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Auf dem firmeneigenen Areal des Personaldienstleisters... - Alle Fotos: Stefan Fleischer

..."Rübsam Fachkräfte" entstand ein neues eigenes Ausbildungszentrum

17.09.06 - Petersberg

"Einmalig und visionär" - RÜBSAM eröffnete eigenes Ausbildungszentrum

Der Personaldienstleister "Rübsam Fachkräfte" will ein bundesweites Zeichen für die verbesserte Qualifikation von "Leiharbeitnehmern" und eine neue Qualität der Personalvermittlung und Zeitarbeit setzen: dazu hat Erhard Rübsam nicht nur ein ausgefeiltes Konzept erstellt, sondern auch mit einem Investitionsvolumen von rund 200.000 Euro den Neubau einer Aus- und Weiterbildungswerkstatt realisiert.

Die 140 Quadratmeter große Halle, die auf dem firmeneigenen Gelände in Petersberg im Kreuzgrundweg entstand, wurde gestern mit einer besonderen Veranstaltung und im Beisein vieler Gäste aus Politik und Wirtschaft eingeweiht. Facharbeitermangel und technischer Fortschritt sind die beiden großen Herausforderungen, denen sich der Personaldienstleister mit der firmeneigenen Doppelstrategie aus "punktgenauer Weiterbildung" der Arbeitnehmer und optimalen räumlichen Voraussetzungen in der eigenen modernen Ausbildungswerkstatt stellt.

"Um den geforderten Qualitätsstandard zahlreicher langjähriger Industrie- und Handwerkskunden weiterhin optimal erfüllen zu können, werden gut ausgebildete Fachkräfte schon heute spezifisch für den Einsatz beim Kunden weitergebildet" erklärte Firmenchef Rübsam. Dabei stehe die Weiterbildung in innovativen Technologien und Arbeitsverfahren wie etwa moderne Montage- und Installationstechniken sowie Datentechnik im Blickpunkt.

"Der Markt verlangt nach Spezialkenntnissen"

Erhard Rübsam erläuterte anlässlich der offiziellen Einweihung seiner neuen Werkstatt auch die aktuelle Lage auf dem Zeitarbeits-Sektor: "Der Markt verlangt nach qualifizierten Fachkräften mit verschiedenen Spezialkenntnissen, Zusatzausbildungen und aktuellem technischem Bildungsstand. Einzelne Spezialberufe sind auf dem Arbeitsmarkt nicht verfügbar, wie beispielsweise Kälteanlagenbauer oder Alu-Schweißer."

Weiterhin wolle sein Unternehmen die Gruppe der Wiedereinsteiger in das handwerkliche Arbeitsleben, die Gruppe der so genannten "50+ Generation" sowie die Gruppe der Berufseinsteiger ohne Berufspraxis "fit und sicher" für das Arbeits- und Berufsleben machen. Die Arbeitssicherheit stehe bei Rübsam neben der Vielseitigkeit der Fachkräfte im Vordergrund.

Nach einer nur viermonatigen Bauzeit kann jetzt die Arbeit im Ausbildungszentrum aufgenommen werden. Den Schwerpunkt der Qualifizierungsbereiche bilden dabei Kältetechnik, Schweißen, Löten, moderne Installationstechniken sowie Elektrotechnik, Mess- und Regeltechnik, Staplerschein und das Absturztraining / Höhensicherung.

Drei Experten für die Qualifizierung der Zeitarbeitskräfte

Eigens für die Ausbildungswerkstatt werden drei Experten eingesetzt, die ihr Fachwissen an die Arbeitnehmer weitergeben: der Kälteanlagenbauer-Meister Klaus-Peter Kekule, der geschulte und qualifizierte Schweißerausbilder Kurt Seifert sowie Harro Otto als Sicherheitsingenieur, der für die Staplerausbildung und die Absturzsicherung zuständig ist. Das Unternehmen "Rübsam Fachkräfte" beschäftigt zur Zeit insgesamt 551externe Mitarbeiter und 31 Arbeitskräfte in der eigenen Verwaltung.

Durch die innovative Ausbildungsmöglichkeit soll die Kälteabteilung von derzeit 100 auf 200 Mitarbeiter aufgestockt werden. Darüber hinaus sollen weitere 50 Mitarbeiter pro Jahr in den verschiedenen Bereichen geschult werden. Daneben werden Wiederholungs - und Aufbaukurse angeboten sowie spezielle Schulungen für cirka 25 Mitarbeiter im Segment ,,50+ Generation" und etwa 25 Berufseinsteiger stattfinden.

Die Vorteile für den Kunden - so der Personaldienstleister - seien vielfältig: Die Einarbeitungszeit ist verkürzt, Anlernzeiten entfallen und der "ausgeliehene" Facharbeiter steht auf gleichem Qualitätsniveau wie der fest angestellte Facharbeiter des Kunden. Darüber hinaus könnten neue Einsatzgebiete erschlossen werden.

Podiumsdiskussion: "Erdrückt die Politik den Mittelstand?"

Zum Programm der Einweihung gehörten nicht nur Betriebsführungen durch Erhard und Verena Rübsam, die auch die zahlreichen Fragen der Gäste beantworteten, Arbeitsdemonstrationen im neuen Ausbildungszentrum sowie persönliche Gespräche beim Buffet. Ein besonderes Veranstaltungsangebot war eine rund einstündige Podiumsdiskussion zu einem Thema, das viele Unternehmer, Führungskräfte, Selbstständige und Vertreter von Wirtschaftsgremien der Region "umtreibt".

