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26.05.06 - Mücke
1.000 WM-Touristen auf Campingplatz: "Überprüfte Fußballfans, keine Hooligans"
Große Aufregung in einem kleinen Ort: Im Mückener Ortsteil Groß-Eichen auf dem dortigen Campingplatz haben sich zur Fußball-Weltmeisterschaft fast eintausend ausländische Fans angesagt, die dort in Zelten Urlaub machen wollen. In der Bevölkerung kursierten in den vergangenen Tagen zum Teil die absurdesten Gerüchte über 4.000 gewaltbereite englische Fans. Deshalb informierte der Campingplatzbetreiber Günther Hartenstein gemeinsam mit Bürgermeister Mathias Weitzel und Vertretern der Vogelsberger Polizei im Dorfgemeinschaftshaus über die tatsächlichen Hintergründe.
Kein einziger Hooligan könne unter seinen Gästen sein, denn seine Besucher könnten sich nur mit der Angabe ihrer Personalien anmelden und seien genau gecheckt worden, sagte Betreiber Hartenstein. Die Gäste bekämen jeder eine eigene Ident-Card mit Bild. Außerdem wollten seine Gäste - rund 30 Prozent Amerikaner, Kanadier, Südafrikaner und Australier und 70 Prozent aus dem europäischen Ausland - nichts anderes als gemeinsam Spaß während der Spiele haben.
Busse brächten sie zu den Spielen, für die sie Karten erworben hätten. Darüberhinaus sei ein attraktives Rahmenprogramm zusammengestellt worden. So werden Besichtigungstouren in die nähere und weitere Umgebung unternommen, zusammen gegrillt, gesungen, Gitarre gespielt und eine eigenen "Platz-WM" ausgetragen. Seine Gäste kommunizierten bereits seit fast einem Jahr über das Internet in einem eigens eingerichteten Chatroom miteinander und freuten sich darauf, "zu Gast bei Freunden" zu sein.
Auch der Leiter der Polizeidirektion Vogelsberg, Siegfried Schulz beruhigte die rund 200 Anwesenden im Dorfgemeinschaftshaus: "Das sind weder Kriminelle noch Hooligans, sondern ganz normale Leute." Seine Polizeibeamten hätten während der Weltmeisterschaft den Campingplatz in Groß-Eichen auf jeden Fall verstärkt im Blickwinkel, versprach er. Ein "Schutz- und Sicherheitskonzept" der Polizei solle jede Form von Ausschreitung verhindern. Denn bei alkoholisierten Fans könne es natürlich auch einmal zu Rangeleien kommen. Offenbar war die Information über die Hintergründe sehr hilfreich, die Besucher seien mittlerweile von der Seriosität seiner Veranstaltung weitestgehend überzeugt worden, erklärte der Campingplatzbetreiber.
Mehr Informationen gibt es unter: " http:://www. worldcupcamping.com ". +++