Über 20.600 Mitglieder bei Kreisfeuerwehren - leichte Zunahme der Einsätze

Die diesjährige Verbandsversammlung des Kreisfeuerwehrverbandes, der als Dachverband der 176 Freiwilligen Feuerwehren und der vier Werkfeuerwehren mit 20.625 Männern, Frauen und Jugendlichen im Landkreis Fulda agiert, zeigte einmal mehr die geleistete Arbeit der Feuerwehren im Landkreis auf. Bei der Einsatzstatistik ist ein leichter Anstieg der Einsätze zu beobachten. Die Einsätze werden dabei für die eingesetzten Kräfte schwieriger. Sorge bereitet dem Kreisbrandinspektor (KBI) und 1. Vorsitzenden des Kreisfeuerwehrverbandes (KFV) Stefan Schmidt immer noch die Tagesalarmsicherheit. Konkret bedeutet das: in manchen Orten sind tagsüber nicht mehr ausreichend Kräfte für Brand- oder Rettungseinsätze anwesend. Diese Entwicklung wird auch bei einer Neuordnung der Alarm- und Ausrückordnung für die Leiter der Feuerwehren zu berücksichtigen sein.

Dem Trend, dass Jugendliche im Alter von 17-26 Jahren die Feuerwehr wieder verlassen, müsse auch weiterhin unbedingt entgegengewirkt werden, hieß es in Hofbieber. Ein Hauptaugenmerk, so der Kreisbrandinspektor, sei nach wie vor der Bereich der Aus-und Weiterbildung, wo wie in den vergangenen Jahren wieder hervorragende Arbeit geleistet wurde. Die Auslastung von fast 92 % der angebotenen Lehrgänge spreche für sich, und es müsse geprüft werden, ob das Gesamtlehrgangsangebot auf Kreisebene ausreichend sei. 713 Feuerwehrangehörige konnten aus- und weitergebildet werden. Dabei wurde die Anzahl der Lehrgangs- und Seminarplätze von 704 auf 774 erhöht. Dank sprach er hier den Kreisausbildern und Verantwortlichen aus.

Zur Verbandsversammlung im Hofbieberer Bürgerzentrum konnte Stefan Schmidt auch Landrat Bernd Woide sowie den 1. Kreisbeigeordneten Heiko Wingenfeld, für die Landesfeuerwehrschule in Kassel den Direktor der LFS Silvio Burlon, für den Landesfeuerwehrverband und den Bezirksfeuerwehrverband Kurhessen-Waldeck den stellv. Vorsitzenden KBI Jürgen Weingarten aus dem Landkreis Hersfeld/Rotenburg begrüßen. Als Hausherrn war Hofbiebers Bürgermeister Marcus Schafft da sowie zahlreiche Amtskollegen. Weitere Gäste: für die CDU Dr. Norbert Herr, für die SPD A. Schmidt, für das Polizeipräsidium Osthessen die PHK Karin Janßen, für das DRK Fulda Kreisgeschäftsführer Andreas Schäfer und für das DLRG E. Schüttmann anwesend. Ebenso begrüßte er den Vertreter der Sparkassenversicherung, Herrn Thorsten Orth. Willkommen hieß Schmidt weiterhin die Ehrenmitglieder des Kreisfeuerwehrverbandes Gustav Münker, Karl Sauerbier, Gerwald Hofmann, Eugen Jung, Walter Krämer und Karl Müller sowie die 121 von 201 Delegierten und alle anwesenden Feuerwehrleute.

In seinem Grußwort betonte Marcus Schafft, dass die Bürgermeister aus dem Kreis die Belange der Feuerwehren kennen und entsprechend bewerten würden. Er bedankte sich bei den Verantwortlichen, die das Unwettermodul ins Leben gerufen hätten, denn es habe sich in der Sturmnacht Kyrill bestens bewährt. Landrat Bernd Woide überbrachte die Grüße der Gremien des Kreisausschusses und des Kreistages. Er dankte den Feuerwehrführungskräften sowie den Feuerwehren für ihren erbrachten Dienst im vergangenen Jahr, und bestätigte ihnen einen hohe fachliche Professionalität in Verbindung mit einem hohen persönlichen Einsatz, welches nicht immer selbstverständlich sei. Gemeinsam mit dem 1. Kreisbeigeordneten wolle er sich um Probleme kümmern, wie etwa die Tagesalarmsicherheit oder den reibungslosen Übergang Jugendfeuerwehr / Einsatzabteilung. Heiko Wingenfeld stellte seine neue Aufgabe im Landkreis kurz vor, und bat seine Hilfe und Unterstützung in Zusammenarbeit mit den Feuerwehren und der Kreisjugendfeuerwehr an. Das Feuerwehrwesen im Landkreis sei auf Kreisebene Chefsache. Er und Landrat Bernd Woide würden sich entsprechend einbringen.

Silvio Burlon überbrachte die Grüße der Hessischen Landesregierung und bedankte sich für die Arbeit und den Einsatz der Feuerwehren des Landkreises Fulda. Die Fuldaer Feuerwehrleute, die in Kassel die Landesfeuerwehrschule zu Lehrgängen und Schulungen besuchten, fielen nur positiv auf. Hier gebe es keine Probleme. Für die Feuerwehren - so Burlon - stelle die geplante Herabsetzung des Eintrittsalters der Kinder in die Jugendfeuerwehr von 10 auf 6 Jahre besondere Herausforderungen.

