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Von links: Oberbürgermeister Gerhard Möller, Dennis Sheer, Renate Stieber, William S. Montgomery, Michael Schwab und Tunde Durosomo

Einkaufsstraße im historischen Kern von Wilmington

23.06.07 - Fulda

10 Jahre Partnerschaft zwischen Wilmington und Fulda: Antrittsbesuch von OB Möller

Der Stamm der Delawaren ist vielen aus Coopers Lederstrumpfgeschichten bekannt. Delaware nennt sich der Bundesstaat, in dem Fuldas Partnerstadt Wilmington liegt. Gleichlautend ist auch der Name des Flusses, der sich mit dem „Christina River“ verbindet. Der Fluss, der Wilmington durchfließt. 1638 kolonisierten Schweden das Land. 1655 kamen die Holländer. 1664 übernahmen schließlich die Briten die Siedlung. Ihnen verdankt die Stadt ihren heutigen Namen, der an Spencer Compton, den Earl von Wilmington erinnert. Seit 10 Jahren besteht die Städtepartnerschaft zwischen dem traditionsreichen Wilmington und dem um vieles älteren Fulda. Fuldas Oberbürgermeister Gerhard Möller nutzte das „kleine Jubiläum“, um der Partnerstadt einen Antrittsbesuch abzustatten.

Für Möller, der erstmals in die USA reiste, war der Wilmingtonaufenthalt erlebnis- und facettenreich. Die 73.000 Einwohner zählende Stadt am „Christina River“ ist im Kern von den Hochhäusern der Banken und Unternehmenssitze geprägt. Nur ein Katzensprung von den Hochhäusern, dem Rathaus und großen Gebäudekomplexen der Bundes- und Landesverwaltung entfernt, liegt die Haupteinkaufsstraße mit dem alten Rathaus der Stadt.

Ein bunter Mix an Stilen dominiert die Hausfassaden der aus den amerikanischen Gründerjahren des späten 19. Jahrhunderts stammenden Bauten. Strenge, elegante Art Deco Elemente finden sich ebenso wieder wie farbenfrohe Häuserfronten im typisch amerikanischen Holzbaustil. Kenntnis- und detailreich führte Partnerschaftskoordinator Dennis Sheer die kleine Fuldaer Delegation unter OB Möller, Renate Stieber von der German American Business and Cultural Association (GABACA) und Möllers Persönlichem Referenten Michael Schwab die frühe und aktuelle Geschichte Wilmingtons ein.

Dazu gehörte auch ein gemeinsamer Besuch im Delaware Museum. Die private und bereits 1865 durch die „Historic Society“ gegründete Einrichtung verfügt über einen Bestand von 60.000 Objekten zur Geschichte der Region und der Stadt. Rund 25.000 Schüler und Jugendliche besuchen alljährlich das Museum, das eigens für sie 27 unterschiedliche museumspädagogische Angebote bereit hält. Die Ausstellung, die auf den Bürgerkrieg ebenso wie auf die Industriegeschichte Wilmingtons eingeht, mit Darstellungen der Farbigen Harriet Tubman und des Weißen Thomas Garrett die „Underground Railroad “ näher beleuchtet, eine von Garrett ins Leben gerufene Verbindung zur Sklavenbefreiung, fasziniert durch ihre schlichte, aber einprägsame Art Informationen zu vermitteln.

Kein Wunder, dass Möller von einer „pädagogisch geglückten Präsentation mit besonderem Schwerpunkt für Kinder und Jugendliche“ sprach. Für Möller beeindruckend war auch die behutsame Restrukturierung der Innenstadt durch die Sanierung historischer Gebäude. Denn wie auch in vielen deutschen Städten hat Wilmington damit zu kämpfen, dass die Geschäfte der Innenstadt nach draußen auf die grüne Wiese gezogen werden.

Fuldas amerikanische Partnerstadt versucht diesem Trend zu begegnen. Sheer, der während der Rundfahrt die Bemühungen der Stadt mit positiven Beispielen belegte, präsentierte den Fuldaer Gästen auch die städtischen Restrukturierungsinitiativen für den gesamten Ufer- und Hafenbereich. Aus einem ehemaligen Werft-Areal und einer Industriebrache ist ein prosperierendes Dienstleistungszentrum entlang des „Christina Rivers“ mit einer Markthalle, deren Konzept aus OBs Sicht „überzeugend ist“. Möllers Antrittsbesuch in Wilmington klang mit einer Begegnung mit William S. Montgomery, dem Stellvertreter von Bürgermeister James Baker und Wilmingtons Wirtschaftsförderer Tunde Durosomo aus.

Viel Lob gab es von Möllers Seite für die wirtschaftlich und kulturell prosperierende Partnerstadt, deren Arbeitslosenrate mit unter 4 Prozent noch deutlich unter der aktuellen Fuldaer Statistik liegt. Montgomery wie auch Fuldas Verwaltungschef bekräftigten ihr Interesse am Gedankenaustausch, der einen aktuellen kulturellen Akzent durch die Ausstellung Wilmingtoner Künstler im Vonderau Museum erhält. Möllers Fazit seines ersten Besuchs in der US-Partnerstadt: „Ich war sehr gespannt und beeindruckt von der Prosperität der größten Stadt des Bundesstaates Delaware“. Wilmington als Zentrum der chemischen Industrie und Bankendienstleistung ist von besonderer wirtschaftlicher Bedeutung. „Die Herzlichkeit des Empfangs und der Rundgang durch Wilmington haben bei mir bleibende Eindrücke hinterlassen.“ (ms) +++


An die Gründungsphase der Stadt erinnert diese Figurengruppe im Museum

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