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Klare Sicht - und klare Informationen... - Fotos: gw

....Studentenprotest mal anders - bei der ungewöhnlichen Aktion heute in der Ausfahrt des Kaufland-Parkplatzes

18.05.06 - Fulda

Studentenprotest mal anders - Unterwegs mit Putzeimer, Wischern und Infos

Den ersten "demofreien" Tag in Fulda nach den Protestmärschen und Kundgebungen der vergangenen drei Tage verbrachte eine Handvoll Studierende nicht etwa mit abhängen. Von manchen Passanten hatten die Absolventen der Fachhochschule Fulda in den vergangenen Tagen ein gemurmeltes "...die sollten mal lieber arbeiten" gehört. Und genau das machten die jungen Frauen und Männer am späten Vormittag - vor der angesetzten Vollversammlung der FH-Studenten - zur Freude zahlreicher Autofahrer: schließlich bekamen die nicht nur Informationen über die Hintergründe des Studentenprotestes gegen die Einführung von Studiengebühren - sondern auch blanke Autoscheiben.

Auf dem Heck eines Autos hing ein Tuch mit der Aufschrift "Ein Hoch auf den >Sozialstaat<" und war für die Autofahrer am Parkplatz des "Kaufland"-Marktes in der Straße "Am Rosengarten" das Zeichen: hier ist was los. Eine Handvoll Studenten - Linda Schröder, Susann Gorisch, Markus Arand, Antje Springer und Sarah Weidner - bot den Fahrzeuglenkern an, ihre Scheibe zu putzen - und drückten den Einkaufsparkern ein Infoblatt in die Hand. Die Gruppe hatte die Aktion zunächst an der Frankfurter Straße geplant, aber nach Absprache mit der Polizei dann doch verlegt.

Mit dem Manager des Kaufland-Marktes war die ungewöhnliche Dienstleistung an der Ausfahrt des Geschäftsparkplatzes ebenfalls abgesprochen: "Wir wollen ja die Unterstützung der Bevölkerung - und nicht dass es heißt, die Studenten wollen bloß Krawall machen", begründete Markus Arand die vorausschauende Vorgehensweise.

Mit einigen Autofahrern gab es auch kurze Gespräche darüber, dass die jungen Leute bei Einführung der Studiengebühren "...künftig in die Schuldenfalle studieren" und sich dann vorrangig die Kinder reicher Eltern nur noch ein Studium leisten könnten.

Die Studierenden warfen zudem weiterführende Fragen auf, etwa: Wie entwickelt sich die Gesellschaft im Land weiter? Was sind die Folgen, wenn Bildung zur bezahlten Ware wird? Wer bildet qualifizierte Fachkräfte aus und wer soll für den Fortschritt forschen? Oder: wo bleibt Deutschland im internationalen Vergleich? Aber sie sagten auch: "Wir müssen ja schon mal üben, wenn wir dann noch mehr Nebenjobs annehmen müssen, um noch studieren zu können."

Viele Autofahrer hatten keine Zeit und fuhren weiter, aber viele hielten auch an: meist lächelnd nahmen sie die Information, manche ließen sich gerne die Frontscheibe putzen, einige sprachen den Studenten Solidarität aus und Mut zu. Obwohl das Ganze "kostenlos" angelegt war: nach zwei Stunden hatten die einfallsreichen jungen Leute 4 Euro 30 Cent Trinkgeld bekommen - und haben sich darüber richtig gefreut. +++


Die jungen Leute teilten sich auf: zwei wischten ....

...und zwei sprachen mit den Autofahrern, die meist angenehm überrascht waren


Bei höheren Fahrzeugmodellen waren sogar "Luftsprünge" nötig - trotzdem machte die besondere Aktion allen Spaß

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