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06.11.06 - Fulda

"Das geht uns alle an" - IG-Metall ruft zum „Tag der Solidarität“ am Freitag auf

„Der Kampf der Reform-Belegschaft um ihre Tarife geht uns alle an", meint Ferdinand Hareter von der IG Metall Hanau/Fulda. Tarifflucht und das damit einhergehende Lohndumping seien heutzutage geradezu modern. Um die Verlässlichkeit, das Gerechtigkeitsempfinden und die Moral der Unternehmer, wie Dr. Lutz Helmig, müsse es schlecht bestellt sein. Wie sonst sei es zu erklären, dass dieser nicht einmal unterschriebene Verträge anerkenne, fragt Hareter. Dies greife in der Region Fulda immer stärker um sich, beklagt der Gewerkschaftler und kündigt einen "Tag der Solidarität" an. Dieser wird am Freitag, 10. November, von 13.30 Uhr bis 17.00 Uhr, vor dem Werksgelände der Reform Maschinenfabrik, Weserstraße 24 - 26, in Fulda veranstaltet.

Die "störrische und kompromisslose" Verweigerungshaltung der Geschäftsleitung der Reform Maschinenfabrik, die bis dato jedwede Tarifverhandlungen abgelehnt habe, mache eine öffentliche Diskussion notwendig, so Hareter weiter. "Es kann nicht angehen, dass die Macht des Geldes alleine darüber entscheidet, wer, wann und wie viel Lohn oder Gehalt für seine Arbeit bekommt". Die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer wollten keine „Geschenke“ ihres Arbeitgebers, von denen man nie wisse, ob sie auch nächstes Jahr gezahlt würden und wenn ja, in welcher Höhe. Sie wollten tarifliche Leistungen, mit denen sie im Januar schon kalkulieren könnten, ob sie zum Beispiel zu Weihnachten Geschenke für ihre Kinder kaufen könnten.

In den meisten Betrieben in und um Fulda reagierten mittlerweile nicht nur Arbeitnehmer und deren Betriebsräte mit Unverständnis ob der "Halsstarrigkeit der Reform-Geschäftsleitung". Viele seien selber mit Tarifflucht und Lohndumping der unterschiedlichsten Art konfrontiert worden. In den wenigsten Fällen hätte das den Arbeitsplatz gerettet, sondern nur der Bereicherung des Unternehmers gedient, kritisiert Hareter. Er macht unter den Arbeitnehmern eine breite Welle der Sympathie und der Solidarität für die Reform-Belegschaft aus. Selbst das Arbeitsgericht Fulda habe letzte Woche während einer Verhandlung der Geschäftsleitung dringend empfohlen einen Tarifvertrag abzuschließen.

Um die Diskussion noch breiter zu machen, habe man für kommenden Freitag Politiker, wie den Landrat, den Oberbürgermeister, Bundestags- und Landtagsabgeordnete, die Fraktionen im Fuldaer Stadtparlament, Kirchenvertreter, wie den Bischof von Fulda, Vertreter des Arbeitgeberverbandes, der IHK, Personen des öffentlichen Lebens, von Verbänden und natürlich Vertreter des DGB und seiner Mitgliedsgewerkschaften sowie Betriebs- und Personalräte eingeladen, um gemeinsam mit der Belegschaft und ihren Familien zu diskutieren. Auch habe man die Gäste um ein Grußwort gebeten.

Nach Meinung der IG Metall müsse der Trend zur Tarifflucht gestoppt werden. In der Region Fulda sei einiges aus den Fugen geraten. Die negativen Folgen für die Arbeitnehmer seien fast immer die gleichen. So werde mit längeren Arbeitszeiten ohne Bezahlung, Absenkung der Löhne und Gehälter, Streichung oder Kürzung des Weihnachts- und Urlaubsgeldes, keine Bezahlung der Mehrarbeitsstunden und Mehrarbeitsvergütungen und/oder Kürzung der Urlaubstage das ohnehin nicht hohe Lohnniveau in der Region Fulda immer weiter abgesenkt.

Deshalb gehe Tarifflucht und Lohndumping alle etwas an. Es könne keinem egal sein, ob die Reform-Belegschaft ihre Tarife wieder erlange oder nicht. Wenn man jede Belegschaft alleine kämpfen lasse, stünde man morgen vielleicht schon selber alleine da, gibt Hereter zu bedenken. +++

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