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Im Hünfelder Land läuft er als "Medizin"

GERETTET: der "Aha" gehört jetzt den Städten Schlitz und Hünfeld

13.09.06 - Hünfeld

"AHA EXCELSIOR gerettet" - Landeszuschlag für Schlitzer Kornbrennerei

„AHA Excelsior ist gerettet“, diese Botschaft verkündete Hünfelds Bürgermeister Dr. Eberhard Fennel. Nach Bekannt werden der Verkaufsabsichten des Landes, war Ende letzten Jahres befürchtet worden, dass ein privater Käufer die Rechte erwerben und die Produktion des Hünfelder Kräuterschnapses aus Rentabilitätsgründen einstellen könnte. Hintergrund der Rettung sei der Verkaufszuschlag über die Schlitzer Kornbrennerei durch das Land Hessen an die Stadt Schlitz. Diese hatte sich um den Kauf der Kornbrennerei und damit um die dazugehörenden AHA-Rechte beworben. Hünfeld sei zuvor diesem Angebot beigetreten. Der Übergang des Kaufobjektes an den neuen Besitzer ist nach Worten des Schlitzer Hauptamtsleiters Peter Schmitt für den 1. Oktober beplant. Bis dahin soll auch der Preis gezahlt werden, zu dem Schmitt keine Aussagen machte.

In einer internen Vereinbarung zwischen den beiden Städten Hünfeld und Schlitz sei zuvor geregelt worden, dass Hünfeld im Falle eines Zuschlages an Schlitz, Besitzer des Firmenmantels AHA werde, so Helmut Käsmann, Pressesprecher der Stadt Hünfeld. Die Haunestadt sei damit dem Angebot der Schlitzer beigetreten. Durch die Vereinbarung, die in Kürze in einen Vertrag gefasst werden solle, werde die Stadt Anteilseigner und Eigentümer des Firmenmantels und der Rezepturen an den AHA Produkten. Der Vertrag solle regeln, dass der Schnaps für mindestens fünf Jahre weiter in Schlitz produziert wird.

Der Kräuterlikör wurde zuerst in der 1843 gegründeten alten Likörfabrik F.C. AHA hergestellt. Wegen fehlender Nachfolge musste diese ihre Schnapsfabrikation 1993 schließen. Die Schlitzer Kornbrennerei hatte im Anschluss die AHA-Rechte Mitte der 90er Jahren gekauft. Das Flaschenetikett preist den „ausgezeichneten Wohlgeschmack“ und lobt, dass das Magen-Elixir auf vielen Ausstellungen prämiiert worden sei.

Käsmann betonte die große Bedeutung des Likörs Aha Excelsior für die Stadt. Der „traditionsreiche Gaalberntropfen“ wird nach alter überlieferter Rezeptur aus dem Franziskanerkloster Frauenberg in Fulda aus Wurzeln, Kräutern und Waldbeersäften hergestellt. Ein Mönch soll damals die „geniale Mischung“ gemixt haben. Franziskanerpater Max Rademacher erklärt auf Nachfrage von Osthessen-News, dass im Kloster heute keine Unterlagen mehr über das exklusive Getränk vorhanden seien. Man habe bereits danach gesucht.

Im Betrieb der Schlitzer Kornbrennerei würden nur zwei Mann das geheime AHA-Rezept kennen, verrät Destillateur Franz Fuchs: Geschäftsführer Helmut Buchholz und er selber. Er ist sicher, dass die Konkurrenz die Zusammensetzung der Mixtur herauszufinden versucht. Dies sei aber nicht so einfach, es handele sich um eine „interessante“ Mischung.

Für viele Hünfelder ist, wie sie mit einem Augenzwinkern sagen, der AHA mehr Medizin als Schnaps. Einige behaupten sogar den Aha in der Apotheke verschrieben zu bekommen. Ernsthaft wahrscheinlich aber erst nach mehreren Gläschen des 38-prozentigen Likörs. Wer sicher gehen will, den AHA Excelsior auch wirklich zu bekommen, sollte in die Hünfelder Supermärkte REWE oder tegut gehen. Oder in ein Startrek-Restaurant nach Las Vegas (USA). Auch hier wird das Hünfelder Produkt auf Seite 4 der Getränkekarte angeboten, wie folgender Link beweist: http://www.startrekexp.com/pdf/quarks_menu.pdf .

Wer zudem noch sehen will, wie der Schnaps hergestellt wird, kann sich ab 15-Mann-Gruppen in der Schlitzer Brennerei zu einer zweistündigen Werksführung anmelden. Die Kosten betragen inklusive Verkostung pro Person 2,50 Euro. Anmeldungen sind möglich unter der Telefonnummer (06642) 5267. (DK)+++

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