bewegung, dem harten Eintreten für die Erhaltung unserer Umwelt, den berühmten Musikerfotos bis hin zur eindringlichen Beobachtung seiner unmittelbaren Umgebung in St. Pauli, für das er sich darüber hinaus mit seinem privaten St.-Pauli-Museum Hamburg besonders einsetzt.

Ausgangspunkt für die zweite Heimat Zints war seine Arbeit im legendären Hamburger »Star Club«, Mitte der 1960er Jahre ein hotspot der jugendlichen Gegenkultur. Mitten in der Musikerszene begann seine neue Karriere als "Hausfotograf" des Star Club. Er lebte mit den Stars vor, auf und hinter der Bühne, hing mit den Beatles und Frank Zappa in den Kneipen rund um den Club, tourte als Szenekenner mit Jimmy Hendrix durch Hamburg und wurde Teil des Milieus. In dieser Zeit entstanden intensive, ungeschminkte, fast scheue private Porträts der Rock- und Popidole jener Jahre; Fotos, die nicht die hysterische Show, sondern ein selbstbewusstes Lebensgefühl festgehalten haben.

Seit vielen Jahren begleitet Günter Zint mit der Kamera auch die durch Autobahn- und Schnellbahnstrecken, Flussbegradigungen und Brückenbauten schleichende Zerstörung des Sulzbach- und des Fliedetals bei Fulda. »Wasser im Knast« nennt er das Langzeit-Foto-Projekt, mit dem er gegen das absehbare Verschwinden der »Landschaft meiner Kindheit« protestiert.

Der »Gebrauchsfotograf« Zint betont immer wieder: »Ich möchte nicht in die Kunstecke gestellt werden.« Denn er halte nichts von den heute so erfolgreichen für den Kunstmarkt "getunten" Fotos, auf denen die Wirklichkeit zur sinnentleerten grafischen Arabeske werde. Die Bilder von Günter Zint zeigen stattdessen, dass er stets Teil und Teilnehmender dessen ist, was er fotografiert. Seine Fotos entfalten eine ungewöhnliche Tiefen- und Langzeitwirkung. +++


Günther Wallraff war heute Abend guter Laune

Wallraff und Zint sind gute Freunde...


Die Kapelle bis auf den letzten Platz besetzt - über 150 Interessierte waren heute Abend gekommen...

...und auch Fuldas OB Möller (rechts) ließ sich dieses Ereignis nicht nehmen


Mitte der Achtziger Jahre am Sulzhof bei Eichenzell...

Handwerkszeug


Wallraff, Zint und der Fuldaer Fotodesigner Walter Rammler mit Ehefrau Elisabeth

Bis zum 14. Oktober im Fuldaer Vonderau-Museum

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