Archiv

08.03.07 - Region

Statistik II - Gewerbesteuer-Boom - 20 300 erfolgreiche Hochschulabschlüsse

Noch nie wurde in Hessen soviel Gewerbesteuer eingenommen wie 2006. Fast 3,8 Milliar-den Euro klingelten in den Kassen der hessischen Gemeinden. Selbst nach Abzug der an Bund und Land abzuführenden Gewerbesteuerumlage verblieben noch netto 3,1 Milliarden Euro in den „Säckeln“ der Haushälter. Wie das Hessische Statistische Landesamt mitteilt, wurde damit nicht nur das bisherige Rekordjahr 2005 getoppt, sondern auch die Steigerung selbst brach mit 610 Millionen Euro oder 19,4 Prozent (netto 24,6) alle Rekorde — ein deutliches Indiz dafür, dass die Konjunktur nachhaltig angezogen hat.

Allerdings dürfte der Jubel regional durchaus unterschiedlich laut ausfallen.

Wie nicht anders zu erwarten, führt der Regierungsbezirk Darmstadt mit dem wirtschaftlich - auch bundesweit - hervorragend positionierten Rhein-Main-Gebiet die Gewinnerriege an. Hier wurden Gewerbesteuern von gut 3,0 Milliarden Euro eingenommen (netto 2,5 Milliarden), und die Steigerung gegenüber 2005 erreichte 23,2 Prozent (netto plus 28,2 Prozent). Damit erzielte dieser Bezirk beinahe vier Fünftel der gesamten Gewerbesteuereinnahmen in Hessen. Den Rest teilten sich die Regierungsbezirke Gießen (375 Millionen Euro) und Kassel (379 Millionen Euro) mit jeweils ca. zehn Prozent. Allerdings fiel die Steigerungsrate im Regierungsbezirk Kassel mit 8,0 Prozent (netto 13,3 Prozent) deutlich höher aus als im Regierungsbezirk Gießen, mit brutto 4,6 und netto 10,1 Prozent.

Auch die Aufteilung nach einer anderen Kategorie spricht Bände: Die fünf kreisfreien Städte erzielten zusammen mehr als zwei Milliarden Euro Gewerbesteuereinnahmen und damit fast 55 Prozent des Hessenwertes. Die Zunahme gegenüber 2005 betrug brutto 23,8 und netto.

26,8 Prozent. Die 421 kreisangehörigen Gemeinden dagegen erreichten insgesamt nur einen Betrag von 1,7 Milliarden Euro und mussten sich mit einer Steigerung von 14,4 Prozent zufrieden geben. Nach Abzug der Gewerbesteuerumlage war es allerdings ein Plus von 22 Prozent. Insgesamt zeigen die Zahlen deshalb neben dem deutlichen Einnahmewachstum auch, dass sich wirtschaftlich starke und schwache Regionen in Hessen offensichtlich auseinander bewegen.

Gewerbesteuer lokal: Top oder Flop

Die Gewerbesteuereinnahmen haben in Hessen im vergangenen Jahr mit über drei Milliarden Euro netto; also nach Abzug der an Bund und Land zu zahlenden Gewerbesteuerumlage einen neuen Höchststand erreicht. Wie das Hessische Statistische Landesamt mitteilt, bedeutet das aber nicht, dass nun jede Gemeinde automatisch mehr Geld im Portmonee hat. Die Höhe der eingenommenen Gewerbesteuer-zahlungen hängt nicht nur vom allgemeinen konjunkturellen Trend ab, sondern mindestens ebenso von spezifischen, lokalen Gegebenheiten.

Bereits die fünf kreisfreien Städte - die 2006 zusammen ca. 55 Prozent der gesamten hessischen Gewerbesteuereinnahmen auf sich vereinigten - entwickelten sich sehr unterschiedlich. Während die Stadt Frankfurt am Main beispielsweise einen Zuwachs von 43,6 Prozent verbuchen konnte und mit von fast 1,3 Milliarden Euro 42 Prozent des hessischen Gesamtwertes erzielte, sanken die entsprechenden Einnahmen der Stadt Darmstadt um 36,1 Prozent auf 78,4 Millionen Euro. Auch Offenbach am Main musste stark Federn lassen. Hier hat der Haushälter einen Rückgang von 30,4 Prozent auf 33,1 Millionen Euro zu verkraften. Wiesbaden und Kassel konnten ihre Gewerbesteuereinnahmen zwar steigern, aber mit 9,2 bzw. 12,8 Prozent in eher bescheidenem Maße im Vergleich zu Frankfurt. Sie erzielten im vergangenen Jahr Einnahmen von 212,0 bzw. 103,3 Millionen Euro.

Auch auf Landkreisebene zeigt sich ein sehr differenziertes Bild. Während in den meisten Kreisen die Gemeinden ihre Gewerbesteuereinnahmen im Mittel trendgerecht steigern konnten, gab es auch hier Ausreißer. So mussten die Gemeinden des Kreises Hersfeld- Rotenburg durchschnittlich mit 21,8 Prozent weniger Gewerbesteuer auskommen, auch im Odenwaldkreis (minus 21,2 Prozent), im Vogelsbergkreis (minus 15,2 Prozent) und im Lahn-Dill-Kreis (minus 0,8 Prozent) gab es Verluste. Alle anderen Kreise konnten Zuwächse verbuchen, wobei der Main-Taunus-Kreis mit einem Zuwachs von 84 Prozent mit großem Abstand an der Spitze steht, auch bezüglich der absoluten Gewerbesteuereinnahmen, von fast 202 Millionen Euro.

Noch bunter sieht es auf der Ebene der Gemeinden selbst aus. Hier sind es vor allem die kleinen Gemeinden, die zwar vergleichsweise kleine Absolutbeträge, aber mitunter sehr deutliche Veränderungen der Gewerbesteuereinnahmen vorzuweisen haben. Als Beispiel sei die Gemeinde Weißenborn im Werra-Meißner-Kreis genannt, deren Gewerbesteuerein-nahmen sich netto mehr als verachtfachten, wobei der absolute Wert mit 22 177 Euro fast vernachlässigbar gering ist. Eine Liste mit den Gewerbesteuereinnahmen aller 426 hessischen Gemeinden kann über das Hessische Statistische Landesamt bezogen werden.

20 300 erfolgreiche Hochschulabschlüsse

Im Prüfungsjahr 2006 führten an den 30 hessischen Hochschulen insgesamt 20 300 Prüfungen zu erfolgreichen Abschlüssen von Studium oder Promotion. Nach Angaben des Hessischen Statistischen Landesamtes stieg die Zahl der Hochschulabsolventen gegenüber dem Vorjahr um 1100 oder sechs Prozent an. Erstmals seit 1997 verließen mehr als 20 000 Neu-Akademiker die hessischen Hochschulen. Die Zunahme ist eine Folge der stark anwachsenden Studienan-fängerzahlen zwischen 1998 und 2003.

Mit 8000 erlangten knapp 40 Prozent der Absolventen ein Universitätsdiplom bzw. einen entsprechenden Abschluss (z. B. Magister, Staatsexamen). Weiterhin wurden von den Prüfungs-ämtern 5500 Fachhochschuldiplome, 2000 Promotionen, 1700 erfolgreiche Lehramtsprüfungen und 1200 staatliche Laufbahnprüfungen an Verwaltungsfachhochschulen gemeldet. Die neu eingeführten Bachelor und Masterstudiengänge wurden von 1000 bzw. 550 Studierenden erfolgreich abgeschlossen. Außerdem bestanden 250 Kandidaten eine künstlerische Abschlussprüfung.

Gut 9900 und damit fast die Hälfte aller Abschlussprüfungen wurden von Frauen erfolgreich abgelegt. Damit erreichte die Zahl der Neu-Akademikerinnen sowohl absolut als auch im Verhältnis zu den männlichen Kollegen einen Höchststand. Außerdem besaßen mit 2200 knapp elf Prozent der Absolventen eine ausländische Staatsangehörigkeit.+++

Über Osthessen News

Kontakt
Impressum

Apps

Osthessen News IOS
Osthessen News Android
Osthessen Blitzer IOS
Osthessen Blitzer Android

Mediadaten

Werbung
IVW Daten


Service

Blitzer / Verkehrsmeldungen Stellenangebote
Gastro
Mittagstisch
Veranstaltungskalender
Wetter Vorhersage

Social Media

Facebook
Twitter
Instagram

Nachrichten aus

Fulda
Hersfeld Rotenburg
Main Kinzig
Vogelsberg
Rhön