Polizei und private Sicherheitsdienste vereinbaren stärkere Zusammenarbeit

Mit sechs privaten Sicherheitsunternehmen der Region wird künftig das Polizeipräsidium Osthessen zusammenarbeiten. Diese Vereinbarung wurde heute Vormittag vom stellvertretenden Polizeipräsidenten Osthessens, Erwin Maisch, und dem Vizepräsidenten des Bundesverbandes Deutscher Wach- und Sicherheitsdienste, Peter H. Bachus, unterzeichnet. Es ist die dritte dieser Art - nach Wiesbaden und Frankfurt/M. - in Hessen, die am 01. August in Kraft tritt. "Die jeweiligen originären Aufgaben auf beiden Seiten bleiben unberührt. Es geht lediglich darum, Informationen auszutauschen" sagte Maisch gegenüber Medienvertretern.

Datenschutzrechtliche Regelungen würden in jedem Fall eingehalten. Die Polizei sieht laut Maisch davon ab, den privaten Sicherheitsdienst mit Festnahmen zu beauftragen. Die Mitarbeiter der Sicherheitsdienste sollen melden, wenn jemand in Verdacht steht, eine kriminelle Handlung vollzogen zu haben oder vorzubereiten. Jugendliche könnten an Alkoholkonsum oder Vandalismus gehindert werden. Auch bei kleineren Angelegenheiten greift die Zusammenarbeit: Etwa wenn ein beschädigter Ampelmast gesichert werden muss.

Bei den beteiligten Sicherheitsunternehmen handelt es sich:

1. Diegelmann-Wach-Service-GmbH, Fulda

2. Fuldaer Sicherheits- und Dienstleistungs GmbH & CO. KG, Fulda

3. Moderne Bewachung, Personen und Objektschutz GbR, Fulda

4. Bewachungs-Gesellschaft mbH, Bad Hersfeld

5. Wach- und Schließgesellschaft Heimschutz GmbH, Bad Hersfeld

6. Sicherheits- und Dienstleistungsmanangement GmbH, Künzell

Herr Russek, Leiter der Firma Bewachungs Gesellschaft mbH, mit Sitz in Bad Hersfeld, wird als erster die vereinbarten Informations-und Ansprechstelle (IAS) für dieses Jahr stellen. Herbert Bensing ist auf Seiten der Polizei der Ansprechpartner bei diesem Informationsaustausch. Er wies darauf hin, dass die Unternehmen abwechselnd eine Informations- und Ansprechstelle bereitstellten, bei der alle Informationen verfügbar sind. Bensing unterstrich, die Weitergabe von Informationen müsse organisiert sein, um überhaupt stattzufinden. Mit einem Standardformular werden die Informationen weiter gegeben.

Ziel ist eine Erhöhung der öffentlichen Sicherheit. Auch bei Aktionen wie SMOG (Schule machen ohne Gewalt) oder Schutzengel will die Polizei die Sicherheitsdienste einbinden. Der Polizei hofft, dass beide Seiten voneinander lernen. Denn der technische Stand sowie der Stand der Ausbildung habe sich in den Sicherheitsdiensten erheblich verbessert. Die technische Ausrüstung der Firmen komme der Polizei unter anderem bei Live-Übertragungen von Video-Überwachungen zugute. Die Zusammenarbeit in der Video-Überwachung gebe es im Rhein-Main-Gebiet, in der eine ähnliche Vereinbarung schon länger existiere, noch nicht. In diesem Zusammenhang bezeichnete Erwin Maisch das Polizeipräsidium Osthessen als ein Innovationszentrum.

Die Polizei verspricht sich eine erhebliche Effizienzsteigerung bei ihrer Arbeit, Die Sicherheitsdienste sehen ihren Service verbessert. Denn durch die Kooperation mit der Polizei könnten Einbrecher sofort gefasst und an Schlimmerem gehindert werden, was den Kunden auch zusagen werde. Erwin Maisch unterstrich, dass die Polizei bei dieser Absprache keine Arbeit auslagere.

Informationen geben die Sicherheitsdienste über die Objekte ihrer Auftraggeber ab - seien es öffentliche Gebäude, Firmengelände, Banken oder auch Festplätze oder Wohnhäuser. Sie würden aber auch "Auffälligkeiten" melden, die sie auf ihren Streiffahrten sähen. (MGG) +++