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Werden auch in Zukunft tagsüber noch genügend Feuerwehrleute zur Verfügung stehen?

Ehrungen durch Landrat Woide (links) und Bürgermeister Schafft (rechts) an Dirk Wächtersbach, Karlfried Burghardt und Lothar Mihm. - Fotos: Lothar Mihm

13.03.06 - Hofbieber

"Die Tages-Alarmsicherheit bei Feuerwehren wird immer bedenklicher"

Die diesjährige Verbandsversammlung des Kreisfeuerwehrverbandes, der als Dachverband der 176 Freiwilligen Feuerwehren und der vier Werkfeuerwehren im Landkreis Fulda agiert, zeigte die geleistete Arbeit der Feuerwehren im Landkreis auf. Wiederum trafen sich die Delegierten des Verbandes in Hofbieber im Gemeindezentrum, um als oberstes Beschlussorgan die Geschicke des Kreisfeuerwehrverbandes, und den damit involvierten 20.659 Männern, Frauen und Jugendlichen für das nächste Jahr zu definieren. Bei der Einsatzstatistik ist ein leichter Rückgang der Einsätze insgesamt zu beobachten, während die Anzahl der Einsatzkräfte stieg. Die Einsätze werden weniger, dabei aber für die eingesetzten Kräfte schwieriger.

Sorge bereiten dem Kreisbrand-inspektor und 1. Vorsitzenden des Kreisfeuerwehrverbandes Stefan Schmidt immer noch die Tagesalarmsicherheit, die in diesem Jahr unter einem besonderen Blickpunkt analysiert werden soll, um den Leitern der Feuerwehren eine Hilfestellung für eine Neuordnung der Alarm- und Ausrückordnung zu geben. Dem Trend, dass Jugendliche im Alter von 17-26 Jahren die Feuerwehr wieder verlassen, müsse auch weiterhin unbedingt entgegengewirkt werden.

Ein Hauptaugenmerk, so der Kreisbrandinspektor, sei nach wie vor der Bereich der Aus-und Weiterbildung, wo wie in den vergangenen Jahren wieder hervorragende Arbeit geleistet wurde. Die Auslastung von fast 97 % der angebotenen Lehrgänge spreche für sich, und es müsse geprüft werden ob das Gesamtlehrgangsangebot auf Kreisebene ausreichend sei. Von den Kreisausbildern seien 1900 Std. an Ausbildung aufgebracht worden, wobei die Vorbereitung und eigene Fortbildungsstunden nicht mitgerechnet sind.

Zur Verbandsversammlung im Hofbieberer Bürgerzentrum konnte der Vorsitzendes des Kreisfeuerwehrverbandes und Kreisbrandinspektor Stefan Schmidt Landrat Bernd Woide, für das Regierungspräsidium Kassel den Dezernenten Erwin Baumann, für den Bezirksfeuerwehrverband Kurhessen-Waldeck den Vorsitzenden Kreisbrandinspektor Werner Bahr aus dem Schwalm-Eder–Kreis begrüßen.

Als Hausherrn begrüßte er den Bürgermeister der Gemeinde Hofbieber Marcus Schafft, sowie zahlreiche Bürgermeister, die zusammen mit ihren Führungskräften angereist waren. Für die CDU konnte er Herrn Dr. Norbert Herr, für die CWE Herrn Thomas Grünkorn begrüßen. Herzlich begrüßte er für das Polizeipräsidium Osthessen den Polizeidirektor Herrn Wiese. Für das DRK Fulda war der Kreisgeschäftsführer Andreas Schäfer, für den Malteser Hilfsdienst Dr. Bertram Stitzt, und für das THW Michael Hohmann anwesend.

Willkommen hieß Schmidt weiterhin die Ehrenmitglieder des Kreisfeuerwehrverbandes Gustav Münker, Karl Sauerbier, Gerwald Hofmann und Eugen Jung. In seinem Grußwort betonte Marcus Schafft, dass die Bürgermeister aus dem Kreis die Belange der Feuerwehren kennen und entsprechend bewerten, es freue ihn auch, dass Landrat Woide hier zur Jahreshauptversammlung der Feuerwehren des Landkreises Fulda anwesend sei.

Landrat Bernd Woide überbrachte die Grüße der Gremien des Kreisausschusses und des Kreistages. Er möchte diese Versammlung nutzen, um kundzutun, dass er als neuer Landrat in Zukunft immer bei diesen Veranstaltungen da sein werde, weil die Feuerwehren als Ehrenamtliche darauf Anspruch haben. Das Feuerwehrwesen im Landkreis sei auf Kreisebene Chefsache, und er werde sich hier regelmäßig mit den Führungskräften austauschen. Die ehrenamtliche Tätigkeit im Bereich der Feuerwehren gebe es schon länger, und dafür dankte er recht herzlich. Die Bereiche Brandschutz, Katastrophenschutz und Rettungswesen wurden zusammengeführt im Gefahrenabwehrzentrum des Landkreises Fulda, und bieten damit effektive Arbeit in der Gefahrenabwehr so Woide. Die Freiwilligen Feuerwehren im Landkreis Fulda scheuen keine Mühen, und nehmen neue Aufgaben, wie z.B. die Vogelgrippe, auf und bearbeiten dies entsprechend richtig.

Erwin Baumann überbrachte die Grüße der Hessischen Landesregierung und des Regierungspräsidenten. Er bedankte sich für die Arbeit und den Einsatz der Feuerwehren des Landkreises Fulda. Andreas Schäfer sprach die Verbundenheit zwischen Feuerwehr und den Hilfsorganisationen aus, und dankte für die gute Zusammenarbeit. Er betonte, wie wichtig das neu geschaffene Gefahrenabwehrzentrum im Landkreis Fulda sei, welches im vergangenen Jahr aufgebaut wurde. Damit sei nun effektive Hilfe schnell und koordiniert möglich, welches ja jetzt auch im Zeichen der Vogelgrippe gebraucht würde.

