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Deutliche Worte von attac gegen Gentechnik heute auf dem Uniplatz - Fotos: Carla Ihle-Becker

Der Trecker weist heute eine "gentechnikfreie Zone" mitten in Fulda aus.

03.03.06 - Fulda

Information und Protest: "Keine Gentechnik auf dem Acker und auf dem Teller!"

Heute findet in ganz Deutschland ein bundesweiter Aktionstag für die gentechnikfreie Landwirtschaft statt. Viele Initiativen, Kommunen, Aktionsbündnisse, Verbände, Verbraucherinnen, Bäuerinnen und Bauern setzen in bunten vielfältigen Demonstrationen und Aktionen in Städten und auf dem Lande ein deutliches politisches Signal. Auch in Fulda wehrt sich ein breites Aktionsbündnis gegen gentechnisch veränderte Produkte. Die Unterstützer vom Kreisbauernverband bis zu Imkern, Direktvermarktern, dem Antoniushof und dem Unternehmen Tegut veranstalten heute in der Zeit von 11.00 Uhr bis 17.00 Uhr auf dem Universitätsplatz eine Informationsschau zum Thema Gentechnik. Das Aktionsbündnis „Gentechnikfreie Anbauregion Rhön“ ist ein breiter gesellschaftlicher Zusammenschluss gegen Gentechnik in Landwirtschaft und Lebensmitteln.

Landwirte, Umweltschützer und Verbraucher machen gemeinsam ihrem Ärger über die einseitig an wirtschaftlichen Interessen von Industrieunternehmen ausgerichtete Politik Luft. Auch der Ökoanbieter "Bioland" protestiert auf den Demonstrationen, Kundgebungen und Aktionen in den Regionen gegen Gentechnik: Schlepperdemos in zahlreichen deutschen Städten sorgen für die nötige Geräuschkulisse. Symbolisch werden an vielen Orten gelbe Ballons in die Luft steigen. Die Bioland-Luftballonaktion symbolisiert Blütenpollen, die sich ungehindert verbreiten können.

Über 22.000 Ackerschilder mit dem Schriftzug „Wir arbeiten ohne Gentechnik“ signalisieren: Biolandbau braucht und will keine Gentechnik! Bioland fordert von dem Hessischen Landwirtschaftsminister Dietzel, sich für den Schutz der gentechnikfreien Landwirtschaft in Hessen stark zu machen und das bestehende Gentechnik-Gesetz mit der gültigen Haftungsregelung und einem transparenten Standortregister nicht zu beschneiden.

Die Erzeugung gentechnikfreier Lebensmittel wird bei einer weiteren Verbreitung von GVO-Pflanzen nur noch mit einem hohen Kostenaufwand für vorsorgliche Schutzmaßnahmen möglich sein. Die Folge: Konventionell und ökologisch erzeugte Lebensmittel ohne Gentechnik werden teurer. Aus marktwirtschaftlicher Sicht gefährdet eine Förderung der Agro-Gentechnik sowie der Anbau von gentechnisch veränderten Pflanzen den Agrarstandort Deutschland. Andere Länder wie z.B. Österreich und Ungarn nutzen dagegen konsequent die Marktchancen einer gentechnikfreien Qualitätsproduktion für Mensch und Umwelt.

Das hessische Pendant zum Fuldaer Aktionsbündnis „Keine Gentechnik auf Hessens Feldern und in Hessens Lebensmitteln“ setzt auf gesunde Lebensmittel und Landwirtschaft mit Zukunft. Es beteiligt sich mit verschiedenen Aktionen an diesem Tag in ganz Hessen. In Wiesbaden findet in der Fußgängerzone am Mauritiusplatz eine Passantenbefragung zum Thema Gentechnik statt. Die Menschen können darüber abstimmen, ob sie Gentechnik im Essen wollen oder nicht.

Die Ergebnisse will das Aktionsbündnis nutzen, um Bundesagrarminister Horst Seehofer und Bundeskanzlerin Angela Merkel von ihrem Pro Gentechnik-Kurs abzubringen. Mit einem 8 Meter hohen Maiskolben werden die Verbraucher etwa in Wiesbaden bereits von weitem auf das Thema aufmerksam gemacht. Biobauern werden vor Ort interessierte Menschen darüber informieren, warum Gentechnik für sie Existenz bedrohend ist. Auch in Gießen, Wehrheim, Witzenhausen, Bad Vilbel und Frankfurt finden zeitgleich Demonstrationen und Infostände gegen Genfood statt.

