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03.12.06 - Hanau

Geplante Kooperation von St. Vinzenz-Krankenhaus mit Klinikum gescheitert

Die St. Vinzenz Krankenhaus gGmbH Fulda hat mit großer Enttäuschung zur Kenntnis genommen, dass die derzeitige Leitung des Klinikums der Stadt Hanau keine abgestimmte medizinische Konzeption mittragen möchte. Ein regionales Mutter-Kind-Zentrum in Hanau wäre das „Drittgrößte“ in Hessen gewesen, so der Geschäftsführer der Trägergesellschaft in Fulda, Alexander Schmidtke. Hier habe man eine große Chance vertan. Nach zweijährigen Verhandlungen sei damit eine Kooperation zwischen Hanauer Klinikum und St. Vinzenz Krankenhaus in Hanau gescheitert.

Die kommunale Spitze der Stadt Hanau habe im November 2004 die Generaloberin und Geschäftsführung im Mutterhaus in Fulda besucht. Dabei seien bereits die Eckpunkte einer Kooperation festgelegt worden. Sie lauteten: Die katholischen Grundsätze des St. Vinzenz Krankenhauses Hanau bleiben unter allen Umständen gesichert. Am Standort St. Vinzenz Krankenhaus Hanau entsteht ein regionales Mutter-Kind-Zentrum. Die operative und konservative Gynäkologie wechselt an das Städtische Klinikum.

Diese Rahmenbedingungen seien damals von beiden Seiten akzeptiert worden. Die gemeinnützige St. Vinzenz Krankenhaus GmbH sei während der 2-jährigen Verhandlung ihrer Linie treu geblieben, sagte Schmidtke: "Wir haben immer auf die Einhaltung der katholischen Werte geachtet. Das ist meine Verpflichtung und meine Überzeugung." Dass es nach 2 Jahren an diesen Gründen scheitere, sei "sehr enttäuschend." Der Geschäftsführer erklärte: "Wenn die Protagonisten der Stadt Hanau im November 2004 bereits signalisiert hätten, dass unsere katholischen Grundsätze mit dem politischem Auftrag der Stadt Hanau nicht vereinbar sind, hätten wir uns viel Zeit, Kosten und Frustration sparen können."

Mit Erstaunen habe die katholische Trägergesellschaft feststellen müssen, dass - laut eines Berichtes im Hanauer Anzeiger vom Freitag - bereits Gespräche mit der Offenbacher Klinik zur Kooperation geführt würden. Mehrere Wochen hätten die Vinzenz-Verantwortlichen in Fulda und Hanau um eine Lösung gerungen und sich gefragt, warum alle eigenen Alternativangebote von der Leitung des Klinikums der Stadt Hanau abgelehnt worden seien. "Wenn man natürlich parallel mit anderen Trägern verhandelt, wird jetzt so einiges klarer," kritisierte Schmidtke.

Eine sinnvolle langfristige Kooperation könne nur in einer abgestimmten medizinischen Konzeption stattfinden. Wenn nun in Kürze die Patienten von Hanau nach Offenbach und von Offenbach nach Hanau zur stationären Behandlung fahren müssten, habe das nichts mehr mit wohnortnaher Versorgung zu tun.

Das St. Vinzenz Krankenhaus Hanau werde zukünftig weiterhin darauf achten, eine breite medizinische Versorgung für die Bürgerinnen und Bürger in Hanau anzubieten. Im Bereich der Inneren Medizin, Onkologie, Allgemein- und Bauchchirurgie, Gefäßchirurgie Unfallchirurgie, Gynäkologie und Geburtshilfe, Zentrum für Altersmedizin, Hals-Nasen-Ohrenabteilung, Intensivmedizin und Schmerztherapie sei das Krankenhaus "sehr breit aufgestellt" und decke das große Spektrum der Medizin ab, so der Geschäftsführer. Damit habe der Patient die Möglichkeit, sein Krankenhaus des Vertrauens weiterhin zu wählen - dies sei der Vorteil, wenn beide Kliniken selbstständig blieben.

Die Trägergesellschaft werde das St. Vinzenz Krankenhaus Hanau nun im Verbund der „Vinzenz-Gruppe“ (5 Krankenhäuser, 6 Beteiligungen) medizinisch weiterentwickeln. Die St. Vinzenz Krankenhaus gGmbH Fulda als größter Katholische Krankenhausträger in Hessen sei wirtschaftlich gesund und für die Zukunft bestens gerüstet. Baumittel in Höhe von 18,5 Millionen Euro seien von Wiesbaden für 2007 zugesichert worden. Die Baukonzeption werde bereits beim Regierungspräsidium Darmstadt geprüft. Damit könne das St. Vinzenz Krankenhaus Hanau in den nächsten beiden Jahren (2007 bis 2009) vollständig modernisiert werden.

Am Frankfurter Tor werde nach Ende der Bauphase 2009 "ein modernes Krankenhaus in hotelähnlichem Ambiente mit viel Herz" den Bürgerinnen und Bürgern der Stadt Hanau offen stehen. Im Bereich der Medizin arbeite das Haus auf höchstem Niveau, die Pflege sei professionell und zuwendungsorientiert, der christliche Charakter präge die besondere Atmosphäre des Krankenhauses, sagte Schmidtke und betonte, die Mitarbeiter seien "das Kapital." Für die Zukunft gelte es, das christliche Profil weiter zu schärfen und die Empathieorientierung, die den Vinzenz-Patienten wichtig sei, zu fördern. +++

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