Empörung über "Parkplatz-Abzocke" von CONTIPARK - Wie ist Ihre Meinung?

Das Bahnhofstraßenfest hat gestern viele Besucher in die Innenstadt gelockt - trotz des schlechten Wetters. Das Parkplatzproblem haben viele Besucher aus nah und fern gelöst, indem sie den Parkplatz in der Esperantostraße benutzten. In der verständlichen Annahme, dass dort - wie sonst überall in Fulda - gilt, dass man nach 19 Uhr abends und an Sonn- und Feiertagen kostenlos parken kann. Aber weit gefehlt! 22 Euro "Strafgebühr" wollte der Betreiber des Parkplatzes hinterher abkassieren. Unser Leser Udo Bauch aus Eichenzell hat sich über diese "Abzocke" derart geärgert, dass er Fuldas OB Gerhard Möller umgehend einen offenen Brief zukommen ließ, den wir hier im Wortlaut veröffentlichen.

Sind Sie auch dem Irrtum aufgesessen, dort könne man am Feiertag kostenfrei parken und haben dann den "Schock des Abends" erlebt ? Wie beurteilen die Osthessen-News-Leser die Parkplatzsituation im allgemeinen und besonderen? Schreiben Sie uns - wir werden Ihre Meinung veröffentlichen!

O f f e n e r B r i e f

Betr.: Freiparkplatz Esperantostrasse der Firma Contipark Parkgaragen GmbH

Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister Möller!

Gestern am Feiertag sind wir mit der Familie nach Fulda gefahren, um dort gemütlich Essen zu gehen und später noch das Bahnhofstraßenfest zu besuchen. Wir parkten auf dem Freiparkplatz in der Esperantostrasse und gingen davon aus, dass man an Feiertagen und nach 20 Uhr keine Parkgebühren entrichten muss. Als wir von unserem Stadtbummel zurückgekommen sind, wurden wir eines Besseren belehrt und der schöne Stadtausflug (wo wir auch über 100 Euro in der Stadt ausgegeben haben) wurde stark getrübt.

Wir haben von der Firma Contipark Parkgaragen GmbH aus Berlin einen Zahlschein wegen „Parken ohne gültigen Parkschein“ über sage und schreibe 22,-- Euro erhalten, mit einer deutlichen Androhung, das weitere Kosten entstehen würden, wenn der Betrag nicht innerhalb 10 Tagen überwiesen wird. Weiterhin werden die Stadtbesucher mit der Androhung einer „strafrechtlichen Verfolgung“ eingeschüchtert.

Gestern Abend war der Parkplatz dort recht voll, was in Anbetracht des schönen Bahnhofsstraßenfest auch verständlich ist. Zahlreiche Autobesitzer haben einen Zahlschein hinter der Windschutzscheibe vorgefunden und haben den Stadtbummel in der Stadt Fulda sicherlich in schlechter Erinnerung. Die Firma Contipark hat gestern somit richtig „Kasse“ gemacht!

Nach heutiger Rücksprache mit dem Ordnungsamt der Stadt Fulda, häufen sich die Anfragen und Beschwerden über Zahlungsaufforderungen bis über 30,-- für das Parken auf dem Freigelände der Firma Contipark. Üblicherweise ist es doch so, das die Stadt Fulda auf ihren Parkflächen auf Freigeländen an Sonn-und Feiertagen und nach 19 Uhr keine Parkgebühren erhebt.

Die von der Firma Contipark Parkgaragen geforderten Parkgebühren beim Parken ohne gültigen Parkschein sind für mich persönlich als „Wucher“ und „Abzocke der Bürger“ zu betrachten. Wenn man auf städtischen Parkplätzen ohne Parkschein parkt, dann erhält man einen Strafzettel von üblicherweise 5,-- Euro. Der von Contipark geforderte Betrag von 22,-- ist eindeutig zu hoch und ist nicht gerechtfertigt!

Es kann und darf nicht im Sinne der Stadt Fulda sein, das die Firma Contipark Parkgaragen überteuerte „Strafzettel“ verteilt und die Bürger dann verärgert über die Stadt Fulda sind und gehemmt werden, erneut die Stadt zu besuchen.

Deshalb fordere ich Sie mit diesem offenen Brief eindringlich auf, mit der Firma Contipark zu verhandeln, dass zukünftig keine überzogenen und einschüchternde Zahlungsaufforderungen verteilt werden und dass sich die Firma Contipark den Parkvorschriften der Stadt Fulda anpasst.

Bitte setzen Sie sich dafür ein, dass die gestern Abend an einem Feiertag verteilten Zahlungsaufforderungen zurückgenommen werden. Auch überzogene Zahlungsaufforderungen der vergangenen Tage müssen korrigiert werden!

Die Frage stellt sich auch, ob die Firma Contipark rechtlich überhaupt legitimiert ist, derart überzogene Strafgebühren durchzusetzen. Hier sollten Sie bitte eine rechtliche Stellungsnahme vom Rechtsamt der Stadt Fulda einholen und das Ergebnis durch die Medien der Öffentlichkeit bekannt machen.

Gerade in der andauernden Parkplatzdiskussion in der Stadt Fulda, muss es in Ihrem Interesse sein, das die Bürger und Besucher gerne in die Innenstadt kommen und nicht durch derartige Maßnahmen verärgert und abgehalten werden, das Geld weiterhin in der Stadt auszugeben. Kein Wunder wenn die Bürgerschaft verärgert ist, die Innenstadt meidet und vermehrt ihre Einkäufe bei den Geschäften der Kaiserwiesen tätigen. Dort bezahlt man überhaupt keine Parkgebühren und dort erhält man auch keine Strafzahlungen.

In dieser Angelegenheit müssen Sie als Oberbürgermeister nun umgehend im Sinne der Bürger und im Sinne der Geschäfte/Restaurant der Innenstadt handeln.

Die Bürger müssen in Zukunft mit Freude nach Fulda in die Innenstadt kommen. Die Maßnahmen der Berliner Contipark Parkgaragen tragen nicht zum Erfolg einer belebenden und blühenden Innenstadt bei. Die Bürger müssen nicht weiterhin mit bürgerunfreundlichen Maßnahmen bestraft werden, wenn sie in der Innenstadt ihr Geld ausgeben möchten. Jeder Strafzettel führt zwangsläufig zu einem Konsumverzicht, da der Bürger die Mehrausgaben des Strafzettels wieder an anderer Stelle einsparen muss!

Bitte prüfen Sie mein Anliegen und das Anliegen vieler verärgerter Stadtbesucher. Ich bitte um Ihre baldige Antwort, was Ihre Bemühungen in dieser Angelegenheit ergeben haben.

Vielen Dank.

Mit freundlichen Grüßen

Udo Bauch+++