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Wieder im ruhigen Rhönstatt: Jungkuh Lisa

..und auch ihr Besitzer Thomas Schütz vom Grabenhof kann wieder ruhig schlafen

14.05.07 - Eichenzell

Jungkuh "Lisa" auf Abwegen: Statt ruhiger Rhönweide nächtliche Jagd an A7

Rund 48 Stunden sorgte am Wochenende die Jungkuh Nummer 74.173 für Aufregung, denn sie hatte ihre umzäunte Weide im Raum Pilgerzell verlassen und ganz unprogrammgemäss bessere Gräser und Büschel entlang der nahen Autobahn gefunden. Nachdem die entlaufene 74.173 bereits in der Samstagnacht für Aufregung gesorgt hatte (ON berichtete), musste die "Jagd" auf die Einzelgängerin auch am Sonntag auf der A 7 fortgesetzt werden. Am Sonntagabend um 21.20 Uhr fuhr eine Streife der Autobahnpolizei die Autobahn A 7 in Fahrtrichtung Süd. Nach der Ausfahrt Eichenzell bemerkte die Streife Nr. 74.173, die im hohen Gras "genüsslich weidete" - so die Polizei.

So begann dann mit Unterstützung mehrerer Feuerwehren eine äußerst seltene Rinderjagd, an deren Ende die Gefangenschaft von Nummer 74.173 stand. Und weil dies auch die Medien mitbekamen und darüber berichteten und fragten, welchen Namen die Kuh denn habe, antwortete Landwirt Thomas Schütz: "Na ja, halt LISA". Das stimmte zwar so nicht - heutzutage haben Kühe keine Namen mehr - aber für die Medien wars doch viel besser, von "LISA auf Abwegen" als von "74.173 auf Abwegen" zu schreiben.

Möglicherweise war der neugierigen Jungkuh wohl entgangen, dass es sich im unmittelbaren Bereich des Dreiecks Fulda aufhielt und eine Gefahr für die Verkehrsteilnehmer und sich selbst darstellte, wenn es die vielbefahrene A 7 betreten sollte.

Nach der Verständigung des Besitzers Thomas Schütz vom Grabenhof und der Feuerwehr Fulda Nord unter dem Einsatzleiter Sauer und der Feuerwehr Fulda Mitte sowie des Gemeindebrandinspektors von Eichenzell wurde das Dreieck Fulda umstellt. Da mittlerweile die Dunkelheit hereingebrochen war und ein Gewitterregen niederprasselte, baute die Feuerwehr Fulda Mitte zwei Flutlichtmasten zur Ausleuchtung des Waldstückes auf. Außerdem unterstützten Landwirt Lars Vogel vom Tannenhof aus Eichenzell mit einem Viehtriebwagen und Landwirt Wolfgang Sauer vom Lingeshof aus Eichenzell mit einem Viehanhänger die Einsatzkräfte.

Nun wurde das Waldstück von der Feuerwehr systematisch durchkämmt und das junge Rind konnte ausfindig gemacht werden. Lisa wurde in Richtung Viehtriebwagen gescheucht. Doch dieser Versuch das Fleckvieh einzufangen misslang. Lisa machte unmittelbar vor dem Wagen kehrt und raste mit wilden Sprüngen in den Wald zurück, sie wollte ihre seit zwei Tagen liebgewonnene Freiheit nicht ohne weiteres aufgeben.

Doch die Feuerwehrleute blieben hartnäckig und starteten einen zweiten Versuch. Die Ausreißerin wurde wieder im Waldstück ausfindig gemacht und konnte jetzt mit einem gewagten Seiltrick des Besitzers Thomas Schütz eingefangen werden. Doch Lisa stellte sich bockig, sie wollte in ihrer neuen Umgebung bleiben. Mühsam gelang es, das Tier Meter um Meter aus dem Wald zu ziehen und zu überzeugen, dass es auf dem Grabenhof nahe der Maulkuppe doch am Schönsten ist.

Kurz vor Mitternacht war es dann so weit, Lisa war im Viehanhänger und die eingesetzten Polizisten, Feuerwehrleute, Pressevertreter, Landwirte und Verkehrsteilnehmer froh, dass alles ohne Schaden abgelaufen war und Lisa wieder wohlbehalten die Heimreise - diesmal auf den "Grebenhof" nach Hofbieber antreten konnte.

Dort erholte sich heute Nummer 74.173 erst einmal im Kreise älterer Artgenossen. Sie sei doch etwas "verwirrt und wilder" gewesen, meinte Thomas Schütz. In ein paar Tagen könne die Jungkuh wieder auf die Rhönweide - und dann sei das "Abenteuer Autobahn" auch ganz schnell vergessen. +++



Rund 80 Tiere nennt Thomas Schütz sein Eigen...


...hier auf dem Rhöner "Grabenhof"

...in einem ruhigen Seitental nahe der Milseburg

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