Mit Demos, Straßenblockade und Trauermarsch gegen Studiengebühren

"Wir sind hier und wir sind laut, weil man uns die Bildung klaut." Das war der Kampfruf, mit dem mindestens 250 Studentierende der Fachhochschule Fulda heute nach einer Vollversammlung spontan gegen die geplante Studiengebühr demonstriert haben. Sie zogen von der Fachhochschule in die Innenstadt und demonstrierten auf dem Universitätsplatz. Wegen kurzer Sitzblockaden auf den Kreuzungen kam es zu zeitweiligen Verkehrsbehinderungen. Adressatin des Protestes war auch Kultusministerin Karin Wolff (CDU), die kurz vor Beginn der Demo zu einem Termin in Fulda war.

Studierende und Ministerin trafen aber nicht aufeinander. Stattdessen zogen die Demonstranten kurzzeitig ins Vonderau Museum, um dort aus der Verfassung den Passus zur Bildung verlauten zu lassen. Diesem Text liefen die Studiengebühren zuwider, betonte der Sprecher der Demo via Megafon. "Studiengebühren gehen alle etwas an", hieß es vielfach.

Diese Demo war nur der spontane Auftakt zu einer Reihe von Protestaktionen, mit denen die Studierenden nächste Woche auf ihr Anliegen aufmerksam machen wollen. Studentin Barbara Klawitter, die der Vollversammlung beigewohnt hatte, sagte, in der nächsten Woche werde gestreikt. Eine weitere Vollversammlung sei für nächsten Donnerstag geplant. Bis dahin werde es eine weitere Demo und einige Aktionen geben, zum Beispiel auch in Schulen bei den potenzellen Studierenden von morgen.

Studentin Susanne Gorisch ist für die "Aktion B27" zuständig. Nächsten Montag wollen die Demonstrierenden die Leipziger Straße blockieren und Flyer verteilen. Weiterhin werde es einen Trauermarsch durch die Stadt geben, um das "Begräbnis des freien Studiums" zu symbolisieren. Darüber hinaus wollen Studenten Bilder malen und diese versteigern, "weil wir uns ja demnächst irgendwie unser Studium finanzieren müssen", wie die zuständige Studentin sagte. Und nicht zuletzt ist auch ein Protestmarsch auf der A7 angedacht.

Die CDU-Landesregierung Hessen hat vor Kurzem die Einführung von Studiengebühren zum Wintersemester 2007/2008 beschlossen. Ab Oktober nächsten Jahres sollen die Studierenden pro Semester 500 Euro bezahlen, die in die Hochschulkassen fließen. (S.K.) +++