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Werden hier bald 80 Mitarbeiter weniger arbeiten?

Das Werk von "duramotive" ist wichtiger Arbeitgeber in der Region....

03.05.06 - Großenlüder

"Lassen uns den Mund nicht verbieten" - DURAMOTIVE gegen IG METALL

Die Auseinandersetzung um den Erhalt aller Arbeitsplätze bei "duramotive" in Großenlüder (Kreis Fulda) wird jetzt auch auf juristischer Ebene geführt. Dr. Christian Schäfer, Geschäftsführer und Eigner u.a. von Dura (Fulda) und dem Tochterunternehmen duramotive (Großenlüder) ließ den IG Metall-Vertretern Michael Pilz und Ferdinand Hareter jetzt eine "strafbewehrte Unterlassungs- und Widerrufserklärung" zusenden. Der angebliche Grund seien "rufschädigende und wahrheitswidrige Äußerungen" zu Lasten der Firma duramotive GmbH.

Pilz und Hareter erklärten unterdessen, dass sie nichts von alledem zurücknehmen würden, was sie in Pressemitteilungen und Flugblättern behauptet hatten. Alle Aussagen entsprächen der Wahrheit. Dafür gebe es Zeugen und die Tatsachen seien auch zu belegen. „Wir werden überhaupt nichts widerrufen und sehen einer juristischen Auseinandersetzung gelassen entgegen“, so der 1. Bevollmächtigte der IG Metall Hanau/Fulda, Michael Pilz.

Die Gewerkschafter vermuten, dass die IG Metall mit den strafbewehrten Unterlassungs- und Widerrufserklärungen "mundtot" gemacht werden solle. Da der Widerstand gegen die geplanten Verlagerungen und den anstehenden Arbeitsplatzabbau sowohl in der Belegschaft wie unter den Betriebsräten wachse, solle die Gegenwehr so erstickt werden. Genau dieses werde aber nicht gelingen: "Wir lassen uns nicht den Mund verbieten" erklärte Hareter.

Die IG Metall bleibe dabei, dass das Verhalten eines Geschäftsführers würdelos sei, der von seiner Belegschaft Verzicht in Millionenhöhe verlange und trotzdem Kolleginnen und Kollegen "rausschmeißen wolle". Dr. Christian Schäfer selbst habe in der Betriebsversammlung der Dura am 11. April 2006 von den Belegschaften der dura und der duramotive 2 Mill. Euro Verzicht gefordert, ansonsten müsse er bei der Dura 30 Kollegen und bei duramotive 80 Kollegen entlassen, so Hareter. Dies habe er vor den Betriebsräten und der anwesenden Belegschaft gesagt.

Laut Hareter sei es auch eine Tatsache, dass es seit Austritt der Dura aus dem Arbeitgeberverband keine einzige Lohn- und Gehaltserhöhung mehr gegeben habe, die von den Tarifpartnern nach dem Austritt ausgehandellt worden sei. Dies könnte die gesamte Belegschaft mit Blick in ihren Geldbeutel jederzeit bezeugen. Die massive Kürzung der Prämien in der Dura könne im Einzelfall ohne weiteres bis zu 160 € im Monat betragen. Auch habe Dr. Schäfer trotz zweimaligen Verzichts der Belegschaften von Dura und duramotive drastisch Personal abgebaut. "Was soll also daran falsch sein, wenn man dann zu dem Schluss komme, dass Verzicht keinen einzigen Arbeitsplatz rette?", fragt Hareter.

Pilz und Hareter empfehlen "Herrn Schäfer", die juristische Schiene nicht weiter zu verfolgen, sondern im Dialog mit Belegschaft, Betriebsrat und IG Metall nach Lösungen zum Erhalt der Arbeitsplätze in Großenlüder zu suchen. Mit der Klagewut, die Dr. Christian Schäfer an den Tag lege, tue er sich selbst keinen Gefallen.

Dies zeige auch das Beispiel der Bürgermeisterin von Großenlüder, Siliva Hillenbrand (SPD). Auch diese hatte nach Angaben der IG METALL vor einigen Tagen eine strafbewehrte Unterlassungs- und Widerrufserklärung von den Anwälten Schäfers bekommen, weil sie in ihrer Pressemitteilung von "80 anstehenden Entlassungen bei duramotive" gesprochen hatte. Diese Zahl musste dann aber in der Betriebsversammlung der duramotive von Geschäftsführer Knorr nach hartnäckiger Nachfrage bestätigt werden. "Peinlicher geht’s nimmer" kommentierte die Gewerkschaft diesen Vorgang. +++


Personalkosten und Transportaufwendungen sollen die Produktion zu teuer machen, heißt es.

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