Die LÖSUNG? Siegerentwurf für neues Geschäftshaus Rabanusstraße

Fuldas OB Gerhard Möller, Stadtbaurätin Cornelia Zuschke und der Chef des niederländischen Parkhausbetreibers Q-Park, Theo Thuis, demonstrierten Einigkeit: Der von allen dreien favorisierte Entwurf für den Neubau eines Geschäftshauses an der Ecke des Universitätsplatzes entlang der Rabanusstraße vom Kasseler Büro Schultze und Schulze war klarer Sieger des von Q-Park ausgelobten Wettbewerbs. Insgesamt zwölf Büros, davon sechs aus Stadt und Region, waren aufgefordert, ihre Ideen und Konzepte für eine anspruchsvolle Bebauung am Rande des Schulhofs der Adolf-von-Dalberg-Schule einzureichen. Alle waren der Aufforderung nachgekommen und hatten „ganz neue Gedanken und Konzepte eingebracht“, wie Thuis als Fazit einer ganztägigen Preisgerichtssitzung formulierte.

Alle Arbeiten seien gut gewesen, erklärte Fuldas OB. Deshalb sei die Platzierung der Wertungsjury, die von Professor Jochem Jourdan geleitet wurde, nicht leicht gefallen. Doch mit dem 1. Preis könnten alle Beteiligten sehr zufrieden sein, meinte Möller. Der Entwurf des Kasseler Büros zeichnet sich laut Preisgericht durch die „gute architektonische Qualität und das ansprechende Erscheinungsbild, verbunden mit einem hohen Maß an Funktionalität aus.“

Ein dritter Preis nach Fulda für REITH + WEHNER

Neben dem Hauptpreis nach Kassel gab es allerdings von der Jury keinen zweiten Preis. Dafür entschied man sich, zwei dritte Preise zu vergeben: an das Fuldaer Architektenbüro REITH + WEHNER sowie das Stuttgarter Büro NEUGEBAUER + RÖSCH. Der vierte Preis entfiel auf ZIMMERMANN + LEBER aus Darmstadt.

Alle Wettbewerbsarbeiten werden vom 14. bis 24. Juni 2006 im Marmorsaal des Stadtschlosses in Fulda der Öffentlichkeit präsentiert. Öffnungszeiten täglich (außer Freitag) 10.00 bis 18.00 Uhr, Freitag 14.00 bis 18.00 Uhr. Die Eröffnung der Ausstellung ist am Mittwoch, den 14. Juni um 18.00 Uhr.

Kräftiger Sieger-Entwurf

Die vom Investor Q-Park gewünschte Nutzungsanforderung bzw. der Nutzenmix aus Läden, Büro und Wohnungen werde am Besten mit dem Entwurf von Schultze und Schulze erfüllt, hieß es. Das Preisgericht hob besonders hervor, dass die Erschließung des Gebäudes sowohl vom Universitätsplatz als auch von der Rabanusstraße gut gelöst wie auch die Zufahrt zur Tiefgarage entsprechend den Vorgaben richtig angeordnet worden sei.

Größe und Form des Baus gebe die richtige Antwort auf die vorhandene städtebauliche Situation zwischen Rabanusstraße und Dalbergstraße. Das von den Planern im Eckbereich des Neubaus vorgesehene Café mit Erker und Ausblick zum Universitätsplatz fand besondere Beachtung bei der Bewertungsjury. Insgesamt umfasst der Baukörper laut Stadtbaurätin Cornelia Zuschke eine Bruttogrundfläche von 4.200 qm und be-wegt sich mit dieser Zahl im Mittelfeld der eingereichten Entwürfe.

...und sogar eine neue Ersatz-Turnhalle

Aus Sicht von OB und Stadtbaurätin bietet das Konzept des Kasselaner Architekturbüros alle Voraussetzungen, die den Neubau für einen künftigen Mieter zu einer 1a-Lage machen. Rund 1.800 bis 2.000 qm stehen für gewerbliche Zwecke zur Verfügung. Außerdem sieht der Entwurf eine neue Turnhalle mit den Maßen 16 x 14,5 Meter als Ersatz für die bisherige aus dem letzten Jahrhundert stammende Halle der Dalbergschule sowie Wohnungen vor.

„Eine Menge an Arbeit zur freien Planung steht noch an“, unterstreicht Fuldas Stadtbaurätin. Es handelt sich um einen Vorentwurf, der noch weiterentwickelt werden muss. Dennoch ist Investor Theo Thuis sehr zufrieden mit der Siegerarbeit, die er als „kräftigen Entwurf“ beurteilt und „der uns im Gesamtvorhaben zur Neugestaltung des Uniplatzes ein großes Stück nach vorne bringt.“ Der künftige Neubau lade neue Mieter förmlich ein, „sich an diesem Standort zu Hause zu fühlen“, meint der Niederländer, der sich um die Geschäftsfläche um einen zentralen Ankermieter bemüht.

Kontakte zu H & M sowie ZARA

OB und Thuis bestätigten, dass man mit den bereits hinlänglich bekannten möglichen Geschäftspartnern wie dem schwedischen Bekleidungskonzern H & M oder dem spanischen Modeanbieter Zara in Kontakt stehe. Möglichst frühzeitig und bald wolle man Verbindlichkeit über die künftige Nutzung der Fläche haben, formulierten Möller und Thuis zum erklärten Ziel. Neben der Geschäftsfläche sind rund 900 qm für Woh-nen/Büro vorgesehen.

Ein exakter Baubeginn steht noch nicht fest. Noch vor oder unmittelbar nach der Sommerpause jedenfalls sollen die weiteren Beschlüsse zur Neugestaltung des Universitätsplatzes erfolgen, die vor allem die vertraglichen Komponenten beinhalten, betont OB Möller. Noch im Spätherbst soll nach Vorstellungen der Planer der versenkbare Hubtisch als „Lebensader für Karstadt“ eingerichtet werden, wie Stadtbaurätin Zuschke erläuterte. Danach böten sich in der Bauabfolge Alternativen, die jedoch von der Prämisse ausgehen müssten, die Belastung für Anwohner, Geschäfte und Kunden so gering wie möglich zu halten.

Impuls für die Innenstadt

Für Fuldas OB wird mit der jetzigen Entscheidung im Rahmen der Neugestaltung des Universitätsplatzes der „Sprung Fuldas in die Moderne weiter fortgeführt“. Das Ergebnis des Wettbewerbs bezeichnet Stadtbaurätin Zuschke als gute, qualitätsvolle Lösung für ein großes und wichtiges Quartier, das unterschiedlichen Belangen und vielen Ansprüchen genügen muss.

Zufrieden konnten OB und Stadtbaurätin schließlich über das Schlussstatement von Q-Park-Chef Theo Thuis sein. „Wir glauben an Fulda als mittelgroßer Stadt und glauben, mit diesem Geschäftshaus einen qualitativ hochwertigen Impuls geben zu können.“ (mb) +++