Besondere Freundschaft: Treffen ehemaliger Kriegsgefangener in Doubs

Die tiefe Freundschaft, die in mehr als vier Jahrzehnten zwischen den ehemaligen französischen Kriegsgefangenen des Lagers Hünfeld und der Hünfelder Bürgerschaft gewachsen ist, soll auch weiter bestehen bleiben. Dies bekräftigten die Teilnehmer des diesjährigen Kriegsgefangenentreffens der „Ehemaligen von Hünfeld“ in Doubs, zu dem wieder wie in jedem Jahr eine Delegation aus Hünfeld angereist war.

Dieser Delegation gehörten neben Bürgermeister Dr. Eberhard Fennel und seiner Gattin Rita auch der Ehrenstadtverordnetenvorsteher Kurt Schramm, der langjährige Stadtrat Lothar Bentler mit seiner Frau Christa, vom Partnerschafts-verein Rigobert Guthmüller mit Heidi Vollendorf, die Eheleute Beuting sowie die Eheleute Kohlmann mit ihrer Tochter Claudia Scholl-Kleinfelder und deren Ehemann an. Die Eheleute Kohlmann haben eine Stiftung errichtet, die das Andenken an die ehemaligen französischen Kriegsgefangenen des Lagers Hünfeld auf Dauer wahren soll.

Angereist zum Treffen waren 27 Teilnehmer aus ganz Frankreich, darunter viele Kinder und Enkel der Ehemaligen von Hünfeld, Witwen und drei hoch betagte ehemalige Kriegsgefangene, die ihre Lagerzeit noch in Hünfeld verbracht haben. Zu ihnen gehörten Louis Larue, Pierre Cornu und Paul Lambert, der die Hünfelder in Kirchhaseler Platt begrüßte, das er während seiner Gefangenschaft bei der Arbeit bei einem Bauern gelernt hatte.

Besonders bewegend während des viertägigen Treffens war ein Empfang im Rathaus der Stadt Doubs bei Pontarlier im französichen Jura, dem eine Kranzniederlegung am Ehrenmal für die Opfer der beiden Weltkriege vorausgegangen war. Hünfelds Bürgermeister Dr. Eberhard Fennel und sein Amtskollege aus Doubs legten im Beisein zahlreicher Veteranen aus der Region ein Blumengebinde zur Erinnerung an die Opfer der Kriege nieder. Der Bürgermeister von Doubs würdigte dabei diese besondere Freundschaft, die auf das Jahr 1962 zurückgeht.

Bereits seit Anfang der 50er Jahre hatten sich die ehemaligen Kriegsgefangenen des Lagers Hünfeld regelmäßig einmal im Jahr in einer französi-schen Stadt getroffen. 1962 machten sie sich erstmals auf den Weg nach Hünfeld in die Stadt der ehemaligen Lagerhaft. Von dieser Zeit an fanden die jährlichen Treffen alle vier Jahre in Hünfeld statt, so lange es die Gesundheit und das Alter der „Ehemaligen“ zuließ. Mittlerweile haben auch die drei Kriegsgefangenen, die am Treffen teilnahmen, alle das 85. Lebensjahr bereits hinter sich gelassen, die älteste Teilnehmerin, die Witwe Annequin Raymond, ist 92.

Trotzdem versprachen sie einander, diese Treffen fortzuführen. Ein Enkel eines Kriegsgefangenen erklärte sich spontan bereit, das Treffen im nächsten Jahr in der Champagne auszurichten. +++