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Die Initiatoren vor der Lehrstellenbörse in der VR Genossenschaftsbank in der Fuldaer Bahnhofstraße - Bilder: Stefan Knopp

Die Ausbildungsplätze sind für 2007 ausgeschrieben, ...

02.06.06 - Fulda

Chance für Azubis und Betriebe: 1. Lehrstellenbörse des Kreishandwerks

Als „Initiative, die nach vorne blickt“ bezeichnete heute Arbeitsagenturchef Waldemar Dombrowski die regionale Lehrstellenbörse des Fuldaer Handwerks, die heute in den sieben Filialen der VR Genossenschaftsbank im Kreis anläuft. Dort werden ausgeschriebene Ausbildungs- und Praktikumsstellen in handwerklichen Betrieben für Interessierte angeboten. Dombrowski stellte heute als Vorsitzender der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Fulda zusammen mit dem Vorstand der VR Genossenschaftsbank Fulda, Manfred Gerhard, sowie dem Geschäftsführer der Kreishandwerkerschaft Fulda, Manfred Schüler, und dessen Referenten für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, Dr. Herbert Büttner, die Lehrstellenaktion vor.

Zielgruppe sind vor allem Schülerinnen und Schüler der Region Fulda, die nächstes Jahr ihren Abschluss machen. Als Ziele nannte Büttner unter anderem Aufklärungsarbeit über Handwerksberufe bei den Bewerbern und Motivation für Betriebe, mehr Ausbildungsstellen anzubieten.

In den Filialen in Fulda, Petersberg, Großenlüder, Flieden, Hünfeld, Langenschwarz und Burghaun der Genossenschaftsbank können die Kunden an Stellwänden die ausgeschriebenen Stellen einsehen, die in Form von Visitenkarten den Betrieb mit Kontaktmöglichkeit und die verfügbare Stelle nennen. Die Kreishandwerkerschaft hat die Schulen speziell angeschrieben und auf die neue Initiative aufmerksam gemacht, die als die erste Aktion dieser Art in ganz Hessen bezeichnet wurde. Aber nicht nur Schülerinnen und Schüler könnten diese Möglichkeit nutzen, sondern jeder. Derzeit hängen 70 Ausbildungsplätze und 70 Praktikumsstellen aus. Zugleich sollen durch diese Aktion auch Wissenslücken gefüllt werden.

Ein Problem sei, dass viele junge Menschen heute keine wirkliche Vorstellung von vielen Handwerksberufen hätten, meinte Büttner. Dem solle abgeholfen werden, wobei er auch auf die Internetseiten http://www.handwerksbetrieb.de und http://www.kh-fulda.de verwies. Ein weiterer Grund, diese Aktion ins Leben zu rufen, sei auch die Hoffnung, dass Betriebe aufmerksam werden und weitere Stellen anbieten, so dass das Angebot in den Bankfilialen regelmäßig aktualisiert werden könne. Es seien immer noch zu wenig Stellen vorhanden, meinte auch Manfred Gerhard. Und schließlich gehe es auch um einen Imagetransfer von Kreishandwerkerschaft und Genossenschaftsbank. „Die VR-Banken sind die geborenen Partner dieser Berufsgruppen“, sagte er.

Büttners Appelle richteten sich an mehrere Seiten: die potenziellen Bewerber sollten sich Gedanken darüber machen, ob eine handwerkliche Ausbildung nicht das Richtige für sie sei. Auszubildende sollten melden, wenn sie einen Platz gefunden haben, um das Verfahren nicht für andere zu blockieren. Die Betriebe sollten mehr Stellen anbieten und auch vermehrt diese Angebote melden, um sich und den Bewerbern mehr Optionen zu bieten. Und schließlich richtete er sich an Eltern von Bewerbern mit der Bitte, ihre Kinder zu unterstützen. Büttner plädierte dafür, dass eine telefonische Anfrage in Betrieben der Blindbewerbung vorzuziehen sei.

Die Lehrstellenbörse bietet Ausbildungsplätze für den Sommer 2007 an, während viele der Betriebspraktika bereits dieses Jahr angetreten werden können. Manfred Schüler erklärte, die Schülerinnen und Schüler hätten durch das frühe Angebot der diesjährigen Aktion ausreichend Zeit, sich mit diesem Thema auseinanderzusetzen und sich über die Berufe zu informieren. Die Börse stellt dabei nur einen Baustein dar: Auf dem „Tag des Handwerks“ im Spätsommer soll in den Schulen selbst die Möglichkeit angeboten werden, sich über diese Thematik zu informieren. Die Praktika könnten dagegen schon in den Sommerferien angetreten werden, um sich ein erstes Bild von möglichen Handwerksberufen zu machen und später als Referenz zu dienen.

Fulda steht sowohl hessen- als auch bundesweit mit einer Arbeitslosenquote von 6,7% sehr gut da, wie Gerhard betonte. Hanau läge mit 8,1% an zweiter Stelle, der Bundesschnitt liege bei derzeit 10,8%. Die Ausbildungsleistung sei überdurchschnittlich, was einem funktionierenden Netzwerk aus Schulen, Arbeitsagentur, Ausbildungsbetrieben und Kreishandwerkerschaft zu verdanken sei. Und es gebe kaum Arbeitslose auf Ausbildungssuche. Im Jahr 2005 sei die Zahl der Arbeitslosen um 20% zurück gegangen. Keine andere Region habe eine solche Zahl vorzuweisen, sagte Dombrowski. Dieser Rückgang ließe sich auf eine günstige Kombination von Saison und Konjunktur zurückführen. Er rief die Ausbildungssuchenden auf, sich verstärkt für berufliche Alternativen zu öffnen, und räumte dem Handwerk eine wichtige Bedeutung ein.

Manfred Schüler relativierte diese Zahlen: zwischen 1998 und 2005 habe es einen Einbruch in der Zahl der Ausbildungsplätze von 554 auf 466 gegeben. Für 2006 sei man „leicht optimistisch, die Talsohle durchschritten zu haben“. Deswegen sei eine Aktion wie die Lehrstellenbörse gerade jetzt besonders wichtig: Sie fördere einen „Umdenkungsprozess“, der sich über Jahre hinziehe. Das Projekt sei nicht "erst jetzt" anberaumt worden, sondern "schon jetzt".

Bei der Präsentation im Konferenzraum der VR-Genossenschaftsbank Fulda waren auch Obermeister verschiedener Innungen anwesend, die der Kreishandwerkerschaft angehören. Als Vorsteher der Handwerksinnungen haben sie einen nicht unerheblichen Anteil an der Durchführung der Lehrstellenbörse. Die Aktion ist auch in ihrem Sinne, wie Gerhard verdeutlicht: „Wer weiß schon, dass alleine das Bauhauptgewerbe 17 Ausbildungsberufe anbietet?“ Oder dass ein Fleischer heutzutage viel mehr Dienstleistungen anbietet als Tiere zerlegt. (S.K.) +++


... während Schülerinnen und Schüler viele Betriebspraktika schon dieses Jahr in den Somemrferien angehen können

Manfred Gerhard vom Vorstand der VR Genossenschaftsbank Fulda (li.) und der Leiter der Agentur für Arbeit, Waldemar Dombrowski bei der Vorstellung der Lehrstellenbörse


Von der Kreishandwerkerschaft Fulda: Der Referent für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, Dr. Herbert Büttner (li.), und Geschäftsführer Manfred Schüler

Obermeister verschiedener Handwerksinnungen beim Gespräch mit Gerhard

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