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Die Musiker (v.l): Carolyn Peters, Mareike Oehler, Wolfgang Runkel, Peter Jäger, Ulrich Briesewitz, Vitali Hergert. (Foto: Bortz)

06.11.06 - Gelnhausen

„Stumme Bilder voller Töne“ - Kirchenmusiker illustrieren Kurzfilme

Mit „Stumme Bilder voller Töne“ begeisterten junge Kirchenmusiker der evangelischen Kirchengemeinde Neuenhaßlau am Sonntagabend in der Gelnhäuser Marienkirche. Gezeigt wurden stumme Kurzfilme, die von den Musikern nach ihrem eigenen Empfinden musikalisch untermalt wurden. Der Neuenhaßlauer Pfarrer Ulrich Briesewitz moderierte das Programm bei Kerzenschein und unglaublichen Lichtspielen, die durch die bunten Fenster in den Seitenschiffen der Marienkirche verursacht wurden. „Die erste Aufführung hatten wir im Rahmen der „Tour de` esprit“, wo wir das Kirchenkino mit Musik verbunden haben,“ schilderte Briesewitz. Die Kurzfilme stammten teils aus Osteuropa und waren Zeichentrick- und Animationsfilme, die verschiedene Botschaften ausdrückten.

Im deutschen Zeichentrickstreifen „Es wird Regen geben“ (Benedikt Niemann) aus den Jahren 1997 und 1998 ging es um einen Dinosaurier, der die Arche Noah mit allen Tricks betreten will, aber am Eingang immer wieder abgepasst wird. Während die anderen Tiere das Floos betreten, versteckt er sich im Beutel eines Känguruhs. Auch diese Tarnung fällt auf und er entdeckt ein weibliches Geschöpf seiner Art im Beutel eines anderen Känguruhs. Vitali Hergert umrahmte die Fluchtversuche mit dem Akkordeon in unglaublich sauberer und teils sogar gewollter schwankender Tonlage. Der schweizerische Realfilm „Gänsehaut“ aus dem Jahre 1993 (Lazlo I. Kish) drehte sich um eine hübsche Frau und einen Mann, die an einer Straßenbahnhaltestelle warten. Der Mann zündete sich eine Zigarette an, ist sichtlich verlegen und auch die Frau kann es nicht lassen, ihre Blicke zu ihm zu schwenken. „Soll ich ihr eine Zigarette anbieten, oder nicht?“ war aus seinem Gesicht deutlichst abzulesen.

Plötzlich fiel das Licht aus und die beiden saßen kurzzeitig imdunkeln. Peter Jäger lies währenddessen seine Hand routiniert über das „Hang“ gleiten, dessen konvexer Korpus aus zwei Halbschalen aus hochfestem Stahlblech besteht. Auf der Oberseite erzeugte er die Klänge mit sieben Tonfeldern, die rund um einen in der Mitte liegenden Kuppelton angeordnet sind. Plötzlich fährt die Straßenbahn ein und die Klänge des Musikinstruments werden schneller und hektischer. Die Dame steigt ein und der Mann folgt ihr etwas zögerlich, bevor sich die Straßenbahn wieder in Bewegung setzt und man noch kurz durch die Scheiben beobachten kann, dass die beiden sehr distanziert voneinander Platz genommen haben.

Im Zeichentrickfilm „Die Fliege“ von Aleksander Marks und Vladimir Jutrisa aus Jugoslavien (1967) erzeugte Mareike Oehler mit ihrem Cello die passenden Töne einer nervenden Fliege, die plötzlich die Größe eines Menschen annimmt. Weitere interessante Stücke waren der Zeichentrickfilm „der Weg“ aus Polen (1971), den Mareike Oehler (Cello) und Carolyn Peters (Klarinette) untermalten und „der zu kleine Prinz“ (Frankreich, 2002). Zu letzterem gab Wolfgang Runkel an der Orgel den passenden Ton an. Es folgten die Puppentrickfilme Frontiere (Deutschland, 1997) mit Vitali Hergert am Akkordeon, „Balance“ (1989) mit Carolyn Peters (Klarinette) und Peter Jäger (Daf) und „Quest“ (1996), wofür Jäger anschließend ein persisches Hackbrett zur Hand nahm. Den gelungenen Abend rundete der Zeichtrickfilm Vater und Tochter (2000) aus den Niederlanden und Großbritannien ab, wofür sich Wolfgang Runkel an der Orgel verantwortlich zeigte.+++(dbo)

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