Polizeipräsident Wiese dankte den Feuerwehren für die gute Zusammenarbeit, und hoffte, dass der Einsatz im Bereich der Vogelgrippe nicht die Ausmaße erreichten wie z.B. die Maul- und Klauenseuche in seinem früheren Arbeitsbereich im Vogelsberg.

Auch Kreisbrandinspektor Stefan Schmidt ging in seinem Bericht auf das neu geschaffene Gefahrenabwehrzentrum ein. Dies sei wichtig und biete optimale Vorraussetzungen für die Bearbeitung von Unfällen und Katastrophen. Im Berichtsjahr sind 682 Feuerwehrangehörige auf Kreisebene in 6 Grundlehrgängen, 4 Maschinistenlehrgängen, 4 Atemschutzgeräteträgerlehrgängen, 4 Trupp-Führerlehrgänge, 6 Sprechfunklehrgängen, 2 Technische Hilfeleistung Bahn und 4 Führungsseminaren ausgebildet worden.

Die „Flüstertüte“, Mitteilungsblatt der Kreisjugendfeuerwehr, ist als neues Kommunikationsorgan des KFV Fulda umgesetzt worden. Hier können Berichte, Informationen und sonstige Events, der Mitgliedsvereine veröffentlicht werden. Schmidt bat um entsprechende Unterstützung. Auch die Homepage „KFV-Fulda.de“ wird zur Zeit überarbeitet, und steht im Laufe des Jahres mit mehr und ausführlicheren Informationen zur Verfügung. Er erwähnte die gute Zusammenarbeit mit den Leitern der Feuerwehren, und bat um bessere Bearbeitung bei der Erfassung der Mitglieder in Florix.

Der dezentrale Kreisfeuerwehrtag wird in 2006 wieder fortgeführt und steht unter dem Motto „Freiwillig in der Feuerwehr! Warum ich! Die Veranstaltung werde mit einer Podiumsdiskussion eröffnet, und darauf sollen in den vier Bezirken des Landkreises entsprechende Veranstaltungen im Rahmen der Öffentlichkeitsarbeit stattfinden.

Kreisjugendfeuerwehrwart Dirk Wächtersbach gab kurze Erläuterungen zu seinem Bericht, und ging auf einige Themen speziell ein. So war die Teilnahme beim letzten Tischtennisturnier so gut wie nie, der Kreisjugendfeuerwehrtag in Burghaun wurde sehr gut angenommen und zeigte wiederum die gute Arbeit in den Jugendfeuerwehren. Dank sprach er der Jugendfeuerwehr und Feuerwehr Burghaun für die hervorragende Organisation und Ausrichtung des KFT aus. Er nutzte die Gelegenheit zwei Kameraden zu ehren. Kamerad Karlfried Burkhardt erhielt für seine Verdienste um die Jugendfeuerwehr die St. Floriansmedaille der Hessischen Jugendfeuerwehr in Silber, während Lothar Mihm die Nadel der Kreisjugendfeuerwehr Fulda in Bronze erhielt.

Den Bericht und Ergänzungen zum Bericht der Frauensprecherin hielt der 1. Vorsitzende in Vertretung der Frauensprecherin Heike Münker, die Nachwuchs bekam. 274 Frauen sind in den Einsatzabteilungen zu verzeichnen, das seien 47 mehr, als im vergangenen Jahr. Die Problematik „Übergang Jugendfeuerwehr / Einsatzabteilung“ werde in einem Projekt unter Federführung von Heike Münker und Markus Scheu bearbeitet. Ziel dieser Aktion sei es Jugendliche mehr für die Einsatzabteilung zu begeistern, bzw. sie dort länger zu halten.

Die Grüße der Musikzüge im Kreisfeuerwehrverband überbrachte Kreisstabführer Theo Jahn. Von den Zügen wurden im Berichtsjahr 239 Auftritte absolviert. Die Kasse wurde von Manfred Baier aus Hofbieber und Helmut Bachmann aus Tann/Theobaldshof geprüft und als i.O bewertet.

Die Versammlung erteilte dem Vorstand Entlastung. Als neue Kassenprüfer für 2006 wurden die Kameraden Mathias Kempf, Hofbieber, Andre`Müller, Eichenzell und die Kameradin Annette Roth aus Ehrenberg/Thaiden gewählt.

Im Rahmen einer Satzungsänderung soll der Verbandsvorstand im Rahmen von besonderen Projekten und der Gesundheitsfürsorge besser unterstützt werden können. Dazu wurde über eine Satzungsänderung abgestimmt, die es dem Vorstand ermöglicht, weitere Personen zur Unterstützung als beratende Mitglieder mit Stimmberechtigung in den Vorstand zu berufen, wie z.B. Landrat Bernd Woide und den Leiter des Gefahrenabwehrzentrums Dr. Stefan Kortüm, die ihre Mitarbeit bereits bestätigt haben. Der Vorsitzende wies auf die Durchführung der Feuerwehrleistungsübung auf Kreisebene am 28.05.2006 an der Wache Nord hin.

Eine Anfrage zur Ehrenamtscard wurde von Landrat Bernd Woide aufgegriffen. Danach wäre es für Führungskräfte in den Feuerwehren nicht möglich diese Ehrenamtscard zu erhalten, da sie ja eine Aufwandsentschädigung erhielten. Bernd Woide erklärte dazu, dass sich hier noch Gespräche mit der Landesregierung in der Vorbereitung befänden, die dies regeln und dazu eine Klärung finden sollen. (LM) +++






- Folgende Fotos: Martin Angelstein



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