Archiv

Großbrand In Tann-Neustädtges - ein schwerer und aufwändiger Einsatz für über 100 Feuerwehrleute - Fotos: Oliver Krüger

Die Rauchwolke war kilometer...

25.06.06 - Tann

Kettenreaktion durch Funkenflug: Brand auf 3 Gehöften - 700.000 € Schaden

Eine riesengroße Rauchsäule kündete heute Nachmittag von einem Großbrand in der Rhön: um 16:30 Uhr entzündete sich im Tanner Stadtteil Neustädtges in der Scheune eines 59-jährigen Landwirts - durch Funkenflug aus einem Heugebläse - das Heu und setzte das Wirtschaftsgebäude blitzartig in Brand. Der Funkenflug habe eine Kettenreaktion ausgelöst, von der insgesamt 3 Anwesen betroffen wurden.

In dem alten Ortskern, wo die Häuser eng beieinander stehen, griff das Feuer bei starkem Ostwind auf zwei weitere Gebäude über. Während der stundenlangen Löscharbeiten waren rund 130 Feuerwehrmänner aus allen Wehren der Stadt Tann sowie weitere Einsatzkräfte aus Hilders, Hünfeld, Fulda, Hofbieber, Niederbieber und Eckweisbach eingesetzt. Wegen der Probleme mit der Wasserversorgung mussten zunächst aus einem Bach über weite Wege Schlauchleitungen verlegt werden. Den Schaden an insgesamt 3 Gehöften mit Scheunen, Stallungen, einer Gaststätte und Wohnhäusern schätzte die Polizei auf insgesamt 700.000 Euro.

Nach den bisherigen Ermittlungen der Kriminalpolizei Fulda betrieb ein 59-jähriger Landwirt ein Heugebläse in seiner Scheune. Um 16:30 Uhr wurde durch plötzlichen Funkenflug aus dem Gebläse das Heu in der Scheune blitzartig in Brand gesetzt. Unmittelbar danach stand die gesamte Scheune in Flammen. Das etwa 12 mal 25 Meter große Wirtschaftsgebäude wurde vernichtet.

In Folge des starken Ostwindes griff das Feuer danach auf zwei unmittelbar westlich der brennenden Scheune liegenden Anwesen direkt an der Landesstraße 3174 über. Die bauliche Lage in Neustädtges begünstigte die Ausbreitung des Feuers, da Häuser und Stallungen im alten Ortskern sehr dicht zusammen stehen. Personen wurden nicht verletzt. Es gelang, einige Rinder und Schweine aus den Stallungen in Sicherheit zu bringen. Insgesamt fünf Rinder verendeten.

Folgende Schäden - so die Polizei - stünden heute Abend fest: Bei dem 59-jährigen Landwirt brannten Scheune und Stallungen nieder, 4 Kälber verendeten. Die Schadenshöhe betrage etwa 100.000 Euro.

Bei dem Anwesen eines 39-jährigen Nachbarn brannten ebenfalls Scheune und Stallungen komplett nieder, ein Rind verendete. Hier geriet auch der Dachstuhl des Doppelwohnhauses in Brand, so dass der Schaden auf etwa 300.000 Euro geschätzt werde.

Das ebenfalls angrenzende Anwesen einer dreiköpfigen Familie, bestehend aus einem Zweifamilienhaus mit Gaststätte und Scheune, geriet danach in Brand. Auch hier brannte die Scheune komplett nieder. Bei dem Zweifamilienhaus war der Dachstuhl ebenfalls in Brand geraten. Der Sachschaden wird auf cirka

300.000 Euro geschätzt.

Der Gesamtschaden beläuft sich nach Polizeiangaben auf etwa 700.000 Euro. Die Brandstelle wurde durch die Kriminalpolizei beschlagnahmt, die Ermittlungen dauern an.

Nach Auffassung von Ortsbewohnern und Beobachtern des Löscheinsatzes müssten angesichts der eminenten Schäden an den Scheunen, Stallungen und Wohnhäusern sowie der Gaststätte "Pfingstbrunnen" die Schadenssummen insgesamt die Millionengrenze weit überschreiten.

Probleme bereitete den Wehrleuten die Wasserversorgung in dem kleinen Ort: so mussten zunächst über weite Strecken Schlauchleitungen verlegt werden, um aus einem Bach das nötige Löschwasser zu entnehmen. Wegen dieser Schwierigkeiten wurden dann von mehreren anderen Wehren Tanklöschfahrzeuge angefordert und eingesetzt. Aufwändig war der Großbrand aber nicht nur wegen der Wasserprobleme - gefährlich und schwierig war auch die enorme Hitzeentwicklung an den Brandorten.

Besonders anstrengend waren die Löscharbeiten für viele Einsatzkräfte, die wegen der starken Rauchentwicklung unter schwerem Atemschutz arbeiten mussten, was die zusätzliche Belastung von etwa 20 Kilogranm schweren Gerätschaften auf dem Rücken bedeutet. Von den Dachstühlen mussten Ziegel abgedeckt werden, um eventuelle Glutnester und "kriechenden Brand" zu finden und abzulöschen.

Während der umfangreichen Löscharbeiten unter Leitung von Stadtbrandinspektor Thomas Jörges waren insgesamt 130 Feuerwehrmänner der Tanner Stadtwehren sowie der Wehren aus Hilders, Hünfeld, Fulda, Hofbieber, Niederbieber und Eckweisbach eingesetzt.

Die Landesstraße 3174 sollte in Höhe der Brandstelle mindestens bis 22 Uhr noch komplett gesperrt bleiben. Wegen der Gefahr erneuten Brandausbruchs müssen einige Wehrleute während der ganzen Nacht für eine Brandwache im Einsatz sein. +++


....in vielen Orten der Rhön heute Nachmittag zu sehen


Zunächst brannte offenbar nur eine Scheune mit Stallungen

Große Probleme mit der Wasserversorgung: aus einem Bach mussten über lange Wege Schlauchleitungen gelegt werden



Die starke Rauchentwicklung des Feuers....


...verdunkelte über dem Brandort in Neustädtges nicht nur den Himmel, sondern machte auch die Arbeit der Wehrleute anstrengend

Wegen der schwierigen Wasserversorgung wurden von mehreren Wehren Tanklöschfahrzeuge angefordert und eingesetzt


Aus den Stallungen konnten Rinder und Schweine noch befreit werden

Von vielen Stellen aus wurde gelöscht...


...und auch der Fuldaer Teleskopmast kam zum Einsatz


Der Tanner Bürgermeister Markus Meysner (rechts) informierte sich vor Ort und sprach auch mit Kreisbrandinspektor Stefan Schmidt (links), der hier am Löschfahrzeug im Einsatz war

Das Feuer drohte auf andere Gebäude überzugreifen



Besonders schwer hatten es die Atemschutzgeräteträger: mit über 20 kg Ausrüstung auf dem Rücken bei der enormen Hitzeentwicklung des Brandes

Über Osthessen News

Kontakt
Impressum

Apps

Osthessen News IOS
Osthessen News Android
Osthessen Blitzer IOS
Osthessen Blitzer Android

Mediadaten

Werbung
IVW Daten


Service

Blitzer / Verkehrsmeldungen Stellenangebote
Gastro
Mittagstisch
Veranstaltungskalender
Wetter Vorhersage

Social Media

Facebook
Twitter
Instagram

Nachrichten aus

Fulda
Hersfeld Rotenburg
Main Kinzig
Vogelsberg
Rhön