Die Vertreterin der Polizei Karin Janssen dankte den Feuerwehren für die gute Zusammenarbeit, auch bei verschiedenen Einsätzen, Vermisstensuche oder Sturmtief Kyrill, wo die Polizei auf die Hilfe der Feuerwehren angewiesen sei. Thorsten Orth von der Sparkassenversicherung überbrachte einen Scheck für die Bewältigung der finanziellen Aufgaben im KFV Fulda. Nach Rücksprache mit dem Verbandsvorstand und der Kreisjugendfeuerwehr wurde im vergangenen Jahr Kontakt mit dem K&L-Verlag Sabine Gerhards aufgenommen, um auf Sponsorenbasis ein Malbuch für die Brandschutzerziehung- und Aufklärung zu erstellen. Mittlerweile sei das Malbuch fertig, so der 1. Vorsitzende Schmidt und sei ausgeliefert worden. Als Spende für den KFV und die Jugendarbeit übergab Frau Gerhards während einen Scheck in Höhe von 1.000 Euro für die Jugendarbeit an den Kreisjugendfeuerwehrwart Dirk Wächtersbach.

KBI Stefan Schmidt ging in seinem Bericht weiterhin auf die Ausbildungssituation im KFV ein. Im Berichtsjahr sind 713 Feuerwehrangehörige auf Kreisebene in 6 Grundlehrgängen, 5 Maschinistenlehrgängen, 5 Atemschutzgeräteträgerlehrgängen, 4 Trupp-Führerlehrgänge, 7 Sprechfunklehrgängen, 2 Technische Hilfeleistung Bahn und 4 Führungsseminaren ausgebildet worden. Die „Flüstertüte“, Mitteilungsblatt der Kreisjugendfeuerwehr, ist ein neues Kommunikationsorgan des KFV Fulda. Hier können Berichte, Informationen und sonstige Events der Mitgliedsvereine veröffentlicht werden. Schmidt bat um entsprechende Unterstützung, da auch ab der nächste Auflage das Layout umgestellt werde. Er erwähnte die gute Zusammenarbeit mit den Leitern der Feuerwehren, und bat um bessere Bearbeitung bei der Erfassung der Mitglieder in Florix.

Der dezentrale Kreisfeuerwehrtag (KFT) in 2006 sei nicht so gut angenommen worden und auch eine Informationsveranstaltung im Rahmen dieses KFT, zu der alle Führungskräfte der Feuerwehren im Landkreis, über 400 holzbearbeitende Firmen und Unternehmen, Bürgermeister und Politiker eingeladen waren, wurde kaum beachtet. Landrat Woide sowie verschiedene Dezernenten sprachen vor fast leerem Auditorium.

Allgemeine Freude bereitete die Tatsache, dass der Vorstand im Mai 2006 personell hochrangig erweitert werden konnte. Landrat Woide und Dr. Stefan Kortüm als Feuerwehrarzt im KFV konnten als ständige Gäste mit unterstützender Funktion für den Verbandsvorstand gewonnen werden.

Kreisjugendfeuerwehrwart Dirk Wächtersbach gab kurze Erläuterungen zu seinem Bericht, und ging auf einige Themen speziell ein. So sind alle Veranstaltungen im vergangenen Jahr erfolgreich verlaufen. 135 Jugendfeuerwehren im Landkreis mit 2133 Jungen und Mädchen verzeichneten einen geringen Mitgliederrückgang. 40 Jahre Kreisjugendfeuerwehr Fulda wurde in Großenlüder gefeiert, und in Mörfelden am Aktionstag der Hessischen Jugendfeuerwehren waren die Fuldaer mit über 400 Jugendlichen vertreten. Er nutzte die Gelegenheit zwei Bürgermeister für ihren Einsatz für die Jugendfeuerwehren zu ehren. So erhielten Bürgermeisterin Silvia Hillenbrand und Bürgermeister Marcus Schafft die Nadel der Kreisjugendfeuerwehr Fulda in Bronze.

Den Bericht und Ergänzungen zum Bericht der Frauensprecherin hielt der 1. Vorsitzende in Vertretung der Frauensprecherin Heike Münker, die verhindert war. Hier wurde besonders das Projekt „Übergang Jugendfeuerwehr /Einsatzabteilung“ erwähnt, für das es mittlerweile Fördergelder über den Deutschen Feuerwehrverband gebe. Ziel dieser Aktion sei es, Jugendliche mehr für die Einsatzabteilung zu begeistern, bzw. sie dort länger zu halten.

Die Grüße der Musikzüge im Kreisfeuerwehrverband überbrachte Kreisstabführer Theo Jahn. Die Kasse wurde von Matthias Kempf aus Hofbieber und Andre Müller aus Eichenzell geprüft und für "In Ordnung" befunden. Die Versammlung erteilte dem Vorstand Entlastung. Als neue Kassenprüfer für 2007 wurden die Kameraden Timo Zentgraf aus Künzell und Andreas Friedrich aus Flieden, sowie Manfred Wächtersbach aus Mackenzell gewählt. Einer Erhöhung der Verbandsbeiträge um 3 Eurocent stimmten die Delegierten bei einer Gegenstimme zu. Dem Haushaltsplan 2007 stimmten alle einstimmig zu. Der Vorsitzende wies auf die Durchführung der Feuerwehrleistungsübung auf Kreisebene am 20.05.2007 an der Wache Fulda-Nord hin. (L.M.). +++