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Gerade wurde der Adecco-Neubau in der Königstraße/Ecke Abtstor feierlich eingeweiht und von Fulda "als der Hauptstadt der Zeitarbeit" gesprochen - da ist der Wegfall von 130 Arbeitsplätzen definitiv. - Bilder: Max Colin Heydenreich

Adecco-Geschäftsführer Uwe Beyer zeigte heute Verständnis für die zum Teil schockierten Reaktionen auf den Umzug.

10.04.06 - Fulda

Adecco-Umzug an den Rhein ist definitiv - Verlust von 130 Arbeitsplätzen

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Die deutsche Zentrale des weltweit größten Personaldienstleisters Adecco zieht im zweiten Quartal 2007 definitiv von Fulda nach Düsseldorf. Nach der Übernahme von 83 Prozent der Deutschen Industrieservice (DIS) durch Adecco sei eine „strategische Neuausrichtung“ notwendig geworden, sagte heute der Geschäftsführer von Adecco Deutschland, Uwe Beyer. Sechs Wochen nach der Eröffnung des Büroneubaus im Barockviertel, bei der von Fulda noch als der „Hauptstadt der Zeitarbeit“ die Rede war, ist der Verlust von 130 Arbeitsplätzen in der hiesigen Hauptverwaltung jetzt endgültig beschlossene Sache.

Die Meldung über die Verlagerung von Adecco an den Rhein vor 14 Tagen hatte Entsetzen unter den betroffenen Mitarbeitern und in der Stadtverwaltung ausgelöst. Oberbürgermeister Gerhard Möller, der am 30. März zuerst von Osthessen-News mit dieser Tatsache konfrontiert worden war, zeigte sich enttäuscht und sprach von einer „bitteren Erfahrung“. Allerdings habe er keinen Grund, seine damalige Entscheidung für das Unternehmen zu revidieren, denn es sei der Stadt nicht um Gewerbesteuereinnahmen, sondern ausschließlich um den Erhalt von 130 qualifizierten Arbeitsplätzen gegangen.

Das KURZ-INTERVIEW mit Oberbürgermeister MÖLLER hören Sie, wenn Sie auf folgenden Link klicken:

http://www.osthessen-news.de/Media/av/060410_FDAdeccoMoeller.mp3

Adecco-Geschäftsführer Beyer äußerte heute Verständnis für die zum Teil schockierten Reaktionen und vor allem über die heftigen Emotionen seiner eigenen Mitarbeiter wie Wut und Enttäuschung. Den Vorwurf der Täuschung weist Beyer aber zurück: „Wir können versichern, dass Adecco zum Zeitpunkt des Umzugs innerhalb Fuldas und der Eröffnung des neuen Gebäudes in der Innenstadt davon ausgegangen ist, den Standort langfristig beizubehalten und in Fulda zu investieren“. Alles andere wäre unternehmerischer Wahn- und Leichtsinn gewesen. Die Entscheidung zur weltweiten Neuausrichtung des Konzerns und der Verlegung der Hauptverwaltung an den Rhein sei von der Muttergesellschaft Adecco S.A. in der Schweiz nach der Dis-Übernahme getroffen worden.

Selbstverständlich werde das Unternehmen seinen auf fünf Jahre abgeschlossenen Mietvertrag erfüllen. Es spreche auch nichts dagegen, wenn der Eigentümer einen passablen Untermieter für den Bürokomplex finde. „Nicht nur die hervorragende Unterstützung, die unser Unternehmen in den vergangenen Jahren in Fulda erfahren hat, macht uns den Abschied sehr schwer. Auch die Attraktivität der Stadt mitten in Deutschland macht uns den Umzug nicht leichter“, erklärt Beyer. „Im Namen von Adecco bedanke ich mich bei der Stadt für ihr Engagement, das besser nicht hätte sein können.“

Es sei aber doch auch wegen der Kostenreduzierung nachvollziehbar, dass das neu aufgestellte Unternehmen nicht an zwei Standorten zugleich bestehen könne. Derselbe Prozess der Konzentration und Verlagerung auf einen Hauptsitz laufe derzeit auch bei den Adecco-Niederlassungen in Großbritannien, Frankreich und den USA. Auf die Frage, warum die Firmenzentrale nicht von Düsseldorf nach Fulda verlegt werde, weil die Büromieten hier doch deutlich günstiger seien, sagte Beyer: „Der Sitz der Hauptverwaltung von Adecco soll in einer Großstadt sein.“

Adecco habe allen 130 Mitarbeitern ein Angebot gemacht und unterstütze zur Zeit alle dabei, nach Düsseldorf zu kommen: „Wir würden am liebsten alle motivieren, mit uns an den Rhein zu ziehen“. Um die Mobilität zu belohnen und zu befördern, werde jedem ein „Unterstützungspaket von Miete bis Makler“ angeboten. Adecco sei es jedoch wichtig, weiterhin in Fulda mit seinem Call Center und zwei Niederlassungen präsent zu bleiben. Im Rahmen der Wachstumsstrategie des Unternehmens sollen dort in Zukunft weitere Arbeitsplätze entstehen, sagte der Geschäftsführer.

Adecco S.A. ist Weltmarktführer für Personaldienstleistungen mit Hauptsitz in der Schweiz. Das Forbes-500-Unternehmen verfügt über ein weltweites Netzwerk von 30.000 Mitarbeitern und 6.000 Niederlassungen in mehr als 70 Ländern. Jeden Tag vermittelt Adecco den Kontakt zwischen 700.000 Arbeitskräften und mehreren hunderttausend Firmenkunden.

In Deutschland betreuen mehr als 200 bundesweite Niederlassungen und Job-Center rund 12.500 Mitarbeiter und mehr als 10.000 Firmenkunden. Adecco bietet nicht nur Personalvermittlung, Zeitarbeit und Outcourcing. Arbeitsmarktexperten aus speziellen Geschäftsbereichen und Tochtergesellschaften stehen Unternehmen und Arbeitnehmern für die professionelle Beratung rund um den Personalbedarf und die Karriereplanung zur Verfügung. +++


Betroffenheit bis Ratlosigkeit auch bei den Medienvertretern bei der heutigen Pressekonferenz

Warben um Verständnis für die Unternehmensentscheidung - und müssen selber umziehen. Uwe Beyer und Alfred Hahner, Marketingchef von Adecco.

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