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Der 80-Jährige Aloys Müller aus Kalbach ist derzeit Patient im Klinikum und hat sich extra für die Medienbilder zur Verfügung gestellt

Im Klinikum Fulda ist ein wichtiger Bauabschnitt der 100-Millionen-Modernisierung fertig..

03.07.07 - Fulda

"Auf höchstem Niveau" - Neues Diagnosezentrum am KLINIKUM übergeben

Ein neues Diagnostikzentrum für alle 29 Fachabteilungen und Institute des Klinikums Fulda ist heute eingeweiht und übergeben worden. Der Umbau vorhandener Bausubstanz und ein zusätzlicher Neubau kosteten mehr als eine Million Euro. An zentraler Stelle im Erdgeschoss entstanden Untersuchungsräume mit modernster Technik für alle funktionsdiagnostischen Bereiche der Inneren Medizin. Bisher wurden in den Diagnoseabteilungen des Klinikums jährlich 35.000 Patienten untersucht, ab dem Jahr 2007 wird sich diese Zahl - auch wegen der Umstrukturierung und Teilung von Gefäßchirurgie und Herzchirurgie - deutlich erhöhen. Das Diagnostikzentrum wird als Schnittstelle im Fuldaer Krankenhaus der Maximalversorgung mehr Effekvität, Kostenersparnis, schnellere Befunde für Ärzte und Patienten sowie bessere Vorbereitungen auf Operationen plus Verringerung des Operationsrisikos bringen.

Die Baumaßnahme gehört zum Paket der Gesamt-Modernisierung des 31 Jahre alten Klinikums Fulda, für das innerhalb von 7 Jahren 100 Millionen Euro investiert werden. Das Klinikum versorgt mit 924 Betten und 2.500 Mitarbeitern jährlich 40.000 Patienten stationär und weitere 38.000 Menschen ambulant.

Die bereits im letzten Jahr angekündigte große Modernisierungsoffensive am Klinikum Fulda ist nach Angaben von Vorstand Claus-Dieter Schad in vollem Gange. Demnach sollen über einen Zeitraum von sieben Jahren insgesamt 100 Millionen Euro in den Standort Pacelliallee investiert werden. Nach der Aufstockung des Eingangsbereichs im vergangenen Jahr werde nun mit Eröffnung des hochmodernen neuen Diagnostikzentrums ein weiteres Zwischenziel erreicht. In einer Feierstunde unterstrichen Oberbürgermeister Gerhard Möller und die Verantwortungsträger des Klinikums die Bedeutung dieser Einrichtung für die Versorgungsqualität des Hauses.

Alle Festredner würdigten das Diagnostikzentrum als „Teilstück in einem großen Modernisierungs-Masterplan“. Die Bedeutung liege darin, dass wichtige internistische Untersuchungen fortan in funktionalen, mit Spitzentechnik ausgestatteten Räumen an einem zentralen Ort vorgenommen werden könnten. Je präziser die Diagnose, desto passgenauer ließe sich therapieren.

Der Vorstand der Klinikum Fulda gAG, Dipl.-Volksw. Claus-Dieter Schad, erläuterte in seiner Rede die Hintergründe und sprach von einem „Dreiklang“, der die Erneuerung der Notfallaufnahme und der Unfallambulanz, die Aufstockung des klinischen Arztdienstes und letztlich die Neuordnung des Diagnostikzentrums beinhalte. Es handele sich hierbei um ein Investitionsvolumen von rund 11 Mio. Euro, von dem 7 Mio. Euro bereits vom Land Hessen bewilligt wurden. „Unser Ziel war die Zusammenführung der funktionsdiagnostischen Bereiche der Inneren Kliniken in einem gemeinsamen Bereich im Erdgeschoss. So ist ein Zentrum zur Untersuchung des Herzens, der Lunge und des Gefäßsystems entstanden - und das auf dem höchstmöglichen medizintechnischen Niveau, ausgestattet mit allen Geräten, die die heutige Diagnose-Technik bietet“, erklärte Schad.

Für so viel HighTech wurde Platz benötigt, der in der Vergangenheit in den drei internistischen Kliniken knapp bemessen war. „Im östlichen Breitfuß des Bettenhauses mussten daher erhebliche freie Flächen entstehen. Dies wurde unter anderem durch den Umzug des Chefarztbereichs der Medizinischen Klinik III in den neuen Bauteil über dem Eingangsbereich erreicht . Diese neu entstandenen Leerstände schufen die Voraussetzung für die Einrichtung des Diagnostikzentrums, reichten aber noch nicht aus. Deshalb wurde zusätzlich zum umfassenden Umbau vorhandener Flächen eine komplette Neubaumaßnahme notwendig“, erläuterte der Medizinische Direktor, Priv.-Doz. Dr. med. Achim Hellinger.

Minimierung des Operationsrisikos

Das Diagnostikzentrum dient nicht allein den internistischen Kliniken, sondern ist als Schnittstelle für sämtliche Kliniken und Institute des Hauses konzipiert. Insbesondere die operativen Kliniken fordern zur optimalen Vorbereitung ihrer Patienten häufig Untersuchungen an, die nun im Diagnostikzentrum durchgeführt werden, hob Priv.-Doz. Dr. med. Hilmar Dörge, Direktor der Klinik für Herz- und Thoraxchirurgie hervor. Ziel ist die Minimierung des Operationsrisikos. Denn je genauer Befunde vorliegen und je schneller sie verfügbar sind, desto besser – zumal die Menschen immer älter werden und häufig mit mehr oder weniger schweren Begleiterkrankungen eingeliefert werden.

