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30.03.07 - Schlüchtern

Das Startsignal für den Bau des neuen, rund 4 Kilometer langen Eisenbahn-Tunnels zwischen Schlüchtern und Flieden wurde heute Nachmiitag in Schlüchtern (Main-Kinzig-Kreis) mit einer großen Feier gegeben: ein volles Rund an Ehrengästen, vielstimmiger Männergesang, riesige Baumaschinen als Kulisse für die Festreden und eine Taufe bildeten die Zutaten für den Beginn des Tunnelvortriebs. Bereits im Jahr 2008 sollen die Züge durch den neuen Tunnel hindurch fahren.

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Die Deutsche Bahn AG investiert ingesamt 190 Millionen Euro für dieses Projekt, das zur Sicherheit des Schienenverkehrs beitragen wird und die Fahrgeschwindigkeiten erhöhen kann. Denn am Ende des Gesamtausbaues wird es zwei Tunnelröhren, die neugebaute und die sanierte bisherige, geben. Ab 2011 werden beide Röhren eingleisig in je einer Fahrtrichtung betrieben. Der 1914 in Betrieb gegangene, zweigleisige Schlüchterner Tunnel auf der Fernverkehrsstrecke Frankfurt/Main - Fulda ist einer der meist befahrenen Eisenbahntunnel Deutschlands: täglich durchfahren ihn 260 Personen- und Güterverkehrszüge.

Am morgigen Samstag, 31. März, ist die Bevölkerung eingeladen, die Baustelle zwischen 10 und 16 Uhr zu besichtigen. Da man mit dem eigenen Fahrzeug nicht zu dem Gelände kommen kann, bietet die Deutsche Bahn AG Shuttlebusse für die Besucher an. Die Busse fahren ab 09:30 Uhr vom Bahnhof Schlüchtern und vom Untertor ab und pendeln während der Besichtigungszeit.

An der Baustelle am Südportal des Schlüchterner Tunnels begrüßte Dr. Klaus Vornhusen, der Konzernbevollmächtigte für das Land Hessen der Deutschen Bahn AG (DB AG), die Gäste. Die Bedeutung der Schienenverbindungen, die den Schlüchterner Tunnel nutzen, stellten der hessische Verkehrsminister Dr. Alois Rhiel und Oliver Kraft, der Vorstand Netzinvestitionen, Fern- und Ballungsnetz bei der

DB Netz AG heraus.

"Die Verbindung Frankfurt-Fulda gehört zu den am stärksten befahrenen Strecken Deutschlands. Mit dem Neubau des Schlüchterner Tunnels kommen wir unserem Ziel, diese Relation weiter auszubauen und zu modernisieren, einen entscheidenden Schritt näher", erklärte Oliver Kraft. "Darüber hinaus sichern und schaffen die vorrangig vom Bund finanzierten Investitionen nicht zuletzt auch in der Region zahlreiche Arbeitsplätze".

Technische Einzelheiten schilderte Stephan Hebgen von HOCHTIEF Construction AG (Arge). Nach den Ansprachen nahmen der katholische Pfarrer Dr. Lech Kowalewski und der evangelische Pfarrer Joachim Truss die kirchliche Weihe der Baustelle vor und der Werks-Chor des Unternehmens Wirth begleitete die Feier musikalisch, auch mit einem Kirchenlied.

Dann kam für die Tunnelpatin Christiane Rhiel aus Fulda, die Ehefrau des hessischen Wirtschaftsministers Dr. Alois Rhiel, der große Moment: sie zerschnitt ein Seil, das durch einen raffinierten Mechanismus selbsttätig eine Sektflasche an die Tunnelvortriebsmaschine knallte. Und ein Schild wurde enthüllt, mit dem heutigen Datum und dem Zusatz "Christiane-Tunnel". So heißt die entstehende Röhre während der Bauzeit, danach wird wieder der "normale" Name "Neuer Schlüchterner Tunnel" benutzt. Namensgebung während der Bauarbeiten und die generelle Wahl einer Frau als Tunnelpatin sind Tradition der Mineure, die auch auf die Heilige Barbara als Schutzpatronin der Bergleute zurückgeht.

Ein Bahnsprecher berichtete, dass nach 92 Jahren Betriebszeit der Bahnverkehr, das Klima und der Baugrund dem Tunnelbauwerk stark zugesetzt haben. Daher wird eine neue, zusätzliche Tunnelröhre in westlicher Parallellage mit einem Abstand von 50 bis 90 Metern zum bestehenden Tunnel gebaut. Durch diese wird ab 2008 der Zugverkehr abgewickelt, währenddessen der alte Schlüchterner Tunnel erneuert wird. Ab 2011 sollen dann beide Röhren eingleisig in je einer Fahrtrichtung betrieben werden. Drei Querverbindungen zwischen ihnen dienen dann als Rettungsstollen.

Der neue Tunnel wird auf einer Länge von 3.995 Metern mit einer Tunnelvortriebsmaschine mit einem Durchmesser von 10,25 Metern hergestellt. Insgesamt müssen in den beiden Portalbereichen 150.000 Kubikmeter Boden bewegt und 330.000 Kubikmeter Fels und Gestein aus dem Höhenzug des Distelrasen ausgebrochen werden. Das Material wird nur etwa vier Kilometer weiter südlich über die Autobahn 66 transportiert und dort am "Ohl" abgelagert. +++





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