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12.07.07 - FULDA

AKTUELL! KLINIKUM-Vorstandschef Claus-Dieter SCHAD (51) legt Amt nieder

Knapp zwei Monate nach der ersten Meldung über Salmonellen-Fälle im Klinikum Fulda und wenige Tage nach dem Auftreten von Legionellen im Trinkwasser des Krankenhauses der Maximalversorgung platzte heute Abend die "Bombe". Offenbar unter dem massiven öffentlichen Druck und der Kritik an der Führungsspitze hat am Abend der 51-Jährige Vorstandsvorsitzende der Klinikum gAG, Claus-Dieter Schad, sein Amt nach 22-jähriger Tätigkeit im Klinikum niedergelegt. Dies bestätigte gegenüber "Osthessen-News" gegen 19.45 Uhr der Referent des Fuldaer Oberbürgermeisters und Aufsichtsratsvorsitzenden Gerhard Möller. Danach wird Schad zum 31.07.2007 aus dem Amt scheiden.

Als „notwendigen Schritt im Interesse des Klinikums für einen Neuanfang“ begründete Fuldas OB und Aufsichtsratsvorsitzende Gerhard Möller die jetzt getroffene Entscheidung gegenüber der Presse am Abend. Zugleich dankte er dem Vorstandsvorsitzenden für seinen Entschluß. Nach Worten Schads habe er sich zu diesem Schritt entschlossen, um das Klinikum von „weiteren Personaldiskussionen zu entlasten.“

Lob für Engagement

Möller bezeichnete die Trennung von Schad als „schmerzhaft, aber im Interesse des Klinikums unvermeidbar.“ Ausdrücklich lobte der Aufsichtsratsvorsitzende des Klinikums Schads mehr als 22-Jähriges Engagement „in und für das Klinikum“. Der bisherige Vorstandsvorsitzende habe wesentlichen Anteil am Aufbau der neuen Organisationsstruktur als gemeinnützige Aktiengesellschaft (gAG) gehabt. Das belegten die guten Betriebsergebnisse der letzten Jahre. Zurückhaltend äußerte sich Möller über die Nachfolge Schads. Für die künftige Besetzung der Position werde er, Möller, dem Aufsichtsrat bei einer außerordentlichen Sitzung in der kommenden Woche einen Vorschlag unterbreiten. Auch über die endgültigen Ergebnisse der Einigung mit Schad zur Auflösung des Dienstverhältnisses soll an diesem Termin entschieden werden, kündigte Fuldas Verwaltungschef an.

Einvernehmliche Lösung

Wie der Aufsichtsratsvorsitzende betonte, sei in Anbetracht der der noch nicht überstandenen Krise am Klinikum die jetzt gefundene einvernehmliche Lösung im „Sinne des Blicks nach vorne“ notwendig gewesen. Schad selbst betonte, dass ihm diese Entscheidung nicht leicht gefallen sei. Er aber wolle das Beste für das Haus und sei „dankbar für die vielen Jahre im Klinikum Fulda.“

Lesen Sie auch den Bericht von "Osthessen-News" am 18.05.2006 über den Empfang der Stadt Fulda zu Schads 50. Geburtstag unter der Überschrift: "Stehvermögen bei Gegenwind" - Claus-Dieter Schad jetzt ein "Fuffziger" ..... http://www.angelstein-tv.de/OsthessenNews/beitrag_C.php?id=1124855&

Erste Reaktionen von SPD, CWE und GRÜNEN

Die osthessische SPD-Landtagsabgeordnete Sabine Waschke erklärte soeben gegenüber "Osthessen-News", dass nach den zahlreichen Versäumnissen deer zurückliegenden Monate "der Klinikumsleitung nichts anderes übrig geblieben" sei. Da habe man Konsequenzen ziehen müssen, "das war überfällig" sagte die Politikerin. Es sei unmöglich, wenn seit über einem halben Jahr das Trinkwasser gechlort werde und die Probleme nicht abgestellt würden. Ganz besonders schwer wiegt nach Meinung von Frau Waschke jedoch der "nachhaltige Vertrauensverlust - und da gibt es jetzt viel zu tun". Die Menschen der Region müßten wieder Vertrauen in dieses große und wichtige Krankenhaus gewinnen. Nach Meinung von Waschke werden aber mit Schads Rücktritt "die wirklichen Probleme nicht gelöst" - und außerdem würden für Versäumnisse in der Vergangenheit auch der CDU-geführte Aufsichtsrat und die hessische CDU-Sozialministerin tragen.

Die Stadtverordnetenfraktion der CWE Fulda sieht sich durch den sicher nicht ganz freiwilligen Rücktritt von Herrn Schad in ihrer Kritik bestätigt. Musste Fraktionsvorsitzender Gerhard Becker in der Stadtverordnetensitzung vom 21.Mai massive Angriffe und Kritiken seitens OB Möller, und fast schon an Beleidigung grenzende Äußerungen des CDU Aufsichtsratsmitgliedes der Klinikum AG Hans-Dieter Alt über sich ergehen lassen,haben die jüngsten Vorkommnisse und der Rücktritt Herrn Schads unsere Position und Kritik bestätigt. Wie schon am 21.Mai in der Stadtverordnetenversammlung Gerhard Becker betont hat,lässt sich die CWE in einer Angelegenheit mit Todesfolgen nicht mundtot machen.

Die Stadtverordnetenfraktion der GRÜNEN gab heute Abend ein Statement zu den neuesten Enwicklungen ab. "Der Rücktritt von Herrn Schad kommt nicht überraschend. Als heute aus Wiesbaden weitere Vorwürfe gegen den Klinikvorstand publik wurden - nicht zu ersten Mal wurden dem Gesundheitsamt bakterielle Befunde nicht ordnungsgemäß gemeldet - warteten wir stündlich auf die einzig angemessene Konsequenz. Selbst Herr Möller konnte nicht mehr am Klinikvorstand festhalten - zu sehr hätte damit sein eigener Stuhl gewackelt. Nun ist der Weg frei für einen guten Neuanfang für unser Klinikum - den wünschen wir uns sehr," erklärten Fraktionsvorsitzender Ernst Sporer und die Stadtverordnete Ute Riebold. +++

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