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- Alle Fotos: Stefan Knopp

Ministerin Wolff mit IHK-Präsident Sorg

26.04.06 - Fulda

Kultusministerin WOLFF auf "Perspektiva"-Forum: "Niemand ist verzichtbar"

Die hessische Kultusministerin Karin Wolff (CDU) hat die Arbeit des Fuldaer Vorzeigeprojektes "Perspektiva" gelobt und für die Zukunft ihre Unterstützung zugesagt. Grund für den ministeriellen Besuch war heute Nachmittag auf dem Theresienhof in Fulda das 15. (halbjährliche) Treffen des Unternehmerforums der Perspektiva gGmbH zum Thema "Arbeit und Bildung". Unternehmer, Vertreter von Sonderschulen und dem Antoniusheim und das Kuratorium des Forums diskutierten über die berufliche Förderung von Jugendlichen, die aus eigener Kraft keinen Arbeits- und Ausbildungsplatz finden.

Nach der Begrüßung durch Michael Becker (Geschäftsführer Perspektiva) wurde die Veranstaltung von Rainer Sippel (Geschäftsführer Antoniusheim) moderiert. Er stellte Ministerin Wolff verschiedene Gruppierungen vor, aus denen sich die Fördergemeinschaft zusammensetzt: Schüler, Vertreter von Schulen, Unternehmen, die lernbehinderte Jugendliche als Auszubildende aufnehmen, des EU-gestützten Ausbildungs-Förderungsprogramms EQUAL und Mitglieder des Kuratoriums von Perspektiva, unter anderem IHK-Präsident Hellmut Sorg und Landrat Bernd Woide, zu Wort.

Der Unternehmer und Vorsitzende des Kuratoriums, Michael Wissler, betonte, dass man „Jugendliche nicht zu Behinderten machen will, um in den Genuss von Fördergeldern zu kommen“. Die jungen Menschen würden vielmehr in normale berufliche und soziale Abläufe integriert. Zuletzt kamen auch einige Schüler zu Wort. Sie dankten der Ministerin für Ihr Kommen und überreichten einen Blumenstrauß.

Staatsministerin Wolff zeigte sich beeindruckt von der Beharrlichkeit, mit der Perspektiva „Ministerinnen und Minister flächendeckend einlädt“, um sie für ihre Sache zu gewinnen. Ihr war es wichtig, dass der „Kontakt zwischen Schule und Arbeitswelt schrittweise hergestellt“ wird und die Perspektive auf die lernbehinderten Schüler in Betrieben nicht „von oben nach unten“ sondern „auf Augenhöhe“ stattfindet. „Unsere Gesellschaft kann auf keinen verzichten“, betonte sie.

Die Fördergemeinschaft für Arbeit und Leben Perspektiva gGmbH ist ein Netzwerk aus kirchlichen Trägern, Unternehmen, Privatpersonen und soziale Institutionen, das Jugendliche ohne Ausbildungseignung systematisch auf ein beruflich und außerberuflich eigenständiges Leben vorbereitet. Ziel ist es, benachteiligte Jugendliche – also solche mit geistiger oder mit Lernbehinderung, mit psychischen Handicaps – unter 27 Jahren aus der Sozialhilfe in ein reguläres Beschäftigungsverhältnis zu führen. Das Forum setzt sich aus ca. 50 mittelständischen Unternehmen und zwei sozialen Einrichtungen der Region zusammen.

Zwei Themen wurden diskutiert: Zum einen die Mindestlohntarife und zum anderen das neue Projekt Arbeitsschule. Die aufgrund ihrer Qualifikation erbrachte Leistung der Perspektiva-Jugendlichen entspricht oft nicht der Vergütung, die die jeweils niedrigste Tarifstufe in handwerklichen betrieben vorsieht. Das bedeutet: Jugendliche können nicht auf dem gleichen Qualitätsniveau arbeiten wie andere Arbeitskräfte, müssen aber gleichwertig bezahlt werden. Für den Arbeitgeber lohnt sich die Beschäftigung von Perspektiva-Jugendlichen nicht.

Die Fördergemeinschaft schlägt nun eine Vergütung außerhalb des Tarifs vor: Für Perspektiva-Jugendliche soll also eine gesonderte Mindestlohn-Basis entstehen. Karin Wolff befürwortete die Idee, stellte aber auch klar, dass sie wirtschaftliche Bereiche anschneide, in denen der Staat nicht zuständig sei.

Weiterhin wurde das neue Projekt „Arbeitsschule“ vorgestellt. Es stellt ein Bindeglied zwischen schulischer Bildung und Eintritt ins Arbeitsleben dar, indem es lernbehinderte Jugendliche mit Abschluss- oder Abgangszeugnis an einer Förderschule auffängt. Diese bietet Qualifizierungsbausteine für alle Berufsfelder: Garten- und Landschaftsbau, Hauswirtschaft, Ernährung und Lebensmittelproduktion, Holztechnik sowie Lager- und Logistikwesen und Verwaltungsdienstleistungen. Auf diese Weise soll der Notwendigkeit, das Zeitfenster für den Übergang von der Schule auf den Arbeitsmarkt zu verlängern, Rechnung getragen werden.

Informationen über das Netzwerk sind hier erhältlich:

Perspektiva gGmbH

Fördergemeinschaft Theresienhof für Arbeit und Leben

Maberzeller Straße 75

36041 Fulda

Tel.: 0661-9525259

Fax: 0661 9525261

E-mail: [email protected]

www.perspektiva-fulda.de (S.K.) +++


Antoniusheim-Geschäftsführer Sippel (Mitte) mit Ministerin Wolff


Perspektiva-Geschäftsführer Michael Becker


Vortrag von Michael Wissler, Unternehmer und Kurtoriumsvorsitzender



Die Ministerin zeigte sich beeindruckt....





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