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06.08.06 - Rotenburg

SG Kronau/Östringen holt 11. Handball-Sparkassen-Cup gegen Großwallstadt

Im Finale der 11. Auflage des Handball-Sparkassen-Cups besiegte gestern abend der Europapokalteilnehmer SG Kronau/Östringen den TV Großwallstadt verdient mit 29:25 (17:8). Somit gewinnt Kronaus Trainer Iouri Chevtsov das dritte Mal mit der dritten Mannschaft (Lemgo, Essen, Kronau) das sehr gut besetzte Turnier in Rotenburg.

Beide Teams spielten eine 5:1 Abwehr, wobei Kronau diese Abwehr mit Andre Bechthold vorgezogen bereits das Turnier über erprobt hatte. Der TV Großwallstadt probierte erstmals die Variante mit Gregor Schmeißer als „Indianer“. Die Rhein-Neckar-Löwen erwischten den wesentlich besseren Start, wirkten frischer und agiler. Großwallstadt hingegen konnte man die Strapazen der Woche deutlich anmerken, so mangelte es vor allem an der Konzentration im Abschluss. Die Folge waren übermäßig viele Fehlwürfe und Fehler in der bisher so guten Abwehrarbeit.

Kronau, bei denen Oleg Velyky nach langer Verletzungpause in der Anfangsphase für mächtig Wirbel sorgte, überrannte die Mainfranken vom TV Großwallstadt anfangs regelrecht und setzte sich innerhalb kürzester Zeit auf 9:3 ab, so dass die Partie entschieden schien. TVG-Trainer Michael Roth zog nach fünfzehn Minuten die Notbremse und legte die grüne Karte, um seine Mannschaft, die bis dahin überfordert wirkte, neu einzustellen, was auch kurzzeitig Erfolg zeigte. Doch Kronau, die in Rückraumspieler Christian Caillat ihren mit sechs Treffern besten Torschützen hatten, zeigte sich davon wenig beeindruckt und baute die Führung gestützt auf den besten Torhüter des Turniers, Slawomir Szmal, bis zur Halbzeit auf 17:8 aus.

Dieses deutliche Handballergebnis hatte in der mit 1300 Zuschauern besetzten Meirotels-Halle niemand erwartet und es blieb für das Team um Kapitän Uli Wolf zu hoffen, dass die zweite Halbzeit deutlich besser verlaufen würde.

Die SG Kronau/Östringen verzichtete nach Wiederbeginn wie bereits große Teile der ersten Halbzeit nun vollkommen auf ihren Nationalspieler Oleg Velyky, der noch immer an einem im Winter erlittenen Kreuzbandriss laboriert.

Großwallstadt schien die Pause genutzt zu haben und erschien nun deutlich wacher auf dem Spielfeld zurück, so dass sie eine Aufholjagd starteten, die dazu führte, dass man in der 42. Minute nur noch mit 19:15 zurück lag. Auch wirkte das Spiel der Mainfranken nun nicht mehr so lethargisch, trotzdem war auffällig, dass die „Kröstis“ wohl trotz des fünftägigen Trainingslagers noch über größere Reserven verfügten.

Großwallstadt, die nun mit Kunz und Tiedtke im Rückraum agierten, konnte aber nie näher als vier Tore heran kommen, was auch an den teilweise zu überhasteten Abschlüssen lag. Auch machte sich das fehlen von Einar Holmgeirsson bemerkbar, der auf Grund einer Oberschenkelverhärtung nicht eingesetzt werden konnte.

Bei Großwallstadt war aus einer geschlossenen Mannschaftsleitung in der zweiten Hälfte niemand heraus zu heben, bei Kronau/Östringen überzeugte vor allem André Bechthold, der den bei der Juniorennationalmannschaft weilenden Uwe Gensheimer gut vertrat.