Die Moderatorin Anja Vogt stellte die provokative Frage "Erdrückt die Politik den Leistungsträger Mittelstand?“ Über das Thema diskutierten der hessische Finanzstaatssekretär Dr. Walter Arnold (Großenlüder), der CDU-Landtagsabgeordnete Dr. Norbert Herr (Fulda) sowie Landrat Bernd Woide für "die Politik". Die ökonomische Seite wurde vom mittelständischen Unternehmer Jürgen Winter (Unternehmen Winter Fahrzeugtechnik), Gerhard Klein (Minimax GmbH), dem Unternehmensberater Edgar Schröder und dem Persondienstleister Erhard Rübsam vertreten.

Arnold: "Politik will Leistungsträger Mittelstand nicht erdrücken"

Mit einem klaren „Nein“ beantwortete Dr. Arnold die gestellte Themenfrage: "Wir als Politiker wären doch dumm, diese Leistungsträger aus dem Mittelstand zu erdrücken.“ Mit der Frage "Warum dann Mindestlöhne?" konterte Erhard Rübsam und führte aus: „ Wir verfügen über einen gesunden Wettbewerb und brauchen keinen Staat, der bevormundet. Veraltete, überholte und zu starre Tarifverträge sind Ursache für befristete Einstellungen. Ältere Mitarbeiter sind automatisch zu teuer, da die Tarifverträge an das Alter gebunden sind. Warum nicht nach Leistung anstatt Alter bezahlen?“

Landrat Bernd Woide konnte hier dem Unternehmer nur zustimmen: „Sicherlich sind einige Gesetze zu starr, die Wirtschaft müsste in einigen Belangen freier agieren können.“ Weniger Staat, weniger Bürokratismus hielt auch der Landrat für sinnvoll, doch "...wir hier vor Ort sind es nicht, die die Gesetze ändern können.“ Einiges könne der Landkreis nach eigenem Ermessen gestalten, doch auch dabei seien Grenzen gesetzt.

Forderung aus der Praxis: Regularien vereinfachen

Jürgen Winter nahm Bezug auf die Frage der Moderatorin, wie sich die Ausbildungssituation in seinem Betrieb darstelle. „Wir könnten mindestens vier Auszubildende gebrauchen, aber für unseren Arbeitsbereich gibt es nach den Ausbildungsrichtlinien kein festes Berufsbild - also können wir keinem Jugendlichen die Chance einer Ausbildung geben.“ Warum, so richtete Winter die Frage an die Politik, werden hier nicht die Regularien überprüft und vereinfacht? Hier ergänzte der Unternehmensberater Edgar Schröder mit der Frage: „Wieviel soziale Marktwirtschaft brauchen wir, wann nimmt die Regulierungswut ein Ende?

Dr. Norbert Herr konnte hier nur zustimmen und versprach, Kräfte zu bündeln, um die Verfahrensweise zu überdenken. Gerhard Klein vom Unternehmen Minimax gab zu bedenken, dass nach seiner Auffassung vielen Jugendlichen die Motivation fehle, bereits in der Schule Engagement zu zeigen, um sich dann mit einem guten Abschluss bei den Firmen präsentieren zu können.

Rübsam: Schluss mit Gießkannenprinzip - Arnold: Förderung hat Erfolg

„Schluss mit dem Gießkannenprinzip bei der Förderung von Arbeitslosen, bei der so genannten Generation >50+< und bei den Jungfacharbeitern“ forderte abschließend Erhard Rübsam und begründete: „Der Wert eines Facharbeiters darf nicht auf den Wert eines Vermittlungsgutscheines reduziert werden. Warum erhält ein wirtschaftlich kerngesundes Unternehmen Lohnzuschuss, wenn es einen kerngesunden, arbeitswilligen und hoch qualifizierten Facharbeiter, der älter als 55 Jahre ist, einstellt?“

Zu diesem Punkt vertraten Arnold, der genügend eigene Erfahrungen als Unternehmer besitzt, und Landrat Woide unterschiedliche Meinungen. Während der Landrat dem Unternehmer Rübsam zustimmte, jedoch die erkennbare „Missbrauchsdebatte nicht weiter ausführen wollte“, widersprach Waler Arnold: „Wir müssen diese Problemgruppen fördern, das ist unser Auftrag und wir können den Erfolg durch die klassischen Förderinstrumente auch erkennen.“ +++


Attraktion der Einweihungsfeier: eine interessante Podiumsdiskussion zu einer Frage...

...die auch in der Region Osthessen viele Unternehmen umtreibt: "Erdrückt die Politik...


...den Leistungsträger Mittelstand?"

Firmenchef Erhard Rübsam vertrat nicht nur dezidierte Positionen, sondern bot...


...den vielen Gästen auch "handfestes": Arbeitsdemonstrationen, ...

...die Beantwortung von Fragen und...


...die Mölglichkeit, einmal selbst einen Arbeitsschritt auszuprobieren

In der neuen Halle...


...zeigten Vorführungen, wie etwa die Fortbildung in der Höhensicherung aussieht

Der Personaldienstleister Erhard Rübsam (im weißen Hemd) erläuterte sein einmaliges Konzept....


...und Unternehmersfrau Verena Rübsam (links) kümmerte sich ebenfalls intensiv um die zahlreichen Gäste: hier Anja Vogt (Mitte) und Sabine Ick (rechts)

Bei einem delikaten Buffet vom...


...Mediterran' delikate aus Fulda konnten...

...die Gäste der Einweihungsfeier dann das Thema des Tages in persönlichen Gesprächen weiterführen

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