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Gruppenfoto (v. li.): Heinrich Heß, Autorin Elisabeth Sternberg-Siebert, Hohenrodas Bürgermeister Jörg Schäfer,Burghauns Bürgermeister Alexander Hohmann, Haunetals Bürgermeister Hein-Peter Möller, Schenklenksfelds Bürgermeister Stefan Gänsler, Boris Nissenbaum, Vorstandsmitglied der jüdischen Gemeinde Fulda und Autor Karl Honikel. - Fotos: Daniel Kister

30.08.06 - Burghaun

Einmaliges Projekt: "Spurensuche - Jüdische Kultur in der Kuppenrhön"

„Uns ist gelungen, etwas einmaliges anzubieten“, freute sich Bürgermeister Hein-Peter Möller bei der Projektpräsentation heute Vormittag. Seine Gemeinde Haunetal hat sich unter der Schirmherrschaft Burghauns mit den Gemeinden Schenklenksfeld und Hohenroda zu einem „Netzwerk“ zusammengeschlossen. Gemeinsam wollen sie in einem Projekt auf „Spurensuche“ der jüdischen Geschichte in der Region gehen. „Es gilt, die jüdische Geschichte aufzuarbeiten und sie auch in Form von touristischen Angeboten erlebbar zu machen“, heißt es in der Konzeption. Die Gesamtkosten des Projektes belaufen sich auf 19.416 Euro. Die Europäische Union bezuschusst die Gemeinden mit 9.708 Euro aus dem so genannten „LEADER+“ Programm.

Die heutige Präsentation bildete nach den Worten von Burghauns Bürgermeister Alexander Hohmann einen „vorläufigen Abschluss“. Es werde weiter daran gearbeitet. Das Netzwerk sei ausdrücklich auch für anderer Gemeinden offen. „Wir wollen der Bevölkerung zeigen, dass neben den beiden christlichen Konfessionen im Hünfelder Land auch die jüdische Kultur vertreten war“, formulierte Hohmann.

Als wichtiger Initiator des Projektes zeichnet Heinrich Heß, Geschäftsführer des Vereins „Natur und Lebensraum Rhön“. Die jüdische Kultur sei Teil unserer Geschichte, begründete Heß seinen Vorstoß. Diese Geschichte sei aber nicht nur auf den Holocaust beschränkt. Ziel des Projektes sei es zum einen, sich selbst mit den historischen Gegebenheiten in der eigenen Umgebung zu identifizieren. In keinem Landstrich seien so viele jüdische Spuren hinterlassen worden wie hier. Als weiteres Ziel wollen die Gemeinden die „jüdischen Spuren“ in ihr Tourismusprogramm aufnehmen. Dies dürfe nicht als Konkurrenz für den bisherigen Tourismus verstanden werden, sondern sei vielmehr ein Zugewinn. Unter anderem ist geplant, koschere Gerichte in Gaststädten anzubieten.

Die konzeptionelle Projektarbeit gliedert sich in zwei Phasen. Begonnen wurde mit der Recherche, Bestandsaufnahme und Besichtigung vor Ort. Hierzu wurden ortskundige Fachleute einbezogen. Dabei halfen unter anderem die beiden Buchautoren Elisabeth Sternbert-Siebert und Karl Honikel sowie die jüdische Gemeinde Fulda. In einer zweiten Phase wurde die Angebotsgestaltung und Werbung vorbereitet.

Die beauftragte Marketingagentur „Rainer Wingenfeld & Partner“ entwickelte die drei touristischen Geschäftsfelder „Gruppenreise“, „Schulfahrtprogramm – Studienreisen“ und „Natur – Kultur aktiv erleben“. Letzteres soll den Touristen die Natur der Kuppenrhön in Verbindung mit der jüdischen Kultur nahe bringen. Zum Angebot gehören Pauschalen, „Erlebnisbausteine“ und Führungen. Genaue Programme werden noch ausgearbeitet.

Vorgestellt wurde bei der Präsentation ein achtseitiger Prospekt. Dieser zeigt eine Übersicht über die ehemaligen jüdischen Gemeinden in der Region. Außerdem wird jeweils auf einer Seite die jüdische Geschichte der vier am Projekt teilnehmenden Gemeinden vorgestellt. Zudem werden die jeweiligen Sehenswürdigkeiten und Gedenkstätten aufgelistet. (DK) +++


Eine Gedenktafel beim Burghauner Herrenhaus: Über 300 Jahre bestand die jüdische Gemeinde in Burghaun - Während der NS-Zeit wurden mehr als 50 Burghauner Juden ermordet.

Initiator Heinrich Heß, Geschäftsführer des Vereins Natur und Lebensraum Rhön


Boris Nissenbaum, Vorstandsmitglied der jüdischen Gemeinde Fulda

Burghauns Bürgermeister Alexander Hohmann


Spurensuche - Jüdische Kultur in der Kuppenrhön - So ist der neue Prospekt überschrieben.

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