So siegte Kronau am Ende verdient mit 29:25 und gewinnt erstmals den Sparkassen-Cup. Der Zweitplatzierte TV Großwallstadt stellt mit Andreas Kunz, dem das Turnier und die Organisation sehr gut gefallen hat, den erfolgreichsten Torschütze des Turniers (28 Treffer). Kunz zeigte sich mit der ersten Halbzeit im Finale gar nicht zufrieden: „Wir wollten zuviel und haben uns unsere Kräfte nicht eingeteilt. Im Angriff wurde viel zu schnell abgeschlossen, so haben wir Kronau förmlich zu den Gegentoren eingeladen. In der zweiten Halbzeit wollten wir dann noch mal zeigen, was wir können. Das ist uns auch ganz gut gelungen und insgesamt können wir mit dem Turnier sehr zufrieden sein.“

Kronaus Mittelmann Andrej Siniak war überrascht von Großwallstadts schwachem Beginn: „Heute ging es nur um die Kondition und da hat man gesehen, dass wir wohl trotz der harten Trainingswoche noch mehr Reserven hatten. Dieser Turniersieg gibt uns wieder die Motivation die anstrengenden drei letzten Wochen der Vorbereitung durchzustehen und ich freue mich mit dieser Mannschaft auf die kommende Saison.“

Resümee zum Handball-Sparkassen-Cup 2006

Insgesamt 27 zum großen Teil spannende Begegnungen mit insgesamt 1590 erzielten Toren sind beendet und die 11. Auflage des Handball-Sparkassen-Cups hat mit der SG Kronau-Östringen einen würdigen Turniersieger gefunden. In einem über weite Strecken einseitigen Finale konnten sich die „Rhein-Neckar-Löwen“ vor 1300 Zuschauern mit 29:25 (17:08) gegen den TV Großwallstadt durchsetzen. Damit gewann die SG Kronau/Östringen bei der ersten Teilnahme nach Gründung der Spielgemeinschaft gleich den Pokal des Handball-Sparkassen-Cups und präsentierte sich bereits jetzt gut vorbereitet für die in drei Wochen beginnende Bundesligasaison. Für Kronaus Coach Iouri Chevtsov bedeutet dieser Erfolg bereits der dritte Gewinn des Handball-Sparkassen-Cups und das mit drei unterschiedlichen Teams. Der erste Erfolg rührt noch aus dem Jahre 1997, als er mit dem TBV Lemgo das Finale gegen den THW Kiel gewinnen konnte. Der zweite Erfolg stammt aus dem Jahr 2001, als er mit TUSEM Essen mit 35:26 gegen den ThSV Eisenach die Oberhand behielt. Nord- und Osthessen ist also ein gutes Pflaster für den sympathischen Trainer.

11 Erstligisten, der slowenische Vizemeister RK Gorenje Velenje und die Zweitligisten aus Eisenach, Schwerin, Gensungen/Felsberg und Essen machten dieses Turnier zu einem der Superlative. Neben den Top-Mannschaften nutzten auch die weltweit besten IHF-Schiedsrichter das Turnier zur Vorbereitung. Während sich die Teams für die neue Bundesligasaison in Form brachten, trainierten die IHF-Schiedsrichter für die Handball-Weltmeisterschaft im Januar und Februar in Deutschland. Die Veranstalter des Turniers streben eine weitere fruchtbare Zusammenarbeit mit der IHF und dem DHB an, um auch in den kommenden Jahren die besten Schiedsrichter beim Handball-Sparkassen-Cup aufbieten zu können.

„Mit insgesamt 10.200 Zuschauern liegen wir genau bei der Resonanz der letzten Jahre und sind damit sehr zufrieden. Was uns aber ganz besonders gefreut hat, waren die engen und guten Spiele und sogar die ein oder andere Überraschung. Der Höhepunkt war natürlich das Halbfinale zwischen der SG Kronau/Östringen und dem TBV Lemgo, das erst nach zweimaligem 7-Meter-Werfen zugunsten der SG entschieden wurde“, ziehen Jürgen Bauer, Thomas Giesler und Heide Aust, gemeinsame Veranstalter des Mammutturniers, positive Bilanz. Neben den Sponsoren waren alle Teams mit der Unterbringung und den Trainingsbedingungen hochzufrieden. Eine gute Basis für die Veranstalter, damit auch im kommenden Jahr mit einem hochkarätigen Teilnehmerfeld gerechnet werden kann. +++

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