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Michael Wahl, Vorsitzender, ver.di Telekom Osthessen am Megaphon

12.04.07 - Fulda

Aus Sorge um 400 Arbeitsplätze: Ganztägiger Warnstreik bei der Telekom

Die heute beginnende dritte Runde der Tarifverhandlungen bei der Telekom in Königswinter bei Bonn wird von ganztägigen Warnstreiks begleitet. In Fulda beteiligen sich rund 150 Beschäftigte an dem von der Dienstleistungsgesellschaft ver.di. initiierten Ausstand. Mehr als 1000 Beschäftigte der Deutschen Telekom legten nach Angaben der Gewerkschaft in Kassel, Fulda, Gießen, Frankfurt, Eschborn, Heusenstamm, Wiesbaden und Darmstadt die Arbeit nieder. Grund für die Warnstreiks ist die geplante Auslagerung von bundesweit rund 50 000 Mitarbeitern der Telekom in 3 Beschäftigungsgesellschaften, was laut ver.di mit einem Lohnverzicht von 30 bis 50 Prozent einhergeht . Von 7.30 Uhr bis 08.15 Uhr wurden die Beschäftigten in der Eigilstr. über den aktuellen Stand der Tarifverhandlungen informiert.

Ihre Solidarität hat die Gewerkschaft IGM sowie die Gesamtorganisation von ver.di zugesagt. Auch die Studenten der Hochjschule Fulda und die Beschäftigten der Deutschen Post AG hätten ihre Unterstützung zugesagt und wollten zu den Streikenden sprechen. Michael Wahl, ver.di Vorsitzende bei der Telekom in Fulda, bat um Verständnis bei den Kunden für eventuelle Verzögerungen bei der Auftragsbearbeitung. Aber wenn ein Vorstand den Beschäftigten die Löhne um 30 – 50 Prozent senken und tausende Arbeitsplätze vernichten wolle, bleibe den Beschäftigten keine andere Wahl. Außerdem drohten durch die vom Vorstand geplanten Auslagerungen eher noch Verschlechterungen des Service.

Es sei besonders skandalös, den Beschäftigten die Löhne abzusenken aber gleichzeitig auf der Aktionärsversammlung die höchste Dividende in der Geschichte der Telekom an die Aktionäre auszuzahlen. Über 3 Milliarden Euro sollen beschlossen werden. Bei den Beschäftigten soll im Gegenzug ca. 1 Milliarde eingespart werden.

Empört sind die Beschäftigten über die in den Tarifverhandlungen vom Arbeitgeber verlangten Ar-beitszeitverlängerungen, mit dem Ziel, weitere Arbeitplätze abzubauen. In Fulda droht erneut ein zusätzlicher Verlust von 40 bis 50 Arbeitsplätzen. In Abhängigkeit der Tarifverhandlungen sind sogar erneut ganze Standorte bedroht. Hierzu kann für Fulda noch keine Aussage getroffen werden. Nach wie vor beharrt die Telekom auf der Ausgliederung von 400 Arbeitsplätzen allein am Standort Fulda. Das sind mehr als die Hälfte aller Beschäftigten am Standort Fulda.

Für die ausgliederten Bereiche fordert die Telekom Löhne, die um über 40 Prozent niedriger sind als bisher. Damit wären die Löhne für Facharbeiter zwischen 500 und 1000 Euro im Monat niedriger. Die Fuldaer Vertrauensleute bezeichnen die Forderungen der Telekom als eine Ungeheuerlichkeit. Wie Michael Wahl erklärte, sind die Beschäftigten auch bereit in einen Streik treten. Man sei nicht bereit, zu Gunsten von Aktionärsinteressen einen weiteren Arbeitsplatzabbau und Lohnsenkungen hinzunehmen. Die Fuldaer Telekombeschäftigten seien zum Streik entschlossen und hätten dies auch an den ver.di Bundesvorstand signalisiert. Falls die Verhandlungen - wie von ver.di befürchtet - heute ergebnislos enden, würden die Streiks ausgeweitet und fortgesetzt. Die Gewerkschaft forderte die Telekom auf, endlich Abstand von ihren Plänen zu nehmen.+++


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