Perfekte Vernetzung im Hause

Ein entscheidender Vorteil liegt aus der Sicht des Direktors der Medizinischen Klinik I, Prof. Dr. med. Tassilo Bonzel, in der Schnelligkeit der Befunderstellung und vor allem auch in der Vernetzung mit anderen Abteilungen des Hauses. EKGs können demnächst auf jedem Computer in der Klinik angesehen werden – und dies bereits unmittelbar, nachdem sie im Labor geschrieben worden sind. Selbstverständlich werden die Daten auch gespeichert und können in der Interdisziplinären Notfallaufnahme verglichen werden, falls ein Patient erneut aufgenommen werden muss. So lässt sich innerhalb weniger Sekunden überprüfen, ob sich Veränderungen ergeben haben.

Michael Conze, Oberarzt der Medizinischen Klinik I, unterstrich die herausragende Bedeutung der neuen Einrichtung und nannte einige der vielen hier gebotenen modernen Untersuchungsmöglichkeiten:

- Ruhe-EKG

- Belastungs-EKG mit Fahrradergometer und Laufband

- Herzschrittmacher-Überprüfungen

- Herzschrittmacher-Progammierungen zur Optimierung der Leistung des Herzschrittmachersystems

- umfängliche Lungenfunktionstests

- und, ganz neu, auch die sogenannte Spiroergometrie. Darunter versteht man einen Test, der das Herz- und Lungensystem unter Belastungsbedingungen untersucht.

Große Bedeutung haben im Diagnostikzentrum auch die Echokardiographie sowie die Angiosonographie. Dabei handelt es sich um Ultraschallverfahren, die ohne schädliche Nebenwirkungen Herz und Gefäße abbilden. Man kann jedoch nicht nur die Herzaktionen und den Gefäßverlauf sichtbar machen, sondern nun auch die Herzklappen und deren Funktion sowie die Blutströmungen im Herzen und in den Gefäßen darstellen – in exzellenter Qualität. Zahlreiche Messungen und Berechnungen helfen, Schweregrade einer Herz- oder Gefäßerkrankung exakt zu bestimmen.

Vorteile des neuen Diagnostikzentrums

Der Vorteil liegt auf der Hand: Die Ärzte können nun sehr rasch entscheiden, ob ein Patient ambulant weiterbehandelt werden kann oder ob sofort eine weitere Therapie erfolgen muss, zum Beispiel eine notfallmäßige Herzkatheter-Untersuchung zur Verhinderung eines drohenden Herzinfarkts. Früher musste ein solcher Patient im Zweifel zunächst zur Beobachtung aufgenommen werden, weil das alte EKG nur in Papierform in einer Akte verfügbar war.

Auch Patienten mit einer häufigen Herzrhythmusstörung,(„Vorhofflimmern“) profitieren: Sie benötigen vor einer Elektroschockbehandlung, die in Narkose durchgeführt wird und den Herzrhythmus wieder normalisiert, eine spezielle Herzultraschall-Untersuchung, bei der eine Ultraschallsonde durch die Speiseröhre eingeführt wird. Diese beiden wichtigen Maßnahmen können nun unter Narkose in einem Arbeitsgang erfolgen. Anschließend können die Patienten im Diagnostikzentrum am Monitor überwacht und dann auf die Station verlegt werden. Bislang war in solchen Fällen die Verlegung auf die Wachstation erforderlich. Das ist nun nicht mehr nötig. Damit wird die Wachstation personell und bettentechnisch entlastet und kann als Folge mehr Patienten aus der Notfallaufnahme oder aus dem Haus aufnehmen.

Ähnlich groß ist der Fortschritt im EKG-Labor: Früher mussten die Ärzte das Belastungs-EKG, die Schrittmacheruntersuchungen und die Auswertung der Langzeit-EKGs in einem Raum durchführen. Jetzt ist das alles räumlich getrennt. War in dem Raum bislang nur eine Untersuchung möglich, so sind es heute drei, die parallel stattfinden können.

Die wenigen Beispiele machen deutlich, dass der enorme Wert des neuen Diagnostikzentrums nicht allein darin liegt, dass hier viele neue Geräte zum Einsatz kommen. Er liegt auch und gerade in der Neu-Organisation und Verbesserung der Abläufe – und das alles patientenfreundlich in hellen, großzügigen Räumen.+++


...das neue Diagnostikzentrum - an zentralem Ort wird es zur Schnittstelle für die 29 Fachkliniken und Institute

Der freundliche Herr Müller ließ sich "durchuntersuchen", um die...


...vielfältigen Möglichkeiten in dem neuen Diagnostikzentrum augenfällig zu demonstrieren

Die moderne Technik ermöglicht es unter anderem, dass künftig etwa die Ergebnisse der EKGs oder Belastungs-EKGs auf jedem Computer im Klinikum...


.. angesehen werden können...

Im neuen Zentrum sind auch Lungenfunktionstest oder - ganz neu - auch Spiroergometrie, ein Test mit Belastungsbedingungen für Herz und Lunge, möglich

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