Die Region Osthessen zeigte Flagge....

Das Aktionsbündnis Osthessen für gentechnikfreie Lebensmittel und gegen Gentechnik beim Ackerbau präsentierte sich in Fulda auf dem Universitätsplatz in aller Vielfalt. Als Teil einer bundesweiten Protestdemonstration gegen die Agro-Gentechnik, zu dem die ökologischen Anbauverbände und Umweltverbände aufgerufen hatten, war dies einer der hessischen Höhepunkte. Mehrere hundert besorgte Verbraucher, auch Lebensmittelhändler, ließen sich im Laufe des Freitags informieren. Mit einem großen Tieflader begrüßte das Biosphärenreservat schon von weitem sichtbar mit dem Slogan: “Eine Region zeigt Flagge“, eingerahmt von der Hessenflagge.

Schüler der Landwirtschafttechnikerschule präsentierten die Vielzahl der Argumente gegen Gentechnik beim Ackerbau, unterschlugen aber auch nicht die Meinung der Agrar-Gentechnik-Betreiber. „Besonders freue ich mich über die Breite der Initiativen“, unterstrich Helmut Schönberger, Sprecher von Bioland-Osthessen, der selbst gemeinsam mit Berufskollegen am Bioland-Stand die Aktion „Bantam-Mais“ von „Save our Seeds“ (Rettet unsere Samen) unter dem Motto „Wir arbeiten ohne Gentechnik“ startete.

Am Stand von Bündnis 90/Die Grünen diskutierte die Landtagsabgeordnete Margaretha Hölldobler-Heumüller mit Interessierten über Gentechnik, außerdem wurde ein Film über die Folgen des unkontrollierbaren Einsatzes von gentechnisch verändertem Saatgut gezeigt.

Verbände und Parteien im Gespräch...

Der Kreisbauernverband war ebenso vertreten wie die Naturschutzverbände Nabu oder Bund und die neue Linkspartei. Auch die FDP war mit einem Stand präsent, outete sich aber eher als Befürworter nicht nur der „Roten“ sondern auch der sogenannten „grünen“ Gentechnik.

Das Rhöner Biosphärenrind: „Wir wollen auch weiterhin gesunde Tiere in der artenreichen Kulturlandschaft der Rhön halten“, Die Rhönhöfe und die Beerenobstgemeinschaft: „Einmal freigesetzt ist nicht mehr rückholbar“, Die Direktvermarkter: „Es bestehen noch zu viele offene Fragen“, Die Verbraucherzentrale Hessen: „Wahlfreiheit beim Kauf für Verbraucher“, Attac und Greenpeace: „Freie Saat für freie Bauern“ und „Keine Weltherrschaft für Gentechnikkonzerne auf dem Saatgutmarkt“, der Verein Natur und Lebensraum Rhön. „Es geht ums Ganze“, die Verwaltungsstelle des Biosphärenreservates: „Agro-Gentechnik gefährdet die Arbeitsplätze“, die Imker: „Bienen halten sich nicht an Abstände“, der Hessenforst: „Unser Wald bleibt frei von gentechnisch veränderten Bäumen“ – dies waren die einschlägigen Slogans.

Der Antoniushof „schlug mit einer riesengroßen Gen-Tomate die Würmer in die Flucht“ (Foto) und präsentierte gentechnikfreies Gemüse, die Direktvermarkter und der Biohof Gensler bewirteten die Besucher und Aussteller mit eigenen Produkten.

Last not Least beteiligte sich Tegut und Georg Sedlmaier von der „Interessengemeinschaft für gesunde Lebensmittel“ (IG Für) mit einer Unterschriftenliste: Horst Seehofer, Bundesminister für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz solle aufgefordert werden, sich dem Willen fast aller Verbraucher anzuschließen und zu verhindern, dass Agro-Gentechnik in Deutschland Einzug halte. +++


Auch die Firma tegut mit ihrem Experten für gesundes Essen Georg Sedlmayer (links) leistet Überzeugungsarbeit gegen Gentechnik vor Ort.

Verbraucherberatung, Grüne, Attac, Kreisbauernverband, Imker, Direktvermarkter und tegut machen sich für naturbelassene Produkte und Umwelt stark


Den Würmern kommen schon die Tränen angesichts von Genfood....

"Uns genügt die Natur wie sie ist", sagt der Antonius-Hof mit dieser aufgeblasenen Killertomate. Im Vordergrund das garantiert genfreie Gemüse von Antoniushof aus Fulda-Haimbach.



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