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09.10.06 - Alsfeld

"OFF LIMITS" für Zuschauer - europäische Modellbahner feierten sich selbst

Sechs Tage lang feierte der Freundeskreis europäischer Modelleisenbahn e. V. (FREMO) seinen 25. Geburtstag in Alsfeld in den Hessenhallen. Doch für die allgemeine Öffentlichkeit gab es "Zutrittsverbot" - der Verein fühlte sich überfordert, den Umgang mit interessierten Besuchern zu organisieren. Sogar einem Fernsehteam des hr-Fernsehens, das bereits am Freitag aktuell darüber berichten wollte, wurde keine Drehgenehmigung erteilt, "weil die Leute nicht wahrnehmen, dass dies nur eine interne Veranstaltung ist", erklärte ein Vereinssprecher gegenüber "Osthessen-News".

Grund, das Jubiläum in Alsfeld zu feiern, war nicht nur die für die Feier notwendige große Halle, sondern sie sollte auch zentral für alle Teilnehmer aus dem In- und Ausland möglichst gut zu erreichen sein. Zwar waren noch die Städte Kassel und Göttingen im Gespräch gewesen, aber das Preis- Leistungsverhältnis war ausschlaggebend gewesen, dass die Modellbahnfreunde sich für Alsfeld entschieden.

Am Freitagabend in einer kleinen Feierstunde war auch Bürgermeister Herbert Diestelmann zugegen. Dieses Jubiläum wurde intern gefeiert, denn aufgrund der zahlreichen Anlagen und bei knapp 1.000 Mitgliedern war es unmöglich, noch mehr Publikum und Modellbahnfreunde in die Hallen zu lassen. Alle drei Hallen der Hessenhalle von Alsfeld waren mit dem technischen „Spielzeug“ voll ausgelastet.

Am 26. September 1981 fanden sich in Nienburg bei Bremen 17 Modellbahnfreunde aus Holland und Deutschland zusammen und bildeten nach dem Vorbild aus Amerika den Verein "Freundeskreis Europäischer Modelleisenbahner", kurz FREMO genannt. In den Anfangsjahren war FREMO zunächst sehr unter holländischen Einfluß gewesen, was sich aber im Laufe der Zeit durch die steigende Zahl der Mitglieder aus Europa änderte. Heute gehören der FREMO fast 1000 Mitglieder aus Norwegen, Dänemark, Holland, Tschechien, Deutschland, Österreich, der Schweiz sowie Italien an.

Unter dem Begriff FREMO finden sich all diejenigen Modellbahner vereint, für denen die Modellbahn mehr ist, als das nur von der Industrie angebotene nicht voll zufrieden sind. Sie befassen sich auch heute noch mit der praktischen Modellierung des Eisenbahnwesens und des Umfeldes.

Die damals fixierten Ziele des Vereines haben bis heute noch Bestand. So zählt unter anderem die überregionalen Treffen mit Erfahrungsaustausch über das eigene Modellbahnschaffen sowie die Aufstellung von Modulnormen und technischen Standards.. So ist es heute möglich, daß alle Module aneinander gereiht werden können und die Züge problemlos alle Streckenmodule abfahren können. Somit ist es ihnen gelungen anspruchsvolle Modelleisenbahn zu schaffen, die nicht Modellabhängig sind. Während in den früheren Jahren nur im HO Größe Anlagen gebaut und Gleise verlegt wurden, sind heute fast alle gängigen Modellgrößen und Sondervarianten zu sehen.

In der Hessenhalle waren zahlreiche Eisenbahn-Modulen aus mehreren Ländern zusammengebaut - insgesamt dürften es über 1.000 Meter Gleise gewesen sein. Damit genügend Erfahrungsaustausch stattfinden konnte, dauerte die 25 Jahrfeier von Dienstag bis einschließlich Sonntagmittag. Damit für die Jubiläumsveranstaltung alle Module eingesetzt werden konnten, war der Aufbau und die Planung per Computer ausgearbeitet worden. Nur so war es überhaupt möglich, alle Module in den drei Hallen unterzubringen und miteinander zu verbinden.

Bei diesem Jubiläumstreffen konnten Mitglieder aus anderen Ländern auch die Strecken und Module von anderen benutzen. Damit dies alles reibungslos ablief, waren drei Hauptbahnhöfe notwendig gewesen, von denen alles in Absprache untereinander gesteuert werden konnte. Genau wie im richtigen Bahnverkehr war bei den Güterzügen Waggonkarten und Ladezettel vom Ausgangsbahnhof und Bestimmungsbahnhof und der entsprechenden Zeit aufgelistet und im Umlauf. So wusste jeder Teilnehmer, wann welche Ware wo war.

Bei den zahlreichen Anlagen und Modelle sowie Größen waren nicht nur europäische Modelle zu bewundern, sondern auch amerikanische Züge sowie Schmalspurbahnen. Für viele gab es wieder einiges Neues zu erfahren, andere sammelten Anregungen und Ideen für die weitere Zukunft. Natürlich fahren die heutigen Züge alle digital, ansonsten wäre so ein großer Zugverkehr wohl kaum möglich. Nachwuchsprobleme hat übrigens der Verein keine. Zwar gehören nicht sehr viele junge Leute dem Verein an, der Schnitt liegt so bei 30 und 50 Jahre. Interessenten können sich unter der Homepage www.fremo.org wenden oder schriftlich an FREMO e. V. Postfach 100536, D 64205 Darmstadt. (ma/bl)+++





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