Archiv

So wirds wohl nie wieder sein ....

Der jetzige Zustand ....

01.02.07 - Fulda

Uniplatz-Umbau und kein Ende: "Marode Substanz unter intakter Oberfläche"

Kaum hatten sich zum Jahresende die Diskussionen um den anstehenden Umbau des Universitätsplatzes einigermaßen versachlicht, kommt jetzt eine wahre Hiobsbotschaft aus dem Stadtschloss. Gestern informierte Oberbürgermeister Gerhard Möller die Fraktionsvorsitzenden aller im Stadtschloss vertretenden Parteien kurzfristig per Telefon: Der niederländische Investor für das Karstadt-Parkhaus Q-Park hat sich von der mehrheitlich befürworteten Umbauplanung mittlerweile verabschiedet. Ursächlich dafür ist zweierlei: Bei einer genaueren Untersuchung der bisherigen Bausubstanz hatte sich herausgestellt, dass deren - scheinbar intakter - Zustand viel maroder ist, als es bisher den Anschein hatte.

"Das ist so, als wenn Sie glauben, einen noch guten Zahn im Mund zu haben und dann stellt sich heraus, dass er von innen ganz morsch ist", vergleicht Stadtbaurätin Cornelia Zuschke heute im Gespräch mit Osthessen-News den neuen Erkenntnisstand, nachdem Bohrkerne genommen wurden. Ist die Platzfläche tatsächlich so wenig tragfähig? Immerhin finden auf dem Uniplatz seit Jahrzehnten Feste mit viel Publikum und der Weihnachtsmarkt statt Eine Anlieferung per Lkw über den Uniplatz sei jedenfalls angesichts der neuen Untersuchungsergebnisse hinfällig, argumentierte der Investor, der die Parkhausfläche jetzt nicht mehr unter die Dalbergschule ausdehnen will. Stattdessen soll die gesamte Fläche unter dem Uniplatz genutzt werden und die Anlieferung und dafür notwendige Logistik vom Borgiasplatz aus erfolgen.

Im ganzen will Q-Park für die Parkhaussanierung bzw. den Umbau weit weniger Geld ausgeben, als ursprünglich geplant. Hintergrund ist die gescheiterte Bewerbung um eine deutschlandweite Kooperation mit Karstadt. Mit einem "Vorzeigeobjekt" in Fulda wollte der Investor die Kaufhausbetreiber davon überzeugen, eine generelle Übernahme der Parkhäuser aller 70 Filialen zuzustimmen. Dieser Großauftrag ging Q-Park aber durch die Lappen, den Zuschlag bekam ein französischer Mitbewerber. Damit war auch das "Vorzeigeprojekt Fulda" überflüssig geworden und soll nun nach Kräften abgespeckt werden.

Zwar ist der "Deal" zwischen dem Parkhausbetreiber und der Stadt damit nicht komplett geplatzt, aber das von der Opposition angeführte Argument der "Erpressbarkeit der Politik durch die Wirtschaft" hat durch die Planungsänderung neue Nahrung bekommen. Stadtbaurätin Zuschke, die die Vertragsverhandlungen seit Monaten moderiert, ist dennoch zuversichtlich: " Mein Kopf und Bauch sagen mir, dass es eine gute und einvernehmliche Lösung für den Uniplatz geben wird." Niemand habe hier den schwarzen Peter - alle Beteiligten seien um einen verträglichen Kompromiss bemüht - wenngleich sich die Fertigstellung zwangsläufig nach hinter verschoben habe.

Eine erste Stellungnahme zur neuen Situation kam heute von der CWE. In deren Pressemitteilung heißt es: "Der Fraktionsvorsitzende der CWE Stadtverordnetenfraktion Gerhard Becker betont in einer Stellungnahme zu den Vertragsschwiegrikeiten und Planungsänderungen betreffs des Lastenaufzugs der oberirdischen Anlieferung Karstadts: "Wir sehen die Verlagerungd des Karstadtaufzuges vom Jesuitenplatz zum Borgiasplatzs eher kritisch. Die Probleme bleiben dieselben, die Situation könnte noch schwieriger werden" ,so Becker. Die CWE sieht sich in ihren Forderungen bestätigt. Das Erreichen des "ganz großen Wurfes" am Universitätsplatz hätte die Verlagerung der Dalbergschule und die damit möglich gewesene unterirdische Anliefenung eine zukunftsweisende Lösung ermöglicht. Das neobarocke Türmchen hätte erhalten werden können, die Randbebauung großzügiger erfolgen können und Generationen von Grundschülern eine moderne, zeitgemäße Grundschule geboten.

Die jetzige Situation zeige, in welchem Dilemma sich die Mehrheitsfraktion befinde. Indem sie es allen Recht machen wolle, mache sie es eigentlich niemandem Recht. Große in die Zukunft gerichtete Maßnahmen verlangten mutige Entscheidungen. Die dafür notwendige Mehrheit wäre ja da, umso unverständlicher das Zaudern. "Die Realitat holt die Politik wieder einmal ein", schreibt der CWE-Fraktionsvorsitzende wörtlich.+++


...trist, grau, unansehnlich und ....

Über Osthessen News

Kontakt
Impressum

Apps

Osthessen News IOS
Osthessen News Android
Osthessen Blitzer IOS
Osthessen Blitzer Android

Mediadaten

Werbung
IVW Daten


Service

Blitzer / Verkehrsmeldungen Stellenangebote
Gastro
Mittagstisch
Veranstaltungskalender
Wetter Vorhersage

Social Media

Facebook
Twitter
Instagram

Nachrichten aus

Fulda
Hersfeld Rotenburg
Main Kinzig
Vogelsberg